Bier Alles nur Zierde? - Alles nur Zierde? Teil 2

Craft-Biere sind nicht der Heilsbringer für die unter Preisdruck stehende Kategorie Bier. Sie passen aber zum Zeitgeist und machen den Gerstensaft durch ihre Vielfalt wieder interessant.

Donnerstag, 31. März 2016 - Getränke
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Alles nur Zierde? - Alles nur Zierde? Teil 2

 

Bier in Deutschland
  • 1 neues bier pro Woche
  • 230 Hopfensorten, über 100 Hefestämme und mehr als 80 Malzsorten
  • über 5.500 Biere

Je unerfahrener der Käufer ist, desto eher würden sich Geschmacksprofile, die näher am gelernten Pils liegen, anbieten. PoS-Kommunikation sei zwingend notwendig. Dies ist keine einfache Aufgabe, schließlich dürfte die Anstellung eines professionellen Biersommeliers für die meisten Händlern ein utopisches Unterfangen sein.

Eine Lösung zeigt der Carrefour-Markt im belgischen Mons (siehe Kasten links). Hier setzt die Marktleitung auf eine digitale Lösung um Verbraucher über die neuen (alten) Bierstile und mögliche Kombinationen zu informieren. Meiß hingegen setzt in seinem Markt auf Verkostungen und Broschüren.

Ob sich die Craft-Biere aus der Nische erheben und auch wertmäßig ein bedeutender Bestandteil des Getränkesortimentes werden können, bleibt abzuwarten. Gerade in der Verbindung mit anderen sogenannten Premium-Sortimenten sehen Händler aber Wachstumschancen. „Es wird sich in den kommenden Jahren ein neuer Trend entwickeln. Regionalität, ernährungsbewusste Waren (Bio & Vegan) und eben exklusiv hochwertigen Sortimente wie Craft-Biere oder Fleischspezialitäten (Dry-aged-Beef) werden im LEH einen deutlichen Zuwachs verzeichnen können“, erklärt Meiß. Dem Händler ist wichtig zu den ersten Anbietern zu zählen, denn „nachmachen kann bekanntlich jeder“. Auch Roisch glaubt an den Erfolg: „Es bedarf Zeit, Durchhaltevermögen, Produkt- und Vermarktungsqualität und jede Menge Leidenschaft, damit Craft-Bier gesellschaftlich so akzeptiert ist wie Wein.“

Der digitale Bier-Sommelier
Der Carrefour im  belgischen Mons hat rund 600 Biere im Sortiment, darunter eine Vielzahl an Craft- Bieren. Der in dem Hypermarkt erstmalig eingesetzte Bierberater, den Xplace bei der EuroCis in Düsseldorf vorstellte, erleichtert es den Kunden, sich zu orientieren. Per Scan einer Flasche erhält der Kunde alle Informationen zu der jeweiligen Bierspezialität. „Kategorisiert nach Stil, Geschmack, Land und Brauerei wird die Suche nach dem passendenBier zur unterhaltsamenReise durch die Baukunst“,sagt Annika Schmitt, Marketing  bei HerstellerXplace. Zusatzinformationen wie die geeignete Trinktemperatur, der Alkoholgehalt, die Füllmenge, die Bittereinheiten oder zu dem Bier passende Gerichte kann sich der Kunde ausdrucken lassen. Die vom Bierberater angezeigten Sorten richten sich nach dem Sortiment des Händlers. Xplace kümmert sich nach eigenen Angaben darum, bei den Lieferanten die jeweiligen Zusatzinformationen einzuholen.

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