Es hat sich einiges getan in den letzten 20 Jahren – das jedenfalls geht aus der Deutschen Mundgesundheitsstudie 2016 hervor. So sind heutzutage acht von zehn 12-jährigen Kindern (81 Prozent) kariesfrei. Die Zahl der kariesfreien Gebisse hat sich zwischen 1997 und 2014 verdoppelt. Auch bei den jüngeren Erwachsenen (35- bis 44-Jährige) ist die Anzahl der Zähne mit Karieserfahrung seit 1997 um 30 Prozent zurückgegangen. Und selbst bei den jüngeren Senioren (65- bis 74-Jährige) gibt es einen rückläufigen Trend bei Parodontitis trotz einer größeren Anzahl erhaltener Zähne. Damit belegt Deutschland im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz, der sicherlich zum einen auf Aufklärung, zum anderen aber auch auf ein deutlich gestiegenes Gesundheitsbewusstsein zurückzuführen ist. Amalia Chatzimichali, Marketing Managerin Oral-B Deutschland, ist überzeugt: „Gesundheit, gutes Aussehen und Wohlbefinden nehmen bei den Konsumenten einen immer höheren Stellenwert ein. Der Beauty-Aspekt rückt verstärkt in den Vordergrund: Konsumenten erwarten von ihren Produkten mehr als „nur“ gesunde Zähne.“ Zahlen des Marktforschungsunternehmens Nielsen von 2017 belegen das. Demzufolge gehören elektrische Zahnbürsten und Bleaching-Produkte zu den zwei Kategorien im Bereich Mundhygiene, die im Vorjahresvergleich ein zweistelliges Umsatzwachstum erreichen konnten.
Neben körperlicher Fitness gelten weiße Zähne als Sinnbild für Jugend, Gesundheit und Reichtum. „Ein strahlend weißes Lächeln ist eines der Schönheitsideale selbstbewusster Menschen“, ist Oliver Preiß, Brand Manager Oral für Signal, Unilever, überzeugt. Das Londoner King’s College stellte gar fest, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Weiß der Zähne und der positiven Wirkung auf andere in Sachen Beliebtheit, Intelligenz, Kompetenz und Glaubwürdigkeit gibt. Chatzimichali betont: „Der Markt für Produkte weißerer Zähne bietet besonderes Markenpotenzial. Ein strahlendes, gepflegtes Lächeln gilt immer mehr als Visitenkarte. Komplettzahncremes, die nicht nur der Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch dienen, sondern gleichzeitig auch oberflächliche Verfärbungen von den Zähnen entfernen, sind mehr denn je gefragt.“
Eine repräsentative, von AXA in Auftrag gegebene Studie von Forsa in Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke aus dem Jahr 2013 ergab, dass knapp zwei Drittel der Deutschen weiße Zähne für wichtig halten und jeder Vierte sich für eine professionelle Zahnaufhellung interessiert. Besonders die Altersgruppe unter 30 legt mit 70 Prozent großen Wert auf weiße Zähne, doch auch für 63 Prozent der 30- bis 49-Jährigen ist ein weißes Gebiss ohne Verfärbungen wichtig. Allerdings nutzten zu dem Zeitpunkt nur 12 Prozent der Befragten regelmäßig entsprechende Zahnpasten. Ein Grund mag sein, dass zahnaufhellende Produkte nicht den besten Ruf genießen. „Stark schmirgelnde Zahnpasten können den Zahnschmelz schädigen, bleichende Inhaltsstoffe können das empfindliche Zahnfleisch reizen und sichtbare Ergebnisse können lange auf sich warten lassen“, weiß Oliver Preiß. In der Zwischenzeit haben die Hersteller die Produkte weiter optimiert und erhoffen sich vom Geschäft mit den „weißen Beißern“ weitere Zuwächse. Julia Heilig, Senior Category Manager, Customer Marketing & Category Management, GSK Consumer Healthcare, sieht ein besonders hohes Potenzial bei Innovationen im therapeutischen Zahncremebereich sowie Neuprodukten innerhalb des Prophylaxe- und Whitening-Segments.“