Getestet Kaiser's Tengelmann-Filialen in Berlin

Die LP-Testkäuferin war wieder auf Einkaufstour. Diesmal beim Berliner Marktführer: Filialen von Kaiser’s. Das Resümee zeigt neben viel Licht natürlich auch einige Schatten. Und gibt Anregungen für Verbesserungen.

Freitag, 10. September 2010 - Store Checks
Silvia Schulz

5. Oktober, 15:50 Uhr:
10435 Berlin, Fürstenbergerstraße 8
Der erste Eindruck: In dieser Filiale kaufen nur Raucher ein, denn die Treppe war übersät mit Kippen. Danach allerdings wurde die Testkäuferin von einem aufgeräumten, ordentlichen Verkaufsraum überrascht. Der gewünschte Mangosaft war hingegen nicht erhältlich, jedoch konnte der Mitarbeiter sofort Auskunft darüber geben, wann er wieder da sein wird. Auch der Einkauf in der Bedienabteilung hinterließ einen guten Eindruck, einziger Wermutstropfen: Die Mitarbeiterin trug keine Handschuhe. Der Ordnung halber muss jedoch erwähnt werden, dass die Ware trotz der fehlenden Handschuhe nicht mit bloßen Händen berührt wurde.

Auch der letzte und somit bleibende Eindruck war durchaus positiv: kurze Wartezeiten, eine freundliche und kommunikative Mitarbeiterin und genügend Platz zum Einpacken der Ware.

  • Fazit:
+++ Kundenfreundlichkeit
++ Schnelligkeit
– Handschuhe
– Sauberkeit vor der Filiale


5. Oktober, 17 Uhr:
10243 Berlin, Revaler Str. 2
Ordnung vor der Tür und auf dem Parkplatz. Allerdings können Kunden, die mit dem Pkw kommen, nicht so lange einkaufen wie Fußgänger oder Radfahrer: Nach dem Schild auf dem Parkplatz ist bis 20 Uhr geöffnet – und jefür alle anderen bis 24 Uhr. Erfreulich war, dass es in dieser Filiale auch Körbe für den kleinen Einkauf gab. Die Obstabteilung machte einen frischen und verlockenden Eindruck, und der sich daran anschließende Bereich für Bioprodukte machte Lust auf Bio und gesundes Essen.

Auch der Rest der Filiale wirkte positiv, anregend und war gut präsent. Lediglich eine größere Pfütze neben den mobilen Kühlmöbeln konterkarierte den guten Eindruck. Der Einkauf in der Bedienabteilung war angenehm. Aber leider kam dann der krönende Abschluss. Die Testerin hatte sich an die falsche Kasse gestellt, es dauerte sieben Minuten, bis sie an der Reihe war; und auch das Abkassieren ging hier nicht so flott wie in den anderen Filialen, zudem war die Mitarbeiterin nicht sehr gesprächig. Schade, dass der Kunde, der an der gleichen Kasse wie unsere Testerin abkassiert wurde, diesen Eindruck mit nach Hause nehmen musste.
 
  • Fazit:
+++ Ladenführung
+++ Biobereich
–– Kassenabwicklung

Insgesamt war der Einkauf in den Kaiserlichen Filialen angenehm und zufrieden stellend. Tengelmann-Vorstand Raimund Luig zum Ergebnis: „Studien wie Mystery Shopping helfen einerseits, etwaige operative Mängel zu beseitigen, andererseits tragen sie sehr zur Sensibilisierung der Marktleitungen und Mitarbeiter bei.“ Weitere Informationen und alle Testberichte gibt es bei: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..


29. September, 15 Uhr:
13593 Berlin, Wilhelmstraße 21 – 25
Die Einfahrt zum Markt ist gut ausgeschildert, und Plakate auf dem Parkplatz weisen schon vor Betreten des Marktes auf aktuelle Angebote hin. Bezahloptionen und Öffnungszeiten sind bereits am Eingang ersichtlich. Getrübt wurde dieser Eindruck durch die vielen Einkaufsbons in und unter den Einkaufswagen direkt vor dem Markt. Und ohne den übervollen Papierkorb und den längst angeklebten Schmutz auf dem Packtisch hätte der großzügige Eingangsbereich eine glatte Eins bekommen. Abzug gab es ferner für die Präsenz am Backshop und im Pre-Back-Bereich. Ansonsten war die Warenfülle untadelig.

Hervorzuheben ist die Großzügigkeit der Gangbreiten im Markt. Auch wenn die Regalhöhe gar nicht so hoch war, standen in den Gängen zahlreiche Leitern bereit. Besonders angenehm war die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit der Mitarbeiter. Suchte der Kunde etwas, reagierten selbige nett und zeigten dem Kunden gern das Gesuchte. Auch in der Bedienabteilung für Käse, in der der Mitarbeiter von der Fleisch-Abteilung sofort zur Stelle war und nach den Kundenwünschen fragte, fühlte man sich als Kunde wohl. Und an der Kasse wurde der Kunde nicht nur begrüßt, sondern es wurde nach der Kundenkarte gefragt und für den Einkauf gedankt. Zudem wurde die Testkäuferin freundlich ins Wochenende entlassen.

? Fazit:
+++ Freundlichkeit
+++ Großzügigkeit im Laden
– Ordnung und Sauberkeit vor der Tür

1. Oktober, 16:20 Uhr:
12679 Berlin, Marzahner Promenade 29/30

Der Parkplatz war ordentlich und sauber. Bei den ausgewiesenen Öffnungszeiten galt es, nicht das Kleingedruckte (Scheibenaufkleber) zu lesen, sondern die großen Werbemittel. Der Eingangsbereich ist so groß, dass die Backshopkunden ihren Kaffee im Sitzen genießen können. Aktuelle Angebote waren vor Obst und Gemüse platziert. Die Out-of-Stocks im Bereich Molkereiprodukte, Tiefkühlkost und Pre-Back-Bereich indes waren nicht zu übersehen. Auch korrespondierte die Aufschrift „Lust auf Sushi“ nicht mit der Kaiserlichen Frische, denn welcher Kunde möchte schon Sushi mit MHD 1. Oktober, dem Tagesdatum, kaufen?

Den Einkaufszettel konnte unsere Testkäuferin dank der guten Ausschilderung abarbeiten. Die Aufmerksamkeit der Mitarbeiterin in der Bedienung ließ zu wünschen übrig. Nachdem die Testerin gut eine Minute die Warenauslage an der Theke inspiziert hatte, musste sie die Verkäuferin ansprechen und das, obwohl die Testerin weit und breit die einzige Kundin war. Zudem waren die Salate angetrocknet, was auch die defekten Deckenlampen nicht verbergen konnten.

Der junge Mann bei den Getränken konnte diesen Eindruck allerdings vergessen machen, denn er war höflich und zuvorkommend. Das gedruckte Preisschild mit dem handschriftlichen Vermerk „ab“ hätte gut in Bastian Sicks Buch „Happy Aur“ gepasst. Der letzte Eindruck an der Kasse war positiv, auch wenn die Kleidung von der üblichen des Personals abwich.

? Fazit:
+++ Eingangsbereich
– Warenpräsenz und Frische
– Aufmerksamkeit