Real Im Einklang mit der Natur

100 Prozent bio und nachhaltiger Anbau – das sind die wichtigsten Argumente für Früchte aus Permakultur. Real hat ein entsprechendes Premium-Segment bundesweit eingeführt.

Freitag, 29. Januar 2016, 00:50 Uhr
Heidrun Mittler
Artikelbild Im Einklang mit der Natur

Die Real SB-Warenhäuser erweitern ihr Sortiment im Obst- und Gemüse-Bereich um Produkte aus Permakultur-Anbau. Schon Ende 2014 ist das Unternehmen mit drei Produkten gestartet, damals waren Avocados, Orangen und Granatäpfel für wenige Wochen im Programm. Seit November 2015 sind Früchte aus diesem Anbau erneut im Programm, in allen 300 Real-Märkten. Erhältlich sind nun auch Lauchzwiebeln, Radieschen, Möhren, Endivie, Babyspinat, Feldsalat, Orient-Mix-Salat und Kumquats. Peter Reitz, der als Division Manager im Unternehmen die Bereiche Obst, Gemüse und Blumen verantwortet, sieht Permakultur als „Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft“. Dabei würden die Früchte „im Einklang mit der Natur“ angebaut, man folge Prinzipien, die „gut für Mensch und Natur“ sind (siehe Text unten).

Früchte nur saisonal erhältlich
Die jeweiligen Sorten stehen immer nur während ihrer natürlichen Erntezeit zur Verfügung, betont Reitz. So stammen die Lauchzwiebeln aus permakulturellem Anbau aus Italien und sind nur von Oktober bis April im Verkauf. Weitere Produkte werden in Deutschland, Spanien und eben Italien angebaut. Sobald ausreichende Mengen verfügbar sind, können noch weitere Länder hinzukommen. Als exklusiven Lieferanten nennt Real die in Mönchengladbach ansässige Lehmann Natur GmbH, einen Erzeuger und Vermarkter, der sich bereits seit 1988 dem Bio-Landbau widmet. Real und Lehmann arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen.

Bis zu 10 Prozent teurer Als bio-Ware
Peter Reitz erklärt die Besonderheit der Erzeugnisse aus Permakultur: „Sie haben nicht immer die gewohnten Normgrößen und -formen. Da sie weder behandelt noch gespritzt werden, ist die Schale auch mal fleckig oder weist Farbunterschiede auf.“ Im Gegenzug, so der Entscheider weiter, tragen sie durch ihre Anbauform zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit bei. Ob die Kunden den Mehrwert honorieren? Der Division Manager bestätigt das und sagt: „Die maximale Preisdifferenz liegt bei 10 Prozent auf das normale Bio-Sortiment.“

Kunden können die Ware leicht erkennen, sie ist mit einem eigenen Logo versehen und trägt als weitere Kennzeichnung das Bio-Siegel der Europäischen Union.

Für kunden, die sozial und ökologisch einkaufen
Real sieht sich als „Pionier im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel“, schließlich ist Ware aus permakulturellem Anbau bislang nur im Bio-Fachhandel erhältlich. Die Zielgruppe für das spezielle Sortiment beschreibt das Unternehmen folgendermaßen: Kunden, für die „soziologische und ökologische Kriterien beim Einkauf eine besonders große Rolle spielen“.

O-&G-Experte Reitz stellt das Thema des umweltschonenden Anbaus in einen komplexen Zusammenhang: Permakultur dient dabei als kleiner, wenn auch bedeutender Teil der Strategie. Das Handelsunternehmen zähle jeden Tag bundesweit bis zu 1 Mio. Kunden, erläutert er. Daraus erwachse Verantwortung. „Handeln aus Verantwortung“ lautet das Real-Motto, bei dem es sich laut Reitz nicht um einen Marketing-Gag handelt, sondern vielmehr um einen Grundsatz, „dem wir uns als gesamtes Unternehmen auf allen Ebenen verschrieben haben“. Als weiteres Beispiel nennt er eine Veränderung im Bananen-Sortiment: Seit Oktober 2015 wurden bundesweit konventionelle Marken durch Bio-Ware ersetzt.

So naturnah wie möglich wirtschaften
Der Begriff Permakultur verknüpft zwei Worte: permanent agriculture (dauerhafte Landwirtschaft). Diese Form der Landwirtschaft gilt als Weiterentwicklung des Bio- Landbaus und hatspeziell dieBeschaffenheit des Bodens – einer knappen Ressource – im Blick. Die Anbauer verzichten auf chemischen Dünger und Pflanzenschutzmittel und richten sich besondersnach den örtlichen Gegebenheiten. Zum Einsatz kommen Mischkulturen und regional angepasste Sorten. Permakultur aktiviert Insekten und Würmer in den Böden und sorgt für eine hohe Biodiversität und Artenvielfalt. Lebensweise näher bringen. Bald soll ein Online-Shop hinzu kommen.

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Bild öffnen „Handeln aus Verantwortung ist kein Marketing-Gag, sondern ein Grundsatz.“<br />
Peter Reitz, Real Division Manager O&G.