Kosmetik Online-Anteil steigt

Kleinere Verpackungseinheiten, Naturkosmetik und der Barttrend bestimmten in den vergangenen Monaten den Markt für Körperpflege und Kosmetik. Der traditionelle LEH tut sich schwerer, während die Bedeutung des Online-Handels wächst.

Donnerstag, 18. Januar 2018 - Drogerieartikel
Bettina Röttig
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Bildquelle: Getty Images, L‘Oréal

Es wird fleißig gecremt, geschminkt und gestylt in Deutschlands Badezimmern. Insgesamt 13,6 Mrd. Euro gaben die Bundesbürger nach Hochrechnung des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) über alle Kosmetika-Produktgruppen hinweg im vergangenen Jahr für Schönheitspflege aus. Das ist etwas mehr (0,5 Prozent) als 2016. Der Absatz lag sogar um 1,1 Prozent über dem des Vorjahres, ermittelten die IRI-Marktforscher. Der Trend zu kleineren Verpackungen habe jedoch zum Teil zu sinkenden Stückpreisen geführt, insbesondere in der Gesichtspflege. Die mit 3,1 Mrd. Euro umsatzstärkste Einzelkategorie der Haut- und Gesichtspflegemittel legte am stärksten zu (3,1 Prozent). Ebenfalls deutlich zur Wertsteigerung beitragen haben die Mund- und Zahnpflegemittel (plus 2,7 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro) und die Bade- und Duschzusätze (plus 2,5 Prozent auf 900 Mio. Euro). Rückläufig um 5,3 Prozent waren hingegen Pre- und Aftershaves - ein Zeichen für den anhaltenden Trend zum Bart. Wachstum bescherten dem Handel die Segmente Natur- (plus 6 Prozent) und naturnahe Kosmetik (plus 3,1 Prozent). Mehr Umsatz mit Beautyprodukten konnten Drogeriemärkte, Harddiscounter und Apotheken verbuchen. Verbraucher- und Supermärkte hingegen verloren (-2,4 bzw. -3,4 Prozent). Der Eintritt der Kosmetikkette Sephora auf dem deutschen Markt mit einem Shop-in-Shop-Konzept bei Galeria Kaufhof sowie das verstärkte Engagement im Online-Handel, vor allem großer Anbieter, werden es dem Lebensmittelhandel nicht einfacher machen. So erweitert Amazon sein Angebot unter dem ultraschnellen Lieferservice Prime Now um Drogeriewaren. Zalando kündigte an, ab Frühjahr 2018 auch Kosmetik, Körperpflege und Parfum verkaufen zu wollen.

Der IKW erwartet für 2018 eine weiter positive Entwicklung des Marktes. Die IRI-Marktforscher prognostizieren, dass die Bedeutung des E-Commerce in den nächsten Jahren signifikant zunehme. Von aktuell rund 1 Prozent auf 7 bis 10 Prozent werde der Marktanteil des Vertriebskanals bis 2020 wachsen.

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