Verzicht auf Glutamat, Gluten & Co. Weniger ist mehr - Seite 3

Der Verbraucher sucht Natürlichkeit und Sicherheit bei Lebensmitteln. Auslobungen wie „ohne...“ bzw. „frei von...“ prangen immer häufiger auf den Packungen. Ein facettenreicher Ansatz, der auch den Handel in unterschiedlicher Ausprägung beschäftigt. Da kommt noch mehr.

Dienstag, 31. August 2010 - Frei von...
Hedda Thielking und Dieter Druck
  
Das Unternehmen setze auf kleine und mittelständische Strukturen, die vor allem im ökologischen Landbau zu finden seien, sowie auf die traditionelle Landwirtschaft, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Kundenzeitschrift „Marktplatz“. Deshalb begrüßt das Unternehmen das bundesweit einheitliche Siegel „Ohne Gentechnik“, welches seit einem Jahr verwendet werden darf. Tegut führte schon vorher Produkte mit einer Tegut-eigenen Kennzeichnung „ohne Gentechnik“. Inzwischen wurden das gesamte „Landprimus“-Programm (Schweinefleisch) sowie Milch, Schmand, Quark, Joghurt, saure Sahne, TK-Geflügel, Eier aus Bodenhaltung und Nudeln der Eigenmarke „Deutsche Küche“ mit dem bundeseinheitlichen Logo versehen. 
 
Die Metro-Group vertritt, was die neue Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ angeht, einen anderen Standpunkt. Hier seien die Voraussetzungen für eine ehrliche und verlässliche Kundeninformation nicht gegeben. Jürgen Matern, Metro Group: „Bei diesem Label wird dem Kunden vorgegaukelt, dass das Produkt völlig ohne gentechnisch verarbeitete Komponenten hergestellt ist – was aber nicht der Fall ist. So dürfen einzelne Zutaten bis zu einem Schwellwert von 0,9 Prozent mit gentechnisch verändertem Material verunreinigt sein. Auch nahezu alle zugesetzten Enzyme und viele andere Zusatzstoffe sind gentechnisch hergestellt und in Produkten mit dem Label, ohne Gentechnik’ nicht verboten.“ Eine Kennzeichnung „frei von…“ betrachtet die Metro Group dagegen generell als interessanten und wichtigen Ansatz für eine große Verbrauchergruppe, die auf bestimmte Stoffe allergisch reagiert oder ohne diese Stoffe auskommen möchte.  
 
Mit dem Relaunch der Globus-Eigenmarke von „Excellent“ auf „Globus“ im Jahr 2006 führte das Handelsunternehmen ein Clean Label ein. Die Verbraucher finden auf allen Globus-Eigenmarken-Produkten einen Hinweis, ob die Lebensmittel laktosefrei, glutenfrei, frei von Geschmacksverstärkern, Konservierungsstoffen usw. sind. Diese Informationen sollen die Kaufentscheidung erleichtern. „Das Thema Gentechnik gehört allerdings nicht in unser Clean Label. Hier fordern wir bei den pflanzlichen Produkten, dass sie ohne Gentechnik erzeugt wurden, bei den tierischen Lebensmitteln streben wir es an, wo es machbar ist“, berichtet Dr. Horst Lang, Leiter für Qualitätssicherung bei Globus. Außerdem stehen bei den Eigenmarken von Globus seit je her die „Hinweise für den Allergiker“ unter dem Zutatenverzeichnis. Hier kann der Verbraucher auf einen Blick erkennen, ob das Produkt nach Europäischer Richtlinie zur Allergenkennzeichnung Zutaten enthält, die häufig Allergien auslösen.