Natürlich braucht ein weltweit agierendes Waffelunternehmen wie Loacker Milch, viel Milch – und zwar in getrockneter Form. Der Wunsch des lokal eng verwurzelten Unternehmens, dessen wichtigstes Anliegen es ist, in allen Anbau- und Verarbeitungsstufen die Region zu fördern, war daher, auch diesen Produktionsschritt in Südtirol durchzuführen. „Als Familienunternehmen können wir jeden Schritt selbst bestimmen und achten dabei seit Generationen auf höchste Qualität“, betont Deutschland-Geschäftsführer Andreas Wilkening. „So werden unsere Produkte in hochmodernen Produktionsanlagen in der natürlichen Umgebung der Dolomiten hergestellt und nach alter Familientradition zubereitet.“ Neben besonderen und naturnahen Produktionsstandorten spielen bei Loacker vor allem natürliche und nachverfolgbare Zutaten eine wichtige Rolle. „Das war von Anfang an so und ist bis heute so geblieben“, betont Wilkening. Künstliche Zusatzstoffe lehnt das Unternehmen kategorisch ab. Vielmehr engagiert es sich für regionale Alternativen aus der Natur. Deshalb setzt Loacker auf einen umweltverträglichen Anbau und vor allem auch eine eigenständige Verarbeitung der Zutaten. Dies zeigen auch die unternehmenseigenen Haselnussfelder in der Toskana, von denen eines bereits 2021 erntereif sein wird, oder das Vanille-Projekt in Madagaskar.
Strategische Neugründung
Dieses Konzept gilt für die neue Produktionsstätte genauso. Das Milchtrockungswerk, das gemeinsam mit dem Südtiroler Milchproduzenten Brimi errichtet wurde, ist das erste seiner Art in Südtirol. Es steht in Vintl, ist also beheimatet zwischen den beiden Loacker-Produktionsstandorten Unterinn und Heinfels und liegt daher strategisch günstig. Seine gesamte Versorgung mit qualitativ hochwertiger und gentechnikfreier Milch kann Loacker künftig durch das neue Milchtrocknungswerk sicherstellen. Dort werden Milch- und Molkeprodukte mit einer Zerstäubungstrockungsanlage in nur wenigen Sekunden getrocknet und für die Verarbeitung in den Loacker-Cremes und -Schokoladen vorbereitet. Interessant: Partnerunternehmen Brimi ist auf die Produktion von Mozzarella spezialisiert. Dabei entsteht viel Süßmolkepulver. Diese Süßmolke wird im Werk zu Molkenpulver weiterverarbeitet und findet dann in den Cremes Verwendung.
Hohe Kapazität nötig
Die geplante Produktionsmenge im neuen Werk liegt 2020 bei 10.000 Tonnen Pulver, davon sind rund 60 bis 70 Prozent Süßmolkenpulver sowie 30 bis 40 Prozent Magermilchpulver. Aktuell liegt die „gut angelaufene Produktion“ bei einem wöchentlichen Ausstoß von rund 100 Tonnen Pulver, wobei die Produktionssteigerung stufenweise über das gesamte Jahr geplant war und sich zum Jahresende weiter steigen soll.
Neben der vollständigen Verarbeitung der Milch, macht sich Loacker mit dem neuen Werk auch für regionale Produzenten stark. „Brimi setzt sich für qualitativ hochwertige Milch aus dem Alpenraum ein. Das wollen wir unterstützen und so kurze Transportwege und traditionelle Familienbetriebe aus der Region unterstützen“, sagt Ulrich Zuenelli, Verwaltungsvorsitzender Loacker.