Nachgefragt Industrie und Nachhaltigkeit - Vion, CoSa Naturprodukte, Wiesenhof, Zimbo

Der Umgang mit begrenzten Ressourcen ist eine Herausforderung, die Lebensmittelproduzenten nachhaltig angehen und nicht als kurzfristige Image-Aufhübschung sehen.

Donnerstag, 06. Oktober 2011 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Industrie und Nachhaltigkeit - Vion, CoSa Naturprodukte, Wiesenhof, Zimbo
  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

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Dr. Uwe Tillmann, CEO Vion Food Group

Nachhaltigkeit ist in unserer Unternehmensstrategie fest verankert. Wir arbeiten seit 2006 wissenschaftlich fundiert am Thema CO2-Footprint, forcieren Praxistests und sind als erstes europäisches Unternehmen aus der Fleischbranche bei der „Sustainable Agricultural Initiative Platform“ aktiv. Im Bereich „Energie & Ressourcen“ haben wir unseren Gas- und Wasserverbrauch reduziert. Wir senken kontinuierlich unseren Stromverbrauch pro Schlachteinheit. Bei der Verwendung nachhaltig erzeugter Rohstoffe engagieren wir uns u.a. beim „Round Table on Responsible Soy“. Vion kooperiert mit dem Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung. Das ZNU bildet wissenschaftlich basiert und fundiert Vion-Mitarbeiter zu Nachhaltigkeitsmanagern aus.
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Frank von Glan, Vorsitzender Geschäftsführer CoSa Naturprodukte (Wessanen)

1. Die Verarbeitung von Bio-Rohstoffen ist Kern der Unternehmens-Philosophie. CoSa Naturprodukte basiert auf Fachhandelsunternehmen, die traditionell im Einklang mit der Natur wirtschaften, deutlich länger als es das Modewort „Nachhaltigkeit“ gibt. Durch richtig verstandenes „Bio“ werden das Grundwasser geschützt, Böden nachhaltig bewirtschaftet, Energie gespart und das Klima stabilisiert.

2. Wir praktizieren ein Umweltmanagementsystem zertifiziert nach DIN EN ISO 14001. In einem unserer Werke haben wir ein eigenes Windrad, das zu unseren 100 Prozent Ökostrom beiträgt. Auch ein Blockheizkraftwerk, Warmwasserrückgewinnung etc. tragen zur positiven Energiebilanz bei.
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Peter Wesjohann, Vorstand Wiesenhof

Wir haben, was Umwelt und Klimaschutzmaßnahmen betrifft, bereits einen sehr hohen Status erreicht. Seit 2003 sind die Wiesenhof-Verarbeitungsbetriebe nach der internationalen Umweltmanagement-Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert, um Einsparungen u.a. bei Wasser und Verpackungsmaterial zu realisieren. Seit Januar beziehen wir Öko-Strom, der aus Wasserkraft stammt (CO2-frei). Bis 2012 soll in allen Betrieben die DIN EN 16001 umgesetzt sein. Unsere neue Putenschlachterei setzt auf Wärmerückgewinnung aus der Kälte- und Vakuumanlage und hat eine Wärmepumpe, die die benötigte Heizenergie und den CO2-Ausstoß verringert. Hinzu kommt die Errichtung einer betriebseigenen Kläranlage für das Produktionsabwasser.

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Christof Queisser, Geschäftsführer Zimbo

Schwerpunkte sind für uns die Optimierung des Wasser- und Energieverbrauchs sowie die Reduzierung der Abwasserbelastung in den Herstellungsbetrieben. So konnten wir z.B. durch verbesserte Abläufe bei der Anlagen-Reinigung signifikante Einsparungen von Wasser und Abwasser erreichen. Ein weiteres Beispiel ist die Biogas-Anlage in Börger, durch die wir seit 2009 den Erdgas-Verbrauch an diesem Standort um 80 Prozent verringern konnten. Aktuell arbeiten wir daran, die Nachhaltigkeit unserer Verpackungen und unserer logistischen Prozesse zu verbessern. Unser Standort in Suhl nimmt zudem an einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur Verbesserung der Materialeffizienz teil.