Smartphones Da bist Du ja wieder! - Jannika Bock, Industry Head Retail bei Google, über den mobilen Moment

Dank digitaler Services können stationäre Händler Vorlieben und Verhaltensweisen der Käufer systematisch erfassen. Das bringt Vorteile fürs Geschäft.

Mittwoch, 17. Februar 2016 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Da bist Du ja wieder! - Jannika Bock, Industry Head Retail bei Google, über den mobilen Moment
Das Smartphone am Einkaufswagen

Jannika Bock, Industry Head Retail bei Google, über den mobilen Moment

Wissen Sie, was Nomophobia ist? Es ist die Angst, ohne das eigene Smartphone zu sein. 65 Prozent der Deutschen besitzen inzwischen ein Smartphone. Die Anzahl hat sich in den vergangd drei Jahren mehr als verdoppelt. Und für viele Deutsche ist ein Alltag ohne Smartphone unvorstellbar geworden. Das Smartphone ist der ständige Begleiter auch im Supermarkt oder Discounter. Laut des BMEL-Ernährungsreports 2016 zückt jeder Fünfte sein Smartphone beim Lebensmitteleinkauf und sucht auf Google.de nach Informationen. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist essogar nahezu jeder Dritte. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Suchanfragen zu Begriffen und Produkten rund um das Thema Lebensmittel ab, die auf Google.de eingehen: Ein Drittel der Anfragen kommt von Smartphones, Tendenz stark steigend. Es wird in Deutschland bald zum „Mobile Moment” kommen, also zu jenem Moment, in dem über die Hälfte der Suchanfragen im Bereich Lebensmittel von Smartphones getätigt werden. Für Lebensmittelhändler und -hersteller ist der „Mobile Moment” entscheidend, ist er doch stellvertretend für veränderte Recherche und Kaufverhalten der Konsumenten zu sehen. Mit dem Siegeszug der Smartphones sind eine Vielzahl von relevanten „Touch Points” entstanden, die es erlauben, mit dem Kunden in Kontakt zu treten. Jedes Mal, wenn der Kunde zum Smartphone greift, ergibt sich eine solche Möglichkeit: etwa wenn der Kunde die Adresse eines Lebensmittelmarkts sucht oder sehen möchte, wann das Geschäft öffnet und was dort im Angebot ist. Oder aber, wenn er ein Rezept benötigt und in einem Video sehen möchte, wie das Gericht zubereitet wird. Marketing Verantwortliche und Forschungsinstitute sprechen in diesem Zusammenhang von „Micro Moments”, und für Händler und Marken gilt es, diese gezielt zu besetzen. Doch was passiert genau in diesen „Micro Moments”? Wonach suchen die Menschen? Ein Blick auf die gängigsten Suchanfragen in der Kategorie Lebensmittel zeigt: Die meisten Deutschland sind an Angeboten interessiert. Sie wollen wissen, welche Produkte beim Supermarkt oder Discounter um die Ecke reduziert verkauft werden. Eine Analyse der derzeit häufigsten Suchanfragen auf Google.de zeigt, dass sich knapp die Hälfte der Begriffe explizit auf einzelne Händler und/ oder deren Wochenangebote bekannte zieht. Ergänzend dazu hat eine repräsentative Befragung von Smartphone-Besitzern dargelegt, wonach Kunden im Geschäft suchen: Sie sind v. a. an Zusatzinformationen interessiert, Inhaltsstoffen etwa oder Rezepte und Kalorien. Aber auch Preisvergleiche werden immer wieder getätigt.

Über Google
Google ist die meistgenutzte Suchmaschine der Welt. Das Unternehmen bietet seit 1998 verschiedene Internetdienstleistungen an, unter anderem auch für den stationären Handel. Hier erarbeitet Jannika Bock neue Konzepte.

E-Commerce spielt im deutschen Lebensmittelmarkt (noch) keine nennenswerte Rolle. Dennoch ist das Internet aus dem Lebensmittelmarkt nicht mehr wegzudenken. Jede Sekunde gehen etwa 95 relevante Suchanfragen rund um das Thema Essen und Trinken bei Google.de ein. Die Anzahl der Menschen, die das Internet zur Kaufvorbereitung nutzt, steigt stetig. Schon heute recherchiert jeder Zehnte seinen Lebensmitteleinkauf vorab online. Mit der zunehmenden Nutzung des (mobilen) Internets wird dieser Anteil weiter steigen. Lebensmittelhändler und -hersteller sollten daher sicherstellen, dass sie in den relevanten „Micro Moments” präsent sind. Wochenangebote müssen online kommuniziert werden und zwar nicht nur auf der eigenen Homepage, sondern v. a. dort, wo der Kunde sie sucht.

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