2. Food-Safety-Kongress in Berlin Mit Sicherheit Qualität - Seite 2

Bei Eigenmarken steht der Handel in der Verantwortung und will die gesamte Wertschöpfungskette kontrollieren. Ohne internationale Standards geht nichts mehr.

Donnerstag, 02. September 2010 - Management
Markus Oess

Was die globale Leitlinie bei Eigenmarken betrifft, hat der Konzern bei der Ausformulierung der Vorgaben des IFS (International Featered Standards) mitgewirkt und sich bzw. seine Lieferanten zur Einhaltung derselben verpflichtet. Außerdem arbeitet die Metro unter anderem mit dem GlobalGap Standard und dem MSC-Label. Gerade am Beispiel Fisch (weltweite Beschaffung, Überfischung, hochsensible Ware, hohe Abschriften etc.) wird klar, wie eng Fragen der Nachhaltigkeit mit der Lebensmittelsicherheit vom Fang oder der Zucht bis zur Fischtheke im Laden verknüpft sind. Also versucht der Konzern, die Lieferanten und Produzenten vor Ort besser auszubilden und längerfristig an sich zu binden. In Vietnam hat Metro Cash & Carry mehr als 19.000 Bauern und Fischer geschult, um die Qualität der Erzeugnisse nachhaltig zu verbessern, allein 2.000 Bauern aus Vinh Long wurden auf GlobalGAP-Zertifizierung vorbereitet. In Indien schulte die Metro 40.000 Schafzüchter und in Kooperation mit der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit 3.000 Fischer.

Der Konzern baute dort auch ein neues Logistik-Zentrum für Fisch. In Marokko wurden Lieferanten in einem Zwei-Jahresprojekt mit den Vorgaben des HACCP vertraut gemacht. In China wurden die Bauern nach einem Punkte-System ausgebildet. In Klassen von 0 bis fünf Sterne durchlaufen die Produzenten Qualitätsschulungen, die sie bestenfalls zu europäischen Top-Standards befähigen. Die Metro baut heute auf ein Drei-Stufenmodell, mit dem sie fortlaufend Optimierungen in der Lieferantenstruktur fahren kann: Im Basis- und im mittleren Level werden bei den Produzenten über jeweils zwölf Monate Grundlagen geschaffen, damit sie im dritten Schritt ihre Ware GFSI-zertifiziert vermarkten können. Zudem kooperiert die Metro unter anderem mit den Vereinten Nationen, um in Schwellen- und Entwicklungsländer die Lieferanten auf ein höheres Niveau auszubilden.