Problemlöser für immer mehr Konsumenten : Laktosefreie Milchprodukte - Seite 2

So lecker und gesund Kuhmilch auch ist: Manche Menschen vertragen sie einfach nicht, genauer gesagt, den darin enthaltenen Milchzucker. Diese
Konsumenten können alternativ laktosefreie Erzeugnisse verzehren.

Freitag, 10. September 2010 - Warenkunden
Heidrun Mittler

Aufruhr im Darm

Normalerweise wird Milchzucker (die fachliche Bezeichnung lautet Laktose) im Dünndarm vom Enzym Laktase aufgespalten, und zwar in seine Bestandteile, die dann vom Körper problemlos weiterverarbeitet werden. Liegt aber ein Laktase-Mangel vor, kann die Laktose nicht oder nur unzureichend verstoffwechselt werden. Dann gelangt der Milchzucker ungespalten in den Dickdarm, wo er verschiedene unerwünschte Reaktionen hervorruft: Die Laktose wird zu kurzkettigen Fettsäuren und blähenden Gasen (Kohlendioxid, Methan, Wasserstoff) abgebaut, die Gase stauen sich im Darm. Außerdem wird Wasser aus den Zellen in den Darm eingesogen, man spricht vom „osmotischen Effekt“. Die häufigsten Folgen dieser Prozesse: Blähungen, Durchfall, Magenkrämpfe und teilweise sogar Erbrechen.

Schuld an der Unverträglichkeit ist also ein Mangel oder das komplette Fehlen des Enzyms Laktase. Wie kommt es aber dazu? Man unterscheidet zwischen dem primären und sekundären Laktase-Mangel. Der primäre Mangel ist angeboren und führt zu einer unaufhaltsamen Verringerung der Laktase-Produktion. Der Defekt kann bereits im Kindesalter auftreten, zeigt sich aber häufig erst mit zunehmendem Alter. Hingegen ist beim sekundären Laktase-Mangel meist eine schwere Darmentzündung die Ursache. Doch auch die Einnahme von Antibiotika, häufige Röntgenbestrahlungen oder anhaltender Missbrauch von Alkohol können zu diesem Mangel führen.

Wenn die Betroffenen Kuhmilch trinken, kann es schon nach 15 bis 20 Minuten zu den oben geschilderten, unangenehmen Folgen kommen. Manchmal treten die Symptome aber auch erst innerhalb der nächsten 24 Stunden auf. Je nach Menge der eingenommenen Laktose können die Beschwerden mehrere Tage anhalten.

Die Schlussfolgerung, komplett auf Milch zu verzichten, hat ihre Tücken. Denn dadurch gefährden die Menschen ihre Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, die in der Milch enthalten sind. So ist es schwierig, ohne Milch den Kalziumbedarf zu decken. Zu wenig Kalzium aber schwächt den Knochenaufbau, im schlimmsten Fall wird dadurch die Entstehung von Osteoporose begünstigt.

{tab=Bildergalerie}

Erzeugung: Kuhmilch wird in der Molkerei behandelt und verarbeitet.
 

Labor: Der Gehalt an Milchzucker wird überprüft.

Laktase-Mangel macht zu schaffen. Milch, Joghurt, Dessert und Käse sind im Angebot.

{tab=Fragen}

1. Warum können manche Menschen Laktose nur schlecht vertragen?
2. Welche Symptome treten bei einer Laktose-Intoleranz auf?
3. Welche Lebensmittel könen problemlos bei einer Laktose-Intoleranz gegessen werden?

{tab=Antworten}
1. Diesen Menschen fehlt das Enzym Laktase, das zur Verdauung von Laktose gebraucht wird.
2. Häufige Symptome sind: Blähungen, Durchfall, Magenkrämpfe, teilweise Erbrechen.
3. Laktosefreie Milchprodukte, Obst und Gemüse, Getreide, Fisch, Fleisch, Sojaprodukte, Teigwaren, Reis, Hülsenfrüchte und Kartoffeln.

{tab=Impressum}

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis
Wir danken der Omira GmbH, Ravensburg, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial. Titelfoto: fotolia, Foto S.4: Hoppen

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