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Bei der Dialyse nutzt man spezielle Membranen, die bei einem bestehenden Konzentrationsgefälle nur den Alkohol passieren lassen. Beim Verfahren der Destillation wird der Alkohol durch Energiezufuhr (Wärme) ausgedampft. Setzt man die Destillationsapparatur zum Beispiel unter Vakuum und lässt das zu entalkoholisierende Bier in einer dünnen Schicht als Film an einer beheizbaren Wandung entlang laufen, so kann man das Ausdampfen des Alkohols schon durch geringe Wärmezufuhr, also auf sehr schonendem Wege, erreichen.
Durch solche technischen Möglichkeiten bei der Vakuum-Verdampfung sind die Brauer heute in der Lage, den Sauerstoff bei der Entalkoholisierung aus dem Prozess herauszuhalten: Neben der schonenden Wärmezufuhr ein entscheidende Faktoren für den mittlerweile guten Geschmack der alkoholfreien Biere.
Nicht überall, wo „alkoholfrei“ draufsteht, sind auch wirklich 0,0 Volumenprozent Alkohol drin. Laut Gesetz darf ein Bier als alkoholfrei bezeichnet werden, wenn der Gehalt die 0,5 Volumenprozent nicht überschreitet. Wenngleich alkoholfreie Biere mit diesem sehr geringen Restalkoholanteil keine physiologischen Auswirkungen auf den Körper bedingen, könnten trockene Alkoholiker aufgrund der Haptik, der Farbe und des bierigen Geschmacks verleitet werden, doch wieder zu alkoholhaltigen Bieren zu greifen. Daher sollten trockene Alkoholiker keine alkoholfreien Biere trinken.
Isotonische Wirkung
Einige Hersteller bewerben ihr alkoholfreies Bier als Sportgetränk. Ein Argument ist dabei die so genannte isotonische Wirkung einiger Produkte. Isotonisch bedeutet, dass die Anteile der festen und flüssigen Elemente im Getränk der Verteilung im Blut entspricht. So ist der Körper in der Lage, nach dem Sport die Nährstoffe schnell aufzunehmen. Es kommt also auf die Gesamtmenge der im alkoholfreien Bier enthaltenen Kohlenhydrate, Mineralien und Vitamine an. Wenn diese in etwa der Menge der im menschlichen Blut gelösten Stoffe entsprechen, sind die isotonischen Eigenschaften gegeben.
Gehütetes Geheimnis
Die wenigsten Brauereien geben bekannt, wie sie ihr alkoholfreies Bier herstellen. Experten schätzen, dass die Vakuum-Verdampfungsmethode, also die Destillation unter Vakuum, heute am häufigsten angewendet wird, seltener das Dialyse-Verfahren. Manche Brauereien arbeiten mit Kombinationen aus gestoppter Gärung und den beiden anderen Verfahren.
{tab=Fragen:}
- Bis zu welchem Alkoholgehalt darf ein Bier als alkoholfrei bezeichnet werden?
- Welche Herstellungsverfahren bei alkoholfreiem Bier gibt es?
{tab=Antworten:}
- Bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol..
- Biochemisch: Vorzeitige Stoppung der Gärung; ?Physikalisch: Dialyse und Destillation.