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Nonfood-Abteilung neu ausrichten
Eine besondere Herausforderung sind für Großflächenbetreiber die Nonfood-Abteilungen. Viele SB-Warenhausbetreiber arbeiten an einer Neuausrichtung: Die Maßnahmen reichen von einer stärker standortbezogenen Sortimentspolitik über die intensivere Zusammenarbeit mit der Markenartikelindustrie und ausgewiesenen Warenspezialisten (Textil, Hartwaren) bis hin zu neuen themenspezifischen, durchaus auch höherwertigen Sortimentsbündelungen, die zum hohen Qualitätsstandard des Food-Sortiments passen und nicht im unmittelbaren Preiswettbewerb zu den „Category Killern" der jeweiligen Branchen stehen.
Moderne Ladenkonzepte sprechen alle Sinne der Kunden an. Ladendesign und Warenpräsentation müssen immer wieder aufs Neue Kaufanreize und einen erlebbaren Mehrwert schaffen. Um diesen Anforderungen dauerhaft gerecht werden zu können, verkürzen sich zwangsläufig die Renovierungszyklen, im LEH laut EHI auf gegenwärtig durchschnittlich 8,7 Jahre. Begleitet wird diese Entwicklung von regelmäßigen Warenbildwechseln, die in kurzen Abständen für neue Eindrücke und Kaufimpulse sorgen, ohne dass dafür Läden grundlegend umgestellt oder verändert werden müssen. Dabei besteht ein klarer Trend zu Inszenierungen, die eine Geschichte oder ein Thema transportieren und so emotional berühren. Die Anforderungen an eine regelmäßige Sortimentsarbeit und ein kreatives Merchandising steigen damit deutlich. Vor diesem Hintergrund verzahnt sich der Ladenbau immer mehr mit dem Visual Merchandising. Möglich werden damit individuelle Akzente bei vergleichsweise hoch standardisierten Store-Konzepten.
{tab=Ladenbauer: Qualität vor Preis}
Durch das Zusammenspiel aus Prozessoptimierung, hoher Standardisierung und Modularität der Einrichtung, zentraler Beschaffung und einer Ergänzung des Lieferantenportfolios konnten die Kosten im Ladenbau weiter gesenkt werden. Die klassische Ladeneinrichtung wird auch künftig im Handel einem strikten Kostenmanagement unterliegen. Weitere Einsparpotenziale werden jetzt in standardisierten Dienstleistungen und einer stärker zentralisierten Beschaffung gesehen. Branchenübergreifend ist der Einkauf von Ladeneinrichtungen nahezu vollkommen zentralisiert. Doch sind Lieferantenpools flexibler und durchlässiger geworden, auch angesichts einer wachsenden Zahl professionell aufgestellter Anbieter aus dem osteuropäischen Ausland. Vor allem international tätige Handelsunternehmen haben ihren Pool durch neue Partner in den jeweiligen Zielmärkten ergänzt oder sukzessive ersetzt. Im Vordergrund steht für den Handel allerdings stets die Frage, ob der neue Lieferant tatsächlich einen Mehrwert bietet, der nicht immer allein in einem Preisvorteil bestehen muss. Entscheidend sind zunehmend Ausführungsqualität und begleitende Serviceleistungen einschließlich einer intensiven, regelmäßigen Kooperation und Kommunikation zwischen Ladenbaulieferant und Händler. Der fachliche Austausch steht im Mittelpunkt und hat zusätzlich an Dynamik gewonnen durch ein neues Selbstverständnis der Ladenplanungsabteilung, die in vielen Handelsunternehmen als Konzeptführer agiert und in die strategische Neu- und Weiterentwicklung von Vertriebskonzepten aktiv eingebunden ist. Planungs- und Beratungsleistungen, die als echte Mehrwert-Leistungen insbesondere das Kernprodukt Ladeneinrichtung und/oder Beleuchtung unterstützen, werden vom Handel erwartet und bilden wichtige Kriterien für die Lieferantenauswahl.