Cranberries Anti-Aging aus dem Obstregal

Drei Monate lang sind frische Cranberries im Angebot. Wie man mit ihnen umgeht, und was man den Rest des Jahres verkauft.

Montag, 03. Dezember 2012 - Sortimente
Heidrun Mittler
Artikelbild Anti-Aging aus dem Obstregal
Nassernte: Die Beeren haben vier Luftkammern.
Bildquelle: Cranberry Marketing Committee / mk2, Bonn

Sie gehören zu den Senkrechtstartern im Obst- und Gemüse-Bereich: Noch vor 15 Jahren waren Cranberries bei uns kaum bekannt, heute sind sie fester Bestandteil in jedem Supermarkt. Interessant ist dabei, dass die knallroten Beeren vom Geschmack her nicht mit den traditionellen heimischen Beeren vergleichbar sind. Die amerikanischen Kranichbeeren (engl. Crane = Kranich) schmecken fruchtig, aber gleichzeitig herb, zudem tragen sie eine widerstandsfähige Schale. Nicht verwechseln sollte man die Cranberry mit der europäischen Preiselbeere: Cranberries haben viel helles, festes Fruchtfleisch mit intensivem Geschmack und einer feinherben Note. Preiselbeeren hingegen bilden nur erbsengroße Früchte mit wenig Fruchtfleisch und vielen Samenkernen aus und schmecken meist süßer.

Ein Blick auf den Anbau: Die Heimat der Cranberry liegt in Nordamerika, wo die Früchte in vielen Bundesstaaten kultiviert werden. Hier gedeihen die Beeren an kleinen Sträuchern, in Bodennähe. Von Mitte September an ernten die Farmer, wobei zwei Verfahren üblich sind. Bei der Trockenernte pflücken kleine Erntemaschinen die Beeren direkt von den Stielen. 95 Prozent aber werden nass geerntet: Cranberries können schwimmen, da jede Beere vier Luftkammern besitzt. Deshalb fluten die Anbauer ihre Felder mit Wasser und lösen die Beeren maschinell von den Sträuchern. Anschließend werden die Cranberries in Behälter abgesaugt, über Fließbänder auf Lkw verladen und in Betriebe zur Weiterverarbeitung transportiert.

Die ersten Lieferungen frischer Ware kommen meist im Oktober in den deutschen Handel. Die Platzierung sollte beim Obst erfolgen und ist erklärungsbedürftig. Denn längst nicht alle Verbraucher wissen, wie man mit den Beeren umgeht. Als wichtige Empfehlung sollte man den Kunden auf den Weg geben, dass man Cranberries nicht wie Beeren aus heimischem Anbau (also pur) essen sollte. Roh schmecken sie sehr sauer, man sollte sie unbedingt zuckern, bevor man sie zum Beispiel in Desserts verwendet. Da die Schale vergleichsweise hart ist, empfiehlt es sich, Kompott oder Konfitüre zu kochen oder die Früchte in Saucen oder bei einem Braten mit zu schmoren.

Übrigens: Ob die Ware frisch ist, zeigt folgender Test: Lassen Sie eine Beere aus 20 cm Höhe auf eine Unterlage fallen! Wenn die Beere hochspringt, ist sie frisch. Ihren Durchbruch verdankt die rote Beere ganz sicher auch ihren Inhaltsstoffen, die gesundheitsförderlich sind. Schon vor mehr als 300 Jahren galten sie als das Allheilmittel amerikanischen Ureinwohner. Heute ist vor allem die Eigenschaft bekannt, speziell bei Harnwegs-Infektionen vorzubeugen – ein verbreitetes Übel vor allem bei Frauen. Darüber hinaus enthalten Cranberries viele Antioxidantien, daher gelten sie als Anti-Aging-Produkt. Zudem werden ihnen weitere förderliche Eigenschaften zugeschrieben, etwa Herz- und Gefäß-Schutz. Diese Wirkungen beobachten Forscher nicht nur bei Frischware, sondern auch verarbeiteten Produkten.

Bildquelle: Cranberry Marketing Committee / mk2, Bonn

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Informationen rund um Cranberries.
Bild öffnen Nassernte: Die Beeren haben vier Luftkammern.
Bild öffnen Daher flutet man die Felder, die Cranberries steigen nach oben.
Bild öffnen Frische Cranberries haben von Oktober bis Januar Saison. Sie sind in perforierten Beuteln oder Klarsichtschalen erhältlich. Man nutzt sie für Saucen von Fleischgerichten, in Gemüse, Desserts oder Gebäck. Bei einer Lagerung von knapp über dem Gefrierpunkt sind sie drei Monate lang haltbar.
Bild öffnen Tiefgefrorene Cranberries haben das ganze Jahr über Saison. Tipp: Tauen Sie die Beeren vor der Verwendung nicht auf, da sie sonst ihren Biss verlieren. Spülen Sie die Cranberries einfach mit kaltem Wasser ab. Die Zubereitung unterscheidet sich nicht von frischen Früchten. Bei -18 °C ist die TK-Ware 18 Monate lang haltbar.
Bild öffnen Getrocknete Cranberries schmecken als Snack zwischendurch, im Müsli und Joghurt oder zu frischen Früchten. Viele Rezepte mit frischen Cranberries lassen sich auch mit den getrockneten Früchten zubereiten. Dazu weicht man die Trockenfrüchte einige Stunden lang in Cranberry- oder Apfelsaft ein. 50 g getrocknete ersetzen dabei 100 g frische Früchte. Trocken und kühl gelagert sind die Trockenfrüchte 18 Monate lang haltbar.
Bild öffnen Cranberry-Gelee und -Saucen zählen zu den Klassikern. So gehört die aromatische Sauce in den USA zum Truthahn an Thanksgiving. Haltbarkeit bei kühler Lagerung: 18 Monate.
Bild öffnen Saft oder Saftmischungen schmecken fruchtig und leicht herb, mit einer dezenten Süße. Man trinkt ihn pur oder mit Mineralwasser, außerdem lässt er sich anderen Säften und alkoholhaltigen Getränken mixen (z. B. Cosmopolitan, Cranberry Caipirinha, Cranberry Punsch). Der Saft ist bei kühler Lagerung mindestens 12 Monate lang haltbar.
Bild öffnen Cranberry-Pulver spielt in der Diätküche eine Rolle. Hauptsächlich Reformhäuser führen Kapseln, die als Zutat für Gebäck, Saucen, Hackfleisch und Getränke für eine fruchtige Geschmacksnuance und appetitliche Farbe sorgen.

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