Verzicht auf Glutamat, Gluten & Co. Weniger ist mehr - Seite 4

Der Verbraucher sucht Natürlichkeit und Sicherheit bei Lebensmitteln. Auslobungen wie „ohne...“ bzw. „frei von...“ prangen immer häufiger auf den Packungen. Ein facettenreicher Ansatz, der auch den Handel in unterschiedlicher Ausprägung beschäftigt. Da kommt noch mehr.

Dienstag, 31. August 2010 - Frei von...
Hedda Thielking und Dieter Druck
  
Das Clean Label ist für Globus weder ein Wettbewerbs- noch ein Profilierungsthema. Im Gegenteil: „Wir sehen uns in der Herstellerfunktion und verstehen diese Kennzeichnung als eine Dienstleistung am Kunden. Hier geht es darum, wie wir dem Kunden optimale Informationen auf der Verpackung geben, damit er diese auch versteht. Manchmal ist weniger auch mehr“, sagt Dr. Horst Lang. Er ergänzt: „Labels machen nur Sinn, wenn sie ein Problem lösen, sonst ist die Marke das Produkt.“
Für Spar Österreich ist „frei von…“ bei den Spar-Eigenmarken durchaus ein Profilierungsinstrument. Deshalb weist Spar Österreich bei zahlreichen Eigenmarken-Artikeln mit so genannten Piktogrammen darauf hin, ob diese zum Beispiel gluten-, laktose-, zuckerfrei oder frei von Aromastoffen sind. Mehr noch: Im vergangenen Jahr hat das Handelsunternehmen eine eigene Produktlinie herausgebracht. Sie heißt „Spar free from“. Zu dieser Eigenmarke gehören glutenfreie Produkte (Cerealien, Pasta und Knabbereien), laktosefreie Erzeugnisse (Milch und Milchprodukte) sowie gluten- und laktosefreie Produkte (Brot und Gebäck, Backmischungen, Saucen und Gewürze, Knabbereien, Desserts und Süßes). 
 
Alle drei Varianten entsprechen den vorgeschriebenen Richtlinien für diese Produktgruppen. „Spar free from“ entwickelt sich sehr erfolgreich, weil es immer mehr Menschen mit derartigen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten gibt“, konstatiert Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann von Spar Österreich.
Auch Norma beschäftigt sich intensiv mit „frei von“. So wurden bereits Artikel aus dem Sortiment umgestellt. Der Discounter führt zum Beispiel in der Warengruppe Trockenfertigprodukte Suppen, Saucen und Fix-Gerichte ohne Geschmacksverstärker.

Des Weiteren wurde in der KW 5/2010 ein Lebensmittelangebot für ernährungsbewusste Kunden in Aktion vermarktet. Mit den Marken Glutenonix, MinusL und Alpia Diät richtete sich die Produktpalette an Diabetiker und Menschen, die auf gluten- bzw. laktosehaltige Lebensmittel verzichten müssen. Wie die Aktion ankam, wird derzeit ausgewertet.
Noch scheint der klassische Vollsortimenter bei diesen Sortimenten die besseren Karten zu haben. Aber der Profilierungszwang der Discounter, lässt diese nicht ruhen. Nicht zu vergessen die Drogeriemärkte als akzeptierte Verkaufsstelle für „Gesundheitsprodukte“. Sie können sicherlich noch eine Schippe drauflegen.

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„Frei von...“ muss absolut verlässlich und ehrlich sein.“Jürgen Matern, Leiter Qualitätssicherung Metro Group Ein Profilierungs-Ansatz, der zunehmend für Eigenmarken genutzt wird.

 

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