2. Food-Safety-Kongress in Berlin Mit Sicherheit Qualität - Seite 3

Bei Eigenmarken steht der Handel in der Verantwortung und will die gesamte Wertschöpfungskette kontrollieren. Ohne internationale Standards geht nichts mehr.

Donnerstag, 02. September 2010 - Management
Markus Oess

Auch die Rewe bildet ihr Qualitätsmanagement für die gesamte Wertschöpfungskette ab. Das beginnt bereits bei der Prävention (Warenleitlinien, Risiko-Management, Qualitätssiegel etc.), setzt bei Lieferanten (Landwirtschaft, Produzent, Transport) an und zieht sich beim Unternehmen selbst vom Wareneingang über den Transport zum Markt und dortigen Lagerung bis zum Kühlschrank des Verbrauchers durch (Kundenservice). Dr. Klaus Mayer, Leiter Qualitätsmanagement der Rewe Group, geht ins Detail. Für die „Rewe Lasagne Bolognese“ werden Zutaten aus 13 Ländern benötigt (z.B. Milch und Schweinefleisch aus Belgien, Hartweizengrieß aus Frankreich, Zwiebeln aus der Türkei, Palmöl aus Malaysia etc.). Die Ware ist kühlbedürftig und hat nur eine kurze MHD. Treten Mängel oder sogar Gesundheitsgefährdungen auf, hätte das fatale Folgen für die Vertriebsschiene, deren Namen das Produkt trägt. Schon bei der Prävention erfolgt eine systematische Verfolgung von Trendthemen. Konkret geht es etwa um Rückstände bei Milch und Käse oder Geschmacksverstärker bei Kräutern/Gewürzen. In der Landwirtschaft verlangt die Rewe für die Fleischerzeugung ein QS-Zertifiziereung, und beim Produzenten die Erfüllung der IFS-Standards oder BRC.

Die Wareneingangskontrolle im Lager erfolgt nach festen Vorgaben (Temperatur, Verderb, Handelsklasse, Bestellmenge etc). Gleiches geschieht bei dem Transport zum Markt, wo die Ware schließlich verräumt wird. Im Prozess sichert ein Eigenkontrollsystem die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Vorgaben durch interne und externe Qualitätssicherungsbeauftragte (Lager und Markt). Die Marktleiter werden über ein Prämiensystem auf Grund einer ergebnisorientierten Bewertung der Märkte (Abschriften) entsprechend in die Qualitätssicherung auch mit finanziellen Anreizen eingebunden. Wenn dann doch Reklamationen auftreten, gilt: Der Kunde hat immer Recht! Die Reklamationsdaten fließen dann automatisch in die Kette zurück. Die Rewe, so Dr. Mayer, strebt bei ihren Eigenmarken die Qualität eines Markenartiklers an.

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„Verluste vom Acker bis zum Kunden reduzieren.“ Hans-Jürgen Mattern, Metro Group Fisch aus Vietnam erfüllt die gleichen Qualitätsstandards wie Fisch aus Norwegen.

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