Anuga 2017 World-Food-Center - Anuga 2017: Brot und Backwaren

Ein verstärktes Ernährungsbewusstsein und veränderte Konsumgewohnheiten prägen die auf der 34. Anuga vorgestellten Innovationen. Neue Trends bauen auf bestehenden auf. Viele Grenzen verwischen. Rekordverdächtig: die Zahl der Aussteller.

Montag, 23. Oktober 2017 - Management
Dieter Druck
Artikelbild World-Food-Center - Anuga 2017: Brot und Backwaren
Bildquelle: Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner
Brot und Backwaren

Handwerkliche Optik, neue geschmacksgebende Zutaten, heimisches Getreide und regionale Zutaten – das gute alte Brot kam in Köln mächtig modern daher. Wichtig bleiben die Trends „Unterwegsverzehr“ und „Convenience“.

Prebake und Vorkassenzone
Mit einem Aktionsplan für 2018 hat Harry-Brot das jahreszeitliche Angebotspaket für die Backstation im Handel geschnürt. Neben Vier-Jahreszeiten-Aktionen gibt es Saison-Aktionen zu Ostern mit dem Zimtknoten oder zur Weltmeisterschaft mit dem beliebten Fußballbrot. Ob es nun das Zwirbelbrot mit kräftiger Kruste, das Feigenbrot oder das Rustikale Cranberry-Brot ist: Alle Brote haben eine handwerkliche Optik. Selbst das saftig-fluffige Butterweizen-Brot in Kastenform sieht dank des markanten Rautenschnitts urig aus.

Zimt, Feigen, Cranberrys: Die Schenefelder setzen für 2018 auf geschmacksgebende Zutaten, die bekannt sind, aber bei Produkten aus der Backstation ganz neue Akzente setzen. Zum Aktionsangebot gehören PoS-Materialien wie etwa Brottüten. Neu ist zudem die vorkonfektionierte Backbanderole für das „Rustikale Cranberry“ und das Speck-Zwiebel-Brot: Die Brote können mit Banderole fertiggebacken werden und in den Verkauf gehen.

Ein uriges Dreigestirn stellt Délifrance in Köln vor. Zutaten: Waldstaudenroggen, Dinkel, Einkorn. Bildungslücken in Sachen Waldstaudenroggen schloss Christina Köstler vom Marketing Délifrance Deutschland: „Dies ist die älteste Form des Roggens, es hat einen erdigen, leicht süßlichen Geschmack.“ Gemeinsam mit Dinkel, Roggen und Weizen sowie den Roggenmalzflocken als Topping ist der Waldstaudenroggen eine der Zutaten für das „Urgetreide Boule Rustique“ (je 90 g) für die Backstation. Urig auch die anderen zwei Varianten: Urgetreide Tropfen (je 100 g) hat dieselben Zutaten wie der Boule Rustique, allerdings mit Mais-Topping. Im Urgetreide-Brötchen (je 90 g) sind Dinkel und Einkorn verbacken, geschmacklich abgerundet mit Joghurt und Chia-Samen.

Mit dem Claim „Das Beste aus Nachbars Garten“ bewarb das Team der Mecklenburger Backstube das „Rote-Beete-Brot“, das Mecklenburger Kartoffelbrot und das Mühlenvollkornbrot mit Äpfeln und Rosinen. Breiten Raum nahmen zudem die Urgetreide-Brote ein. Verbacken werden etwa Waldstaudenroggen, Emmer, Einkorn oder die leicht nussig-erdig schmeckende Tiroler Landgerste mit dem Namen Tiroler Imperial.

Lösungen für den Unterwegsverzehr bot Lantmännen-Unibake. Dank Pflanzenkohle schwarz gefärbte oder mit Rote Bete rot gefärbte Hamburger-Brötchen bringen Farbe in die Burgerangebote des Handels. Und wem Burger schon zu abgegriffen sind, der fand am Stand neue Lösungen für Hot Dogs in allen Variationen.

Mit Axel Wiebalck als Sales Director Germany hatte De Graaf Bakeries in Köln einen in der Branche bekannten Ansprechpartner (zuvor u. a. bei Lieken) am Stand. Das Unternehmen will der deutschen Kundschaft in der Backstation den niederländischen Geschmack nahe bringen: Für die Backstation gibt es dazu u. a. Frikandel-Rolle in verschiedenen Varianten sowie Pasteten-Rollen. Auf großes Interesse stießen laut Wiebalck die Lava-Cookies: breite, weiche Kekse mit einem fast flüssigen Kern. Die Produkte werden in den Niederlanden produziert, für die Zustellung wird das logistische Know-how von Tiefkühlbäcker DEH genutzt.

SB-Regal
2016 wurden laut Harry-Brot hierzulande erstmals mehr Sandwichbrotverpackungen verkauft als solche mit Toastbrot. In Köln stellten die Schenefelder mit den Sandwich-Kings zwei herzhafte Varianten des Soft Bröds vor, die mit Leinsamen- und Sonnenblumenkernen ist als proteinreich ausgelobt. Neu sind auch das Sweet-Potato-Sandwich mit getrockneten Süßkartoffelstücken und der French-Toast-Sandwich fürs süße Frühstück. Alle drei Brote gibt es in der 500-g-Packung.

Mestemacher erweitert seine sehr erfolgreiche Eiweißbrotrange um die Variante Mandel (250 g, mit 5 Prozent Mandel) sowie um Eiweiß-Toastbrötchen mit 5 Prozent Karottenanteil (260 g).

Backwaren
Etliche Neuzugänge gab es bei der TK-Kuchenrange unter der Marke Aerzener (aus dem Hause der Mestemacher-Gruppe): Neben den vegetarisch gelabelten Varianten Zitronen-Sahne-Schnitte oder der Mango-Joghurtschnitte fiel vor allem die Kirsch-Pumpernickel-Schnitte mit dem Topping aus Pumpernickel ins Auge. Die Packung enthalt vier Stück Kuchen (360 g). Erstmals präsentierte Aerzener einen Veganen Obstkuchen: Der saftige, helle Rührkuchen ist belegt mit Früchten (31 Prozent, Rhabarber, Erdbeeren, Johannisbeeren). Die Packung enthält vier Stück Kuchen (400 g).

Kuchen als Snack ist bei Kuchenmeister die Devise. Im Vierer-Pack gibt es die einzeln verpackten Smarties-Muffins. Mit 30 g Gewicht sind sie ein idealer Snack auch für Unterwegs. Yes-Torty gibt es im Herbst in der Variante „Yes Amaretto“, die im Frühjahr von „Yes Himbeere-Buttermilch“ abgelöst wird. Eine limitierte Edition ist zudem das Mini-Osterlamm (120 g), das im ersten Quartal gelauncht wird.

Kleine Formate zum Snacken standen auch bei Ölz aus Österreich unter dem Motto „on the go“ im Fokus: Mini- Schnecken mit unterschiedlichen Füllungen und gefüllte Soft-Brötles zahlen auf den Trend „Unterwegsverzehr“ ein. Eine Alleinstellung haben die Österreicher nach eigenen Angaben mit ihrer Frischmilch-Abfüllanlage, die es ihnen erlaubt, ihre Milchbrötchen-Range mit frischer österreichischer Alpenvollmilch statt mit Milchpulver zu fertigen. „Unsere Milchbrötchen sind der Topseller in Deutschland“, sagte Daniela Kapelari-Langebner, Vertriebsgeschäftsführerin. Die vertrieblichen Aktivitäten konzentriern sich derzeit stärker auf den Süden, um die schon gute Distribution dort weiter voranzubringen.