Saisonbackware mit langer Historie Stollen

Christstollen gehört hier zu Lande zu Weihnachten wie der Tannenbaum. Wie diese traditionelle Saisonbackware hergestellt wird und worauf bei Lagerung und Präsentation zu achten ist, lesen Sie in dieser Warenverkaufskunde.

Donnerstag, 07. Oktober 2010 - Warenkunden
LEBENSMITTEL PRAXIS

Im Teigkneter werden die verschiedenen Zutaten (neben den oben genannten können dies zum Beispiel Marzipan, Mandeln, Mohn oder Cranberries sein) sorgsam vermengt. Dieser Hauptteig darf anschließend zwischen 10 und 60 Minuten ruhen. Per Hebekipper gelangt der Stollenteig in den Teigteiler. Dieser portioniert die einzelnen Stücke und kontrolliert automatisch das Gewicht. Die nächste Station für gefüllte Stollen ist der Dosierer für Füllungen. Die nächste Station ist der Ofen. Je nach Kundenwunsch bieten Hersteller entweder so genannte frei geschobene oder in der Form gebackene Stollen an. Der frei geschobene Stollen ist das traditionellere, trockenere Produkt. Die für den Export bestimmten Gebäcke sowie die moderneren Varianten des Stollens werden meist in der Form gebacken. Dabei werden die Rohstoffe nicht direkt der Hitze ausgesetzt, was gewährleistet, dass das Produkt insgesamt saftiger bleibt.

In der so genannten Entkapselung werden die in der Form gebackenen Stollen aus dieser gestürzt. Anschließend werden die Produkte befettet und in der Puderanlage mit der typischen dicken Schicht aus Puderzucker versehen.

In der Kühlstrecke kühlen die Stollen langsam aus, bevor sie in die Verpackungsanlage kommen. Die einzelnen Stollen werden in Folie verpackt und in Papp-Trays versandt. Das MHD liegt im Februar des Folgejahres.

In vergangenen Jahren wurde das traditionelle Gebäck behutsam modernisiert. Dies geschah nicht nur durch eine zum Beispiel um Cranberries, Bratapfel, Zimt-Zucker oder Mohn erweiterte Zutatenliste, sondern auch durch die Änderungen in der Grammatur. Nicht zuletzt der demografische Wandel mit immer kleineren Haushaltsgrößen führte dazu, dass im Handel inzwischen Stollen von 80 bis 1.250 g Gewicht angeboten werden. Ein starkes Wachstum erfahren derzeit Stollenkonfekte, die auch neue Verwender für die traditionelle Saisonbackware ansprechen. Christstollen sind zudem ein Exportschlager und werden in 60 Ländern weltweit vertrieben.

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Bei den Christstollen nimmt der Dresdner Stollen eine besondere Stellung ein: Er ist seit 1995 beim Münchner Patenamt als eingetragene Marke geschützt. Initiator ist der Schutzverband Dresdner Stollen, ein Zusammenschluss von rund 150 Bäckereien und Konditoreien aus dem Großraum Dresden. Ein Siegel weist nur den in einem geografisch streng abgegrenzten Raum innerhalb und rund um die Landeshauptstadt Dresden hergestellten Stollen als echten Dresdner Stollen aus. Dort werden jährlich etwa 2 Mio. Stollen produziert, die bei vielen Mitgliedsbetrieben bis zu 25 Prozent des Jahresumsatzes ausmachen. Dresdner Stollen sind Rosinenstollen, die in Handarbeit gefertigt sein müssen und bestimmten Qualitätsanforderungen an Zutaten und Verarbeitung genügen müssen.

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