Ladenbau Frische Läden für frische Ware - Nonfood-Abteilung neu ausrichten

Der Lebensmittel-Einzelhandel investiert wieder mehr in die Modernisierung seiner Ladeneinrichtung. Im Fokus stehen hierbei die Themen Kühlung und Licht.

Sonntag, 05. Juni 2011 - Management
Udo Mett
Artikelbild Frische Läden für frische Ware - Nonfood-Abteilung neu ausrichten
Signalstarke Farben erleichtern die schnelle Orientierung im Frischebereich im Rewe-Markt in Kenzingen. (Bildquelle: Helia Ladenbau)
Bildquelle: Bu00e4ro, Linde Ladenbau, Helia Ladenbau
Nonfood-Abteilung neu ausrichten

Eine besondere Herausforderung sind für Großflächenbetreiber die Nonfood-Abteilungen. Viele SB-Warenhausbetreiber arbeiten an einer Neuausrichtung: Die Maßnahmen reichen von einer stärker standortbezogenen Sortimentspolitik über die intensivere Zusammenarbeit mit der Markenartikelindustrie und ausgewiesenen Warenspezialisten (Textil, Hartwaren) bis hin zu neuen themenspezifischen, durchaus auch höherwertigen Sortimentsbündelungen, die zum hohen Qualitätsstandard des Food-Sortiments passen und nicht im unmittelbaren Preiswettbewerb zu den „Category Killern" der jeweiligen Branchen stehen.

Moderne Ladenkonzepte sprechen alle Sinne der Kunden an. Ladendesign und Warenpräsentation müssen immer wieder aufs Neue Kaufanreize und einen erlebbaren Mehrwert schaffen. Um diesen Anforderungen dauerhaft gerecht werden zu können, verkürzen sich zwangsläufig die Renovierungszyklen, im LEH laut EHI auf gegenwärtig durchschnittlich 8,7 Jahre. Begleitet wird diese Entwicklung von regelmäßigen Warenbildwechseln, die in kurzen Abständen für neue Eindrücke und Kaufimpulse sorgen, ohne dass dafür Läden grundlegend umgestellt oder verändert werden müssen. Dabei besteht ein klarer Trend zu Inszenierungen, die eine Geschichte oder ein Thema transportieren und so emotional berühren. Die Anforderungen an eine regelmäßige Sortimentsarbeit und ein kreatives Merchandising steigen damit deutlich. Vor diesem Hintergrund verzahnt sich der Ladenbau immer mehr mit dem Visual Merchandising. Möglich werden damit individuelle Akzente bei vergleichsweise hoch standardisierten Store-Konzepten.

{tab=Ladenbauer: Qualität vor Preis}

Durch das Zusammenspiel aus Prozessoptimierung, hoher Standardisierung und Modularität der Einrichtung, zentraler Beschaffung und einer Ergänzung des Lieferantenportfolios konnten die Kosten im Ladenbau weiter gesenkt werden. Die klassische Ladeneinrichtung wird auch künftig im Handel einem strikten Kostenmanagement unterliegen. Weitere Einsparpotenziale werden jetzt in standardisierten Dienstleistungen und einer stärker zentralisierten Beschaffung gesehen. Branchenübergreifend ist der Einkauf von Ladeneinrichtungen nahezu vollkommen zentralisiert. Doch sind Lieferantenpools flexibler und durchlässiger geworden, auch angesichts einer wachsenden Zahl professionell aufgestellter Anbieter aus dem osteuropäischen Ausland. Vor allem international tätige Handelsunternehmen haben ihren Pool durch neue Partner in den jeweiligen Zielmärkten ergänzt oder sukzessive ersetzt. Im Vordergrund steht für den Handel allerdings stets die Frage, ob der neue Lieferant tatsächlich einen Mehrwert bietet, der nicht immer allein in einem Preisvorteil bestehen muss. Entscheidend sind zunehmend Ausführungsqualität und begleitende Serviceleistungen einschließlich einer intensiven, regelmäßigen Kooperation und Kommunikation zwischen Ladenbaulieferant und Händler. Der fachliche Austausch steht im Mittelpunkt und hat zusätzlich an Dynamik gewonnen durch ein neues Selbstverständnis der Ladenplanungsabteilung, die in vielen Handelsunternehmen als Konzeptführer agiert und in die strategische Neu- und Weiterentwicklung von Vertriebskonzepten aktiv eingebunden ist. Planungs- und Beratungsleistungen, die als echte Mehrwert-Leistungen insbesondere das Kernprodukt Ladeneinrichtung und/oder Beleuchtung unterstützen, werden vom Handel erwartet und bilden wichtige Kriterien für die Lieferantenauswahl.

{tab=Licht: Experten für die Planung}

60 Prozent der Im Rahmen des EHI Laden-Monitors 2011+ befragten Handelsunternehmen sind der Meinung, dass die Lichtplanung heute zu den wesentlichen Dienstleistungen der Beleuchtungshersteller gehört. Vor diesem Hintergrund fragt der Handel zunehmend nach einem Gesamtsystem aus Leuchte, Leuchtmittel, Betriebsgerät und Lichtsteuerung. Nach einer Bestandsaufnahme (Anzahl der installierten Leuchten und ihrer Leistung, Betriebsstunden, Stromkosten, Wartungsaufwand) definiert der Händler ggf. gemeinsam mit dem Beleuchtungshersteller/-lieferanten die neuen Anforderungen an die Beleuchtungsanlage. Darauf basiert schließlich die Planung und der Vergleich möglicher Alternativen für ein neues Beleuchtungskonzept. Durch die Kombination aus intelligenter Lichtplanung, energieeffizienten Leuchtmitteln, elektronischen Vorschaltgeräten und innovativer Reflektortechnik werden schließlich individuell auf die jeweilige Verkaufsfläche zugeschnittene Beleuchtungskonzepte umgesetzt. Je besser dies gelingt, umso weniger Leuchten werden insgesamt benötigt. Dies reduziert die Komplexität der weiteren Planung und minimiert die Investitions- und Betriebskosten. Das Ziel sind hier Werte für die Verkaufsraumbeleuchtung von weniger als 20 Watt je qm für Großflächen und unter 35 Watt je qm für Kleinflächen.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen LEH investiert vor allem in Kühlung und Licht (Bildquelle: Linde Ladenbau)
Bild öffnen Signalstarke Farben erleichtern die schnelle Orientierung im Frischebereich im Rewe-Markt in Kenzingen. (Bildquelle: Helia Ladenbau)
Bild öffnen Marktcharakter kennzeichnet die Atmosphäre der Obst- und Gemüse-Abteilung von Edeka Aschoff in Kassel. (Bildquelle: Linde Ladenbau)
Bild öffnen Das LED-Lichtkonzept bei Edeka neukauf in Groß-Umstadt setzt die Ware verkaufsfördernd in Szene. (Bildquelle: Bäro)

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