Zuckerkulör Viel Lärm um nichts

Die Aufregung über die Lebensmittelfarbe Zuckerkulör in Cola-Getränken war groß. Anders als in den USA bleibt hier aber alles beim Alten: Der Stoff gilt in der EU als unbedenklich.

Sonntag, 06. Mai 2012 - Sortimente
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Viel Lärm um nichts
Bildquelle: fotolia

Die Rezeptur von Coca-Cola, eine der wertvollsten Marken der Welt, ist ein Mythos. Demnach liegt die Formel in einem Tresor im Hauptfirmensitz Atlanta. Nie mehr als zwei Menschen sollen Zugang zu diesem haben und die genaue Rezeptur kennen. Dementsprechend groß war die Aufregung, als bekannt geworden war, dass Coca-Cola und Pepsi ihre Herstellung umgestellt haben. Hintergrund ist dabei ein Stoff, der den Getränken die typisch dunkle Farbe verleiht: Zuckerkulör . Bei der Produktion dieses Farbstoffs entsteht auch das so genannte 4-Methylimidazol (4-MEI), welches durch neue Tierversuche in den Verdacht geraten ist, Krebs zu erregen. Laut US-Berichten soll der neue Cola-Farbstoff nun weniger 4-MEI enthalten aber nicht ganz frei davon sein.

In Europa stößt die Maßnahme auf Unverständnis: „Zuckerkulöre sind in der Europäischen Union gesetzlich – nach eingehender wissenschaftlicher Prüfung ihrer Unbedenklichkeit – als Farbstoffe in vielen Lebensmitteln zugelassene Zusatzstoffe“, heißt es in einer Mitteilung der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg). Mehr noch: Erst im März dieses Jahres habe die European Food Safety Authority (EFSA) die Sicherheit der Verwendung solcher Zuckerkulöre bei Einhaltung der spezifischen Reinheitskriterien bestätigt. Die zuständigen Behörden würden– ebenso wie die Zuckerkulöre herstellenden bzw. verwendenden Unternehmen – kontinuierlich prüfen, ob sich neue Erkenntnisse ergeben, die zu einer Neubewertung führen. Für eine geänderte Sicherheitsbewertung bei Zuckerkulören lägen derzeit aber keine solchen Erkenntnisse vor.

So bleibt auch in Deutschland alles beim Alten, wie die Coca-Cola GmbH bestätigte. Der Stoff sei ungefährlich und eine Veränderung der Produktion nicht vorgesehen. Und auch in Atlanta versucht man die Fans zu beruhigen: Eine Änderung des Herstellungsverfahrens für Zuckerkulör sei keinesfalls gleichzusetzen mit einer Änderung des legendären Rezeptes. Der Mythos muss und kann also gewahrt bleiben.

Bild: Die dunkle Farbe von Cola-Getränken entsteht durch die Zugabe von Zuckerkulör.

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