Nachgefragt Industrie und Nachhaltigkeit - Kuchenmeister, Mars Petcare, Mestemacher, Nestlé

Der Umgang mit begrenzten Ressourcen ist eine Herausforderung, die Lebensmittelproduzenten nachhaltig angehen und nicht als kurzfristige Image-Aufhübschung sehen.

Donnerstag, 06. Oktober 2011 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Industrie und Nachhaltigkeit - Kuchenmeister, Mars Petcare, Mestemacher, Nestlé
  1. Wo legen Sie in Ihrem Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt in puncto Ressourcenschonung?
  2. Welche Projekte zum Thema Ressourcenschonung stehen aktuell bzw. kurzfristig in Ihrem Unternehmen an?

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Hans-Günter Trockels, Geschäftsführer Kuchenmeister

1. Zukunftsorientiertes Ressourcenmanagement bedeutet für Kuchenmeister, dass wir alles im Kontext, und auch als stetigen Lern- und Weiterentwicklungsprozess betrachten. Die Prozessebenen wie z.B. Energieeffizienz, Rohstoffe und Abfallmanagement sind untrennbar miteinander verbunden. Schwerpunkte können daher nur gemeinsam und für die Bereiche übergreifend erarbeitet werden.

2. Aktuell erarbeitet unser Arbeitskreis neue Strategien für die optimierte Entsorgung aller Sekundärrohstoffe. Ziel ist, keinen Abfall zu produzieren, sondern nur Rohstoffe, die dem ökologischen Kreislauf wieder zugeführt werden.

{tab=Mars Petcare}

Jens Lülker, Mars Petcare

1. Es ist unser erklärtes Ziel, ab 2040 alle Produkte CO2-neutral herzustellen. Das bedeutet Energie einsparen in den Produktionsstätten und auch auf dem Weg zum Kunden. Reduzierung des Wasserverbrauchs und weniger Abfall sind weitere Fokusthemen. 3 Prozent Reduktion pro Jahr ist dabei unser Anspruch.

2. Wir wollen den Wasserverbrauch in unseren Tiernahrungsproduktionsstätten effektiv senken. In Verden haben wir eine Pilot-Recyclinganlage installiert, mit der genutztes Kühlwasser wieder aufbereitet wird. Damit sparen wir rund 97 Prozent Wasser ein. Dieses Verfahren („Retort Cooling Water Recycling“) wird aus einem EU-Förderfonds unterstützt und gerade auf andere europäische Produktionsstätten übertragen.

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Prof. Ulrike Detmers, Mitgesellschafterin Mestemacher

1. Wir gehen konsequent dazu über, nur Werbematerial und andere Materialien zum Schutz der Produkte sowie für deren Transport aus Papier aus verantwortungsvollen Quellen zu verwenden. Das gilt auch für Kartonagen.

2. Mestemacher steigert stetig den Umsatz von Broten aus Bio-Nahrungsgetreide und fördert seit 1985 den ökologischen Anbau. Außerdem planen wir den Bau eines Blockheizkraftwerkes, um keinen Atomstrom zu verwenden. Nicht gebrauchter Strom wird gegen Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist.

{tab=Nestlé}

Friedrich Wilhelm Schmidt, Leiter Bereich Umweltschutz, Arbeitssicherheit Nestlé

1. Auf betrieblicher Ebene fokussieren wir auf Einsparung von Energie und Treibhausgasen, Wasser sowie Abfallvermeidung. Weitere Schwerpunkte: Optimierung von Verpackungsmaterial.

2. Im Kaffeewerk Mainz führen wir ein Projekt zur weiteren systematischen Energieoptimierung durch, das auf erfolgreichen Maßnahmen der vergangenen Jahre aufbaut. Dies wird auf alle Standorte der Nestlé Deutschland sukzessive ausgeweitet. Im Bereich Logistik und Standortmanagement werden zurzeit potenzielle Beiträge zum Klimaschutz evaluiert. In den Distributionszentren in Singen und Weiding sind bereits 7.000 Solarmodule installiert mit einer Stromproduktion 886.000 (Singen) bzw. 640.000 (Weiding) kWh/a. Dies soll ausgebaut werden.