Bonbons und Zuckerwaren Nachhaltigkeit wichtig für starke Marken

Eine LP-Befragung beleuchtet die Markenrelevanz bei Bonbons und Zuckerwaren. Konsumenten legen Wert auf Nachhaltigkeit und Transparenz.

Montag, 06. Mai 2024, 16:35 Uhr
Manuel Glasfort
Artikelbild Nachhaltigkeit wichtig für starke Marken
Bildquelle: Getty Images

Bonbons, Fruchtgummis und sonstige Zuckerwaren sind aus keiner gut sortierten Süßwarenabteilung wegzudenken. Auch abseits der wichtigsten Saisonanlässen Karneval und Halloween reizen die bunt verpackten Produkte junge wie alte Naschkatzen zum Kauf. Das Segment der Bonbons und Zuckerwaren präsentiert sich dabei heute sehr breit aufgefächert: Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch Trends wie vegane Ernährung werden von der Industrie bedient.

Der über allem schwebende Megatrend ist dabei die Nachhaltigkeit. Verbraucher wie Gesetzgeber verlangen ­zunehmend nachhaltig produzierte Lebensmittel. Das Thema treibt auch die Hersteller von Zuckerwaren um, wie den schwedischen Konzern Cloetta. „Cloetta arbeitet seit Jahren an Möglichkeiten, das Unternehmen und die Produktion als Ganzes nachhaltiger zu machen“, sagt Dominik Holtschlag, General Manager bei Cloetta Deutschland. „Ein Teil dieser Bemühungen sind nachhaltigere Wertschöpfungsketten in Bezug auf die verwendeten Zutaten.“

Für die Warengruppe Süßwaren insgesamt gilt: Marke ist Trumpf. Zuletzt lag der Umsatzanteil der Marken nach den Daten von NielsenIQ bei rund 70 Prozent, während auf die Handelsmarken 30 Prozent entfallen. Beim Subsegment Zuckerwaren fällt das Bild noch eindeutiger aus: Hier lag der Umsatzanteil der Handelsmarken zuletzt bei nur knapp 12 Prozent.

Was macht die starke Marke aus?
Die Lebensmittel Praxis ist der Frage auf den Grund gegangen, was eine starke Marke ausmacht, und hat eine Verbraucherbefragung durchgeführt. Im ersten Teil der Untersuchung standen zwölf Marken aus dem Subsegment „Bonbons und Zuckerwaren“ im Fokus, die im Hinblick auf sieben verschiedene Kriterien untersucht wurden:

  • Vertrauenswürdigkeit
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Innovationskraft
  • Markenpräferenz
  • Zahlungsbereitschaft
  • Nachhaltigkeit
  • Transparente Kommunikation in
 Bezug auf Nachhaltigkeit

Die Ergebnisse im Detail sehen Sie auf der in diesem Beitrag Das Top-Marken-Ranking Bonbons und Zuckerwaren. Die Umfrage zeigt, dass Bemühungen von Herstellern um mehr Nachhaltigkeit den Verbrauchern nicht verborgen bleiben. So belegt die Marke Red Band, hinter der das Unternehmen Cloetta steht, den ersten Rang in der Kategorie Nachhaltigkeit. 39 Prozent der befragten Verbraucher nehmen die Marke als nachhaltig war.

Bei den Bemühungen, grüner zu werden, setzt Cloetta nicht nur bei den Zutaten an, wie Holtschlag erläutert, sondern auch bei den verwendeten Verpackungsmaterialien. Man habe die neue Verpackungslösung „Plantpack“ vorgestellt und auch bereits am PoS eingeführt. Die Verpackung besteht nach Unternehmensangaben teilweise aus pflanzenbasiertem Kunststoff, der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Bis zu 50 Prozent eines Beutels und sogar 90 Prozent einer Dose werden aus diesem Material hergestellt. „Dieser Ansatz soll den CO2-Fußabdruck der Verpackungen stark reduzieren, ohne die Funktionalität und Schutzqualität für die Produkte zu beeinträchtigen“, erklärt General Manager Dominik Holtschlag. Die Verpackungen bieten dabei dieselbe Recycelbarkeit wie normaler Kunststoff.

Zur Methode: 
starke Marken

Das Marktforschungsinstitut Innofact hat die Untersuchung für die Lebensmittel Praxis im Rahmen einer Onlinebefragung durchgeführt. Die Befragten wurden aus dem Consumer-Panel der Marktforscher rekrutiert. Eine zufällige Stichprobe von 400 Teilnehmern wurde im Februar 2024 per E-Mail eingeladen und konnte danach am Onlinefragebogen teilnehmen. Die Stichprobe wurde dann bevölkerungsrepräsentativ quotiert nach Alter und Geschlecht. Mehrfachteilnahmen wurden auf technischem Wege ausgeschlossen. Befragt wurden je zur Hälfte Frauen und Männer, die für den Einkauf von Lebensmitteln zumindest mitverantwortlich sind und die Bonbons und Zuckerwaren zumindest gelegentlich kaufen.

Top-3-Wert: Er wird als Zustimmungsmaß verwendet und umfasst die drei stärksten 
Zustimmungswerte auf einer Skala. Auf einer Skala von 
1 „trifft überhaupt nicht zu“ bis 
7 „trifft voll und ganz zu“ wird der Top-3-Wert aus den Werten 5, 6 und 7 gebildet.
Was bringt’s? Der Top-3-Wert gibt an, wie viel Prozent der Befragten einer Aussage zustimmen. Er eignet sich gut, um einen unkomplizierten Vergleich der positiven Kernelemente zu ermöglichen. Der Mittelwert ist dagegen nur ein Durchschnittswert über alle Ausprägungen einer Skala hinweg. Er enthält auch Bewertungen, die keine differenzierte Aussage haben.

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