Nachgefragt Industrie und Nachhaltigkeit - Grafschafter, Henkel, Kimberly-Clark, Kraft Foods

Der Umgang mit begrenzten Ressourcen ist eine Herausforderung, die Lebensmittelproduzenten nachhaltig angehen und nicht als kurzfristige Image-Aufhübschung sehen.

Donnerstag, 06. Oktober 2011 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Industrie und Nachhaltigkeit - Grafschafter, Henkel, Kimberly-Clark, Kraft Foods
  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

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Andreas Heinz, Prokurist/ Vertrieb & Marketing LEH Grafschafter

Die Grafschafter Krautfabrik Josef Schmitz KG ist von je her ein ressourcenschonender Betrieb – werden doch die 50.000 t Zuckerrüben von unseren 143 Vertragslandwirten praktisch ohne irgend einen Anfall von Abfall verwertet. Die bei der Produktion übrig bleibenden Rübenschnitzel werden als beliebtes Viehfutter weiter gegeben. Aktuelle Projekte betreffen die Modernisierung unserer Heiz- und Kühlanlagen. Zurzeit befindet sich eine neue Wärmetauscheranlage im Aufbau. 2010 erhielt unser Fabrikdach eine Fotovoltaik-Anlage. Die produziert pro Jahr 280.000 kWh Strom. Außerdem wird das Wasser zur Reinigung und zum Transport der Rüben mehrfach im Produktionskreislauf eingesetzt und immer wieder in unserer Kläranlage gereinigt.

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Thomas Müller-Kirschbaum, Leiter globale Forschung und Entwicklung, Henkel

1. Zum nachhaltigen Wirtschaften zählt für uns verantwortungsvolle Rohstoffwirtschaft. Wir setzen seit vielen Jahrzehnten Inhaltsstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe ein, wenn dies unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Gesichtspunkte sinnvoll ist. Mehr als 27 Prozent aller organischen Inhaltsstoffe sind nachwachsend. Wir schauen auf die gesamte Wertschöpfungskette.

2. Henkel hat das Ziel, nachhaltigen und ressourcenschonenden Konsum zu fördern. Wir konzentrieren uns auf die Entwicklung von Produkten, die es ermöglichen, Ressourcen wie Energie und Wasser effizient einzusetzen. Wir versuchen, Einfluss auf verantwortungsvolles Verhalten während der Produktanwendung zu nehmen.

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Thomas Kaiser, Geschäftsführer Deutschland, Kimberly-Clark

1. Kimberly-Clark bezieht sich in seiner Kampagne „Nachhaltigkeit 2015“ auf drei Säulen: Menschen, Erde und Produkte. Auf die „Erde“ bezogen bedeutet das eine Senkung des Wasserverbrauchs um 25 Prozent bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Abwasserqualität; Bezug von 100 Prozent unserer Primärfasern von zertifizierten Anbietern; eine Absenkung der Treibhausemissionen um 5 Prozent; keine Verbringung von Produktionsabfällen auf Deponien.

2. Die Hakle- und Kleenex-Produkte in Deutschland werden bereits zu 100 Prozent aus fsc-zertifizierten Rohstoffen bzw. zu 100 Prozent aus recycelten Fasern hergestellt. Mit dem Bekenntnis zu zertifizierten und recycelten Rohstoffen haben wir in der Branche eine Vorreiterrolle übernommen.

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Hubert Weber, President Coffee Europa Kraft Foods

Kraft Foods will bis 2015 durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit Organisationen wie Rainforest Alliance, Fairtrade und 4C Association die Bohnen für alle europäischen Kaffeemarken aus nachhaltigem Anbau beziehen. Wir engagieren uns zusätzlich in den Bereichen Abfall, Verkehr und Vertrieb, Energie, Wasser sowie Verpackung. Ausgehend vom Jahr 2010 und gemessen an der Gesamtproduktion will Kraft Foods bis 2015 weltweit unter anderem Folgendes erreichen: Einkauf von insgesamt 25 Prozent mehr Rohware aus nachhaltigem Anbau; Reduzierung von Abfall in den Werken um 15 Prozent; Einsparung von 80 Mio. km beim Transportnetz; Reduzierung des Energieverbrauchs in den Werken um 15 Prozent; Senkung des Wasserverbrauchs in den Werken um 15 Prozent.