Nestlé „Wir bündeln die Kräfte mit anderen Marken“

Der Weg zur „Netto-Null“ bei den Emissionen ist weit. Nestlé zog jetzt eine erste Zwischenbilanz für seine Verpackungen.

Freitag, 10. März 2023 - Verpackung
Matthias Mahr
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Bildquelle: Nestlé

Die Vision bei Nestlés Nachhaltigkeits- und Verpackungsverantwortlichen steht längst fest: „Keine unserer Verpackungen, einschließlich Plastik, endet auf der Mülldeponie oder als Abfall“, lautet die Vorgabe aus dem Headquarter in Vevey. Bis 2025 strebt der Ernährungsgigant vom Genfer See an, dass 100 Prozent seiner in Verkehr gebrachten Packmittel recyclingfähig oder wiederverwendbar sind. Und in Schritten soll bis 2050 die „Netto-Null“ bei den schädlichen Emissionen des gesamten Konzerns stehen. Der Weg zur Klimaneutralität ist weit und für ein die Welt umspannendes Unternehmen nicht einfach zu gehen.

Kraftanstrengung lohnt sich
Die Anstrengungen in der gesamten Konsumgüterindustrie sind herausfordernd. Nestlé zog jetzt eine erste positive Bilanz. Wie Katja Seidenschnur, Sustainability Director, und Christian Detrois, Senior Packaging Expert, beide Nestlé Europe, beteuern, verfolgen die Schweizer einen ganzheitlichen Ansatz, um den CO2-Fußabdruck in der gesamten Wertschöpfung deutlich zu verringern. Bereits heute seien 81 Prozent der Nestlé-Verpackungen kreislauffähig, betonte Detrois.

Um diese Selbstverpflichtung zu erfüllen, muss Nestlé bis 2025 weltweit ein Drittel des Verbrauchs neuer Kunststoffe reduzieren. Deshalb setzt Nestlé auf alternative Verpackungsmaterialien wie Papier. Allerdings: „Verpackungen müssen weiterhin den Schutz von Lebensmitteln gewährleisten“, betonte Detrois. Für Quality Street – hier wurden die Zellophan- und Aluminiumverpackungen ersetzt – sowie Smarties, Maggi und Nesquik wurden neue Papierverpackungen eingeführt, um weniger nachhaltige Verpackungen zu ersetzen. Papier sei eine der innovativsten Lösungen, an denen Nestlé arbeite. Papier sei erneuerbar und lasse sich hervorragend recyceln, sagte der Verpackungsexperte.

Nestlé arbeitet mit anderen Marken zusammen. Design for Recycling ist ein gemeinsamer Ansatz, aber auch die strengen Vorgaben an die Lieferanten zeigen, dass die Schweizer ernst machen: Die „goldenen“ Verpackungsregeln und eine Negativliste sind verbindlich einzuhalten.

Ein Problem kann Nestlé allerdings nur im Verbund mit allen in der Wertschöpfungskette beseitigen: Noch fehlen weltweit einheitliche Infrastrukturen zur Sammlung und Verwertung von Verpackungen. Erst dann werden geschlossene Kreisläufe möglich.