Verzicht auf Glutamat, Gluten & Co. Weniger ist mehr - Seite 2

Der Verbraucher sucht Natürlichkeit und Sicherheit bei Lebensmitteln. Auslobungen wie „ohne...“ bzw. „frei von...“ prangen immer häufiger auf den Packungen. Ein facettenreicher Ansatz, der auch den Handel in unterschiedlicher Ausprägung beschäftigt. Da kommt noch mehr.

Dienstag, 31. August 2010 - Frei von...
Hedda Thielking und Dieter Druck
    
Ebenso greift der Handel das Thema auf. In den Zentralen ist man sich einig: Lebensmittel, die keine Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Geschmacksverstärker enthalten, gewinnen im LEH zunehmend an Bedeutung, auch für die Profilierung über Eigenmarken. Hier sind Sortimente im Aufbau. Die Segmentierung und Präsentation in Blöcken, wie z.B. in Großbritannien zu sehen, ist der nächste Schritt. Auf alle Fälle passt es zu den Ansprüchen einer zweiten Generation von Handelsmarken, die sich vom reinen Preisinstrument in Richtung „eigene Marke“ entwicklen will. Dazu werden Aspekte wie Genuss, Gesundheit, Convenience, Lifesytle/Premium und ausgewogene Ernährung kombiniert.
Die Dohle Handelsgruppe stellt im kompletten Food-Bereich warengruppenübergreifend eine hohe Relevanz für „frei von…“-Produkte fest. Das Handelsunternehmen erwartet von seinen Lieferanten, dass sie diesen Anforderungen mehr und mehr gerecht werden. 
 
Die Aussage „frei von …“ muss laut Metro Group allerdings verlässlich und ehrlich sein und dürfe keine Interpretationsspielräume lassen. Jürgen Matern, Leiter Qualitätssicherung bei der Metro Group: „Der Hersteller muss nach unserer Meinung sicherstellen, dass der Verbraucher auch das erhält, was die Verpackung verspricht. Er muss dafür garantieren, dass die Aussage ,frei von’ im gesamten Produktionsprozess weder durch einzelne Zutaten noch durch Kontamination relativiert wird. Geeignete Untersuchungen sollten dies auch belegen können.“
   
Gute Lebensmittel, Ökologie und Nachhaltigkeit spielen bei Tegut schon immer eine wichtige Rolle. Deshalb vertritt man hier die Philosophie, bei den Eigenmarken-Produkten auf unnötige Zusatzstoffe zu verzichten. Dafür gibt das Unternehmen das „Tegut-Reinheitsversprechen“. Das heißt: Die Eigenmarkenhersteller verwenden keine gentechnisch verändertern Organismen, und alle Eigenmarken sind frei von Geschmacksverstärkern sowie Farbstoffen. „Diese drei Kriterien stellen wir nicht extra heraus. Hier muss die Marke Tegut als Auslobung reichen“, sagt Andreas Swoboda, Tegut Geschäftsleitung Qualität und Umwelt. Bei gluten- und laktosefreien Produkten sei eine Kennzeichnung aber sehr wichtig, um den betroffenen Menschen eine transparente Kaufentscheidung zu bieten.
In Sachen Gentechnik spricht sich Tegut klar gegen die so genannte „grüne Gentechnik“ aus.