Warenverkaufskunde Veganes Eis: Aus Kokos, Soja oder Erbsen

Vegan, vegan, vegan … so stellt sich der Eistrend 2023 dar. Aufgrund wachsender Nachfrage bauen industrielle Hersteller und individuelle Manufakteure die Produktpalette deutlich aus.

Montag, 04. September 2023 - Warenkunden
Dagmar Schumann
Artikelbild Veganes Eis: Aus Kokos, Soja oder Erbsen
Bildquelle: Adobe Stock, Getty Images

Was ist an Eis eigentlich nicht vegan? Eiscreme besteht in der Regel vor allem aus Zucker, Milch und Sahne. Manche Sorten enthalten zudem Vollei oder Eigelb. Ebenfalls oft auch in Eis zu finden und nicht vegan: Lecithin, das meist auf Milchbasis hergestellt wird.

Was ist drin im veganen Eis?
Bei Sorbets – Halbgefrorenem aus Fruchtsaft, Fruchtpüree und Zucker – haben es die Eismacher leicht: Sie sind meist von Natur aus vegan. Für alle anderen veganen Eissorten gilt: Bei der Zubereitung wird auf Zutaten tierischer Herkunft verzichtet. Somit werden weder Milchprodukte noch Ei bei der Herstellung verwendet. Stattdessen sind als Hauptzutaten Kokosfett, Mandeln, Soja, Lupinen, Nüsse, Hafer und Erbsenprotein zu finden. Oft auch als Kombination. Vor allem Kokosfett ist als Basis beliebt, weniger dagegen das ohnehin umstrittene Palmöl. Im Grunde kehren Eismacher damit zu ihren Wurzeln zurück – in der Vergangenheit wurde auch Schokoladen- und Nusseis als Sorbet zubereitet. Kakao und Nüsse enthalten bereits genug Fett und Geschmack, sodass sie nicht unbedingt den Zusatz von Milch oder Sahne benötigen.

Im veganen Eis dürfen auch keine anderen Zutaten, Zusatzstoffe, Trägerstoffe, Aromen, Enzyme, Verarbeitungshilfsstoffe und vergleichbare Substanzen enthalten sein, die tierischen Ursprungs sind. Statt Zucker wird oft auf Datteln, Ahornsirup oder Agavendicksaft zurückgegriffen.

Selbst Protein- oder Fitnesseis, das Trendeis 2022, kommt in der veganen Variante mit Cashewcreme als Basis, Datteln für die Süße und geschmacksgebenden Zutaten wie etwa Himbeere oder Haselnuss besonders gut an.

Exkurs: Kakigori
Von Natur aus vegan: Ein Trend aus Japan, der schon mehr als 1000 Jahre alt ist. Kaiser und Adelige ließen Eisblöcke aus den Bergen holen oder aus zugefrorenen Seen schneiden. Mit scharfen Messern wurden feine Flocken abgesäbelt, mit Sirup übergossen und genossen: „Kakigori“ = geschabtes Eis. Das gehört auch in Taiwan, Korea und selbst auf Hawaii zur kulinarischen Kultur. Die südkoreanische Variante heißt Bingsu.

Ist veganes Eis gesünder?
Pflanzliches Eis hat viele Vorteile: Es ist von Natur aus laktosefrei; viele Produkte gibt es mit Zuckeralternativen. Eis, das ohne Kuhmilch und Sahne auskommt, hat oft weniger Kalorien und ist cholesterinfrei. Aber: Auch veganes Eis zählt zu den Süßigkeiten und sollte in Maßen genossen werden. Produkte und Nährwerte sind sehr unterschiedlich, ein Blick in die Zutatenliste lohnt sich.

Innovationen bei veganem Eis:

Veganes Softeis

Nach zweijähriger Entwicklungsphase ist es gelungen, auch Softeis auf pflanzlicher –  in diesem Fall aus Reis – Basis zu entwickeln und in den Markt zu bringen, wobei es weit schwieriger gewesen sei, die genau richtige cremige Konsistenz zu erreichen, als beispielsweise den perfekten Vanillegeschmack zu treffen, so die Entwickler bei Naturli Foods. Das Eis kann mit herkömmlichen Softeis-Maschinen hergestellt werden und ist seit 2021 im Markt.

Eis auf Blumenkohl-Basis

Seit Anfang des Jahres gibt es nun auch ein veganes Eis auf Blumenkohlbasis. Die Gründerinnen der neuseeländischen Firma EatKinda dazu: „Aus Blumenkohl lässt sich erstaunlich viel machen. Er hat eine angenehme Textur ohne dominierenden Geschmack. Das bedeutet, dass man leicht Aromen kreieren kann.“ Bisher wird das weltweit erste Blumenkohl-Eis in der neuseeländischen Pizza-Kette Hell Pizza verkauft.

Faktencheck Veganes Eis

  • Enthält keine Zutaten tierischen Ursprungs.
  • Ist laktose- und cholesterinfrei.
  • Der Marktanteil von veganem Eis im LEH stieg von 4,3 (2021) auf 4,9 Prozent (2022).
  • Auch Honig ist ein Produkt tierischen Ursprungs und darf deshalb nicht enthalten sein.
  • Auf der Suche nach veganen Eis-Marken findet man kleine und große Namen wie Nomoo und Luve sowie Langnese oder Ben & Jerry’s.

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