Gerolsteiner „Die Antwort lautet nicht aggressive Preispolitik.“

Der Mineralwassermarkt ist rückläufig. Jetzt greift der Marktführer Gerolsteiner mit einer Cola 
im AfG-Segment an.

Freitag, 19. Januar 2024 - Getränke
Tobias Dünnebacke
Artikelbild „Die Antwort lautet nicht aggressive Preispolitik.“
Bildquelle: Gerolsteiner

Gerolsteiner-Chef Roel Annega (Foto) blickt relativ zurückhaltend auf sein Kerngeschäft: den Verkauf von Mineralwasser: „Seit den 1970er-Jahren gab es stetig nur Wachstum. Seit 2018 beobachten wir jährlich einen leichten Rückgang in der Kategorie.“ Die Antwort auf diese Entwicklung sollen aber auch in Zukunft keine preisgetriebenen Handelsaktionen sein, sondern konsequente Investments in die Marke, also Marketing, Vertrieb und Innovationen. So bekommt beispielsweise Gerolsteiner Mineralwasser in diesem Jahr ein neues, moderneres Etikett spendiert. Die Variante „Ursprung“, ein Wasser aus einer eigenen Quelle in der Vulkaneifel mit einer sehr hohen Mineralisierung, scheint die Feuertaufe im Gastro-Mehrweggebinde bestanden zu haben und wird ab April auch in der 1-Liter-Glasflasche angeboten.

Die größte Überraschung in diesem Jahr ist aber der Einstieg des Mineralwasser-Marktführers in das Cola-Segment: Die Varianten Cola, Cola Zero und Cola-Mix erweitern das Longneck-Portfolio und unterstreichen die Ambitionen von Gerolsteiner im AfG-Segment. Bei Gerolsteiner gilt der vergleichsweise geringe Anteil von alkoholfreien Getränken am Geschäft schon länger als Baustelle. Und auch wenn der Cola-Markt in Deutschland gut aufgeteilt scheint, gibt es für den ehemaligen Coca-Cola-Manager Annega gute Argumente für den Einstieg: Im ersten Halbjahr 2023 verzeichneten Cola-Getränke laut Nielsen Handelspanel verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ein Absatz-Plus von 2,4 Prozent, der Umsatz stieg um 10,2 Prozent. Zwei von drei Haushalten kaufen Cola-Getränke. Besonders Zero-Produkte erweisen sich als Wachstumstreiber mit einem Umsatzanteil von 27,6 Prozent im Cola-Markt.

Fokus zunächst auf Gastronomie
Im Fokus stehen bei dem neuen Produkt, das Anfang Februar auf der Intergastra in Stuttgart offiziell vorgestellt werden soll, zunächst die Gastronomie und der Getränkefachhandel. Wobei interessierten Lebensmitteleinzelhändlern die Innovation nicht vorenthalten werden soll. Nur wolle man sich laut Annega nicht über Listungsgelder den Regalplatz kaufen. „Gerolsteiner ist eine Marke mit Heritage, die für Qualität steht. Unsere Neuprodukte zeigen aber auch, welches Innovationspotenzial in dieser Marke steckt“, ist Marcus Macioszek, Leiter Marketing bei Gerolsteiner, überzeugt. Das Longneck-Sortiment umfasst inzwischen insgesamt zehn Sorten, darunter Apfelschorle und ausgefallene Limonadensorten.

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