Smartphones Da bist Du ja wieder! - Mobiles Internet als neurer Ort der Kaufentscheidung

Dank digitaler Services können stationäre Händler Vorlieben und Verhaltensweisen der Käufer systematisch erfassen. Das bringt Vorteile fürs Geschäft.

Mittwoch, 17. Februar 2016 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Da bist Du ja wieder! - Mobiles Internet als neurer Ort der Kaufentscheidung

Inhaltsübersicht

Mobiles Internet als neurer Ort der Kaufentscheidung

Stationäre Geschäfte verlieren Kunden, wenn sie nicht im mobilen Netz präsent sind, glaubt Gerrit Heinemann.

Aus Kundensicht werden Händler zunehmend nur noch als „Point of Sale“ wahrgenommen, aber nicht mehr als „Point of Decision“.Die Gründe liegen darin, dass im mobilen Internet die benötigten Informationen zur Produktauswahl nicht nur in viel größerem Umfang vorhanden, sondern zu jeder Zeit und an jedem Ort abrufbar sind. So läuft das mobile Internet als neuer „Ort der Kaufentscheidung“ immer mehr den stationären Geschäften den Rang ab, wo der Kauf vielfach nur noch ausgeführt wird. Auch für den Lebensmittel-Einzelhandel bedeutet diese Entwicklung, dass er ohne Präsenz im mobilen Internet aus Kundensicht nicht mehr als präsent wahrgenommen wird.

Kundenerwatung Erfüllen
Eine enorm wachsende Zahl an Kunden erwartet bereits, auf dem Smartphone Informationen über ihre stationären Händler abrufen und den Besuch von Geschäften damit vorbereiten zu können. Insofern sind Location Based Services (LBS) wie kaufDA eine große Chance für stationäre Händler, den sich ändernden Kundenerwartungen Rechnung zu tragen und den digitalen Trend für ihr Geschäft nutzen zu können.

Zur Person

Professor Dr. Gerrit Heinemann leitet das eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein, wo er auch BWL, Managementlehre und Handel lehrt.

Diese Erkenntnis wird durch die Studie aus 2015 zum digitalen Kaufverhalten vom Handelsverband Deutschland, dem eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein zusammen mit der Bonial.com Gruppe eindrucksvoll bestätigt: In kürzester Zeit hat sich das mobile Internet unangefochten zum Medium für „unterwegs“ entwickelt: Gut 94 Prozent der befragten Smartphone-Besitzer (gegenüber 92 Prozent im Jahr 2014) nutzen das Smartphone als Informationsquelle außer Haus. Das sind knapp 67 Prozent der erwachsenen Bevölkerung über 14 Jahren. Die Implikationen für den Handel sind enorm, vor allem weil auch die Erwartungen der Kundenin Hinblick auf Nutzungsmöglichkeiten des mobilen Internets erheblich ansteigen und dieses bereits heute aus Kundensicht eine herausragende Zubringerfunktion für den stationären Handel einnimmt: Die Informationssuche auf dem Smartphone nimmt in allen Warengruppen und insbesondere beiLebensmitteln deutlich zu, unabhängig davon, ob daraufhin der Kauf im Geschäft, am Laptop oder direkt auf dem Smartphone erfolgt. Bereits 11 Prozent der mobilen Internetnutzer wünschen sich den Kauf im Geschäft „auf dem eigenen Gerät“ und 14 Prozent „auf einem Terminal oder Gerät im Geschäft“. Für stationäre Händler ist dies ein wichtiger Hinweis, um die Erwartungshaltung von Konsumenten zu erfüllen und die Akzeptanz ihrer Dienste zu erreichen.

Einkaufshilfe Smartphone
Konsumenten verwenden LBS überwiegend zur Informationsbeschaffung: Dabei liegen „Informationen zu Ladenöffnungszeiten“ mit 37 Prozent vorne, „Läden/ Händler einer bestimmten Kategorie in meiner Nähe suchen“ liegt mit 35 Prozent an zweiter Stelle.Vor allem die Relevanz von Informationen mit Lokalbezug steigt stark an. Die Vermutung, dass im stationären Geschäft Kundenrezensionen von geringerer Relevanz seien, scheint mit den Ergebnissen aus 2015 endgültig widerlegt: Der Anteil an Smartphone- Nutzern, die in einem stationären Geschäft Angebote im eigenen sozialen Netzwerk teilen möchten, erhöht sich auf 48 Prozent. Zusätzlich steigt auch die Erwartung der Kunden, dass stationäre Händler mit eigenen Verkäufer-Websites bzw. Shops im mobilen Internet präsent sind, auf 51 Prozent an (gegenüber 47 Prozent im Jahr 2014 und 44 Prozent im Jahr 2013

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