Die Abkürzung steht für den sperrigen und sicher nicht appetitlich klingenden Begriff „pilzwiderstandsfähig“. Der Rewe-Wein ist der erste bundesweit gelistete Cabernet Blanc im Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Auch das Deutsche Weininstitut (DWI) hat einen solchen Piwi-Wein im März in ihre Auswahl von 42 Weinen und fünf Sekten für offizielle Empfänge in den 227 deutschen Auslandsvertretungen aufgenommen. Dabei ist Piwi auch im Ausland keine Unbekannte: Im Bordeaux gibt es mehrere Testzentren für pilzwiderstandsfähige Reben, zum Beispiel bei der Genossenschaft Tutiac.
Piwi-Wein bringt viele Vorteile
Die Piwi-Weine bieten dabei viele Vorteile. Sie sind robuster und müssen deshalb seltener mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Für den Winzer heißt das weniger Arbeit, aber auch der Boden wird weniger belastet. Und das im doppelten Sinne: Denn neben den Chemikalien, die in Boden und Gewässer eindringen, belastet auch die Ausfahrt mit oft großen Geräten die Erde. Nützlinge werden so geschont. Die Kreuzung Cabernet Blanc gehört zu diesen neuen Rebsorten, die besonders robust sind. „Piwi sind zukunftsfähig und nachhaltig, weil sie den veränderten Bedingungen, die der Klimawandel mit sich bringt, angepasst sind“, sagt Marc Dreßler, Professor am Weincampus in Neustadt an der Weinstraße. Auch Studien des DLR Rheinpfalz belegen den ökologischen Vorteil von Piwi im Anbau.
Aber wie schmecken die neuen Kreuzungen? Das Aroma des Cabernet Blancs erinnert an einen Sauvignon Blanc, erklärt Reh Kendermann. Das konkrete Versprechen: „Mit seiner feinen Fruchtnote und dem charakteristischen Aroma ist er dem Weißweinklassiker geschmacklich ebenbürtig und garantiert ein besonderes Geschmackserlebnis.“ Ulrich Fischer, Professor am Weincampus in Neustadt an der Weinstraße, ist überzeugt von der Pionier-Weinsorte: „Aus der umweltschonenden Rebsorte Cabernet Blanc entstehen beeindruckende Weine, die auch in Blindverkostungen schon manchen Klassiker schlagen konnten.“
So viele Vorteile neue, widerstandsfähige Rebsorten haben, so unbekannt sind sie unter Verbrauchern. „Das wollen wir ändern“, sagt António Ribeiro, Senior Category Buyer Wein bei der Rewe Group. Helfen soll dabei unter anderem eine Web‧site mit Infos und Videomaterial.
Und auch das DWI will die umweltfreundlichen Rebsorten international etablieren. Die Aufnahme eines Piwis auf die Diplomaten-Liste sei ein großer Schritt.
