Warenverkaufskunde Kuhmilch - WVK Kuhmilch: Teil 3

Dass Kuhmilch nicht gleich Kuhmilch ist, zeigt das vielfältige Angebot in den Märkten. Doch worin unterscheiden sich die verschiedenen Sorten? Und wie gesund ist Kuhmilch tatsächlich? Informationen und Argumente für das Verkaufsgespräch.

Donnerstag, 30. November 2017 - Warenkunden
Hedda Thielking
Artikelbild Kuhmilch - WVK Kuhmilch: Teil 3
Milch und Milchprodukte gehören zu einer ausgewogenen Ernährung für Kinder und Erwachsene.
Bildquelle: Getty Images, BVL, Peter Rees
Klartext für Milch

Wie gesund ist Kuhmilch tatsächlich? In manchen Medien wird Milch an den Pranger gestellt. Was ist dran an diesen Behauptungen? Fakten für die Kunden.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht hat Milch eine Menge zu bieten: Sie enthält hochwertiges Eiweiß, leicht verdauliches Fett und gut verwertbare Kohlenhydrate in Form von Laktose (Milchzucker). Des Weiteren liefert Milch viel Calcium, das ist ein wichtiger Mineralstoff für den Knochenaufbau. Erwachsene können ihren Tagesbedarf an Calcium beispielsweise schon mit einem viertel Liter Milch und zwei Scheiben (ca. 60 Gramm) Schnittkäse wie Gouda und Emmentaler decken. Hinzu kommt: In Milch stecken nennenswerte Mengen an B-Vitaminen, Vitamin A, Vitamin D sowie an den Mineralstoffen Jod, Zink und Fluorid.

Kuhmilchallergie

Bei einer Kuhmilchallergie reagieren die Betroffenen auf das Milcheiweiß in der Kuhmilch allergisch. Für sie bietet der Handel pflanzliche Ersatzgetränke z. B. aus Soja oder Mandeln. Laktosefreie Milch ist für diese Betroffenen keine Alternative

Mythen widerlegt
Seit einiger Zeit hört und liest man immer wieder, Milch sei ein „Dickmacher“, sie erhöhe das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für Diabetes, Osteoporose und Krebs. Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) hat mit Unterstützung des Max Rubner-Instituts (MRI) solche Behauptungen auf der Basis zahlreicher Studien auf den Prüfstand gestellt und wissenschaftlich bewertet. Demnach können kritische Äußerungen über die Milch nicht bestätigt werden.

So gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Milchverzehr und der Körperfettmasse bei Erwachsenen und Kindern. Interessant ist außerdem, dass schon eine übliche Verzehrmenge von knapp 200 g Milch und Milchprodukte am Tag das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und Diabetes sogar reduziert anstatt erhöht. Auch das Schlaganfallrisiko wird deutlich verringert. Eine ähnliche tägliche Verzehrmenge vermindert außerdem das Risiko für Dickdarmkrebs. Die Behauptung, Milch erhöhe das Brustkrebsrisiko, hat sich ebenfalls nicht bestätigt. Lediglich für Prostatakrebs geht ein sehr hoher Milchverzehr (mehr als 1,2 l pro Tag) mit einem erhöhten Risiko einher.

Fazit: Milch ist ein unerlässlicher Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und anderen wissenschaftlichen Institutionen empfohlen.

Woher kommt die Milch?

Auf der Milchverpackung muss - wie auf allen anderen verpackten tierischen Lebensmitteln – das Europäische Identitätskennzeichen stehen. Es dient der Lebensmittelüberwachung. In dem ovalen Zeichen steht der Betrieb, der das Produkt zuletzt bearbeitet oder verpackt hat., zum Beispiel: DE BY 103 EG.

Der dreiteilige Code besteht aus der Abkürzung für das Verarbeitungs- bzw. Verpackungsland, z. B. DE für Deutschlan die Zulassungsnummer des Betriebes, der die Milch zuletzt bearbeitet oder verpackt hat. Sie besteht aus der Abkürzung des Bundeslandes, in dem sich der Betrieb befindet (hier BY für Bayern), und einer drei- oder fünfstelligen Zahlenfolge, d. h. der Betriebsnummer (z. B. 103 für Molkerei Weihenstephan) die Abkürzung für die Europäische Union, bei deutschen Produkten EG.

Wissen checken

Wer aufmerksam gelesen hat, kann die folgenden Fragen beantworten.

 {tab=Fragen}

  1. Warum wird Milch homogenisiert?
  2. Wie sollte eine geöffnete H-Milch gelagert werden und wie lange ist sie haltbar?
  3. Was steckt hinter dem Europäischen Identitätskennzeichen?

 {tab=Antworten}

  1. Damit sich auf der Milch keine Rahmschicht bildet.
  2. Geöffnete H-Milch sollte im Kühlschrank gelagert und innerhalb von ca. drei Tagen verbraucht werden.
  3. Anhand dieses Zeichens ist nachvollziehbar, wo und in welcher Molkerei die Kuhmilch zuletzt bearbeitet oder verpackt wurde.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken dem Milchindustrie-Verband
e.V. (MIV) für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Material.

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Bild öffnen Milch und Milchprodukte gehören zu einer ausgewogenen Ernährung für Kinder und Erwachsene.
Bild öffnen Ob konventionelle oder Bio Milch, ob Markenprodukt oder Handelsmarke – alle Sorten durchlaufen die strengen Kontrollen von der Milchproduktion bis zur Auslieferung.

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