Brexit Verschwindet irische Butter aus den Regalen?

Die vom britischen Regierungschef Boris Johnson vorgelegten Vorschläge zum Brexit haben zwar die Gespräche zwischen Brüssel und London wieder in Gang gebracht, aber eine von allen Seiten gut geheißene Kontrollpraxis des Warenverkehrs an der Grenze zwischen dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland und EU-Mitglied Irland, gibt es weiterhin nicht. Die Iren fürchten eine immense Verteuerung ihrer Produkte, die den Export erheblich beeinträchtigen würde.

Freitag, 04. Oktober 2019 - Sortiment-Nachrichten
LP-Europa-Korrespondent Thomas A. Friedrich
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Der irische Bauernpräsident hat vorgerechnet, dass bei dem jetzt von der britischen Regierung vorgelegten Vorschlag über Warenkontrollen im Falle eines ungeregelten Brexits irische Agrarprodukte und Lebensmitteln nicht mehr konkurrenzfähig seien. Weder auf dem Hauptabsatzmarkt Großbritannien, noch auf dem europäischen Kontinent.

Würden die Warenströme von und nach Großbritannien nach WTO-Regeln abgewickelt, verteuerten sich irische Produkte um 16 Prozent, rechnete Tom Phelan, der Vorsitzende des Irischen Bauernverbandes (IFA), in einem Radio-Interview vor. „Dann ist zu befürchten, dass irische Butter und Milchprodukte aus vielen Supermarkt-Regalen in der EU verschwinden würde“, fürchtet Phelan.

Bisher exportierte die grüne Insel Irland jährlich Lebensmittel und Agrarprodukte im Wert von 2,2 Mrd. Euro im EU-Binnenmarkt.

Bei ihrem zweitägigen Treffen der EU-Staats-und Regierungschefs am 17./18. Oktober wollen die Chefs ausloten, ob ein ungeregelter Brexit noch abgewendet werden kann.

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