Warenverkaufskunde Spritfrei: Von Wasserdampf und Mocktails

Alkoholfreie Spirituosen können zwar nicht den echten Stoff ersetzen, bieten aber zumindest als Longdrink-Variante eine gesunde und gut schmeckende Alternative. Ein Praxisbeispiel.

Donnerstag, 09. März 2023 - Warenkunden
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Spritfrei: Von Wasserdampf und Mocktails
BELIEBTE BOTANICALS: Wacholderbeeren, Zitrusschalen, Koriander, Angelikawurzel
Bildquelle: Rheinland Distillers, Getty Images

Es ist ein Thema, an dem man im Handel nicht mehr vorbeikommt: alkoholfreie Spirituosen. Die einen rümpfen die Nase bei dem Gedanken an „Hochprozentiges“ ohne Prozente, die anderen sehen die relativ junge Kategorie als Belebung für das Getränkeregal. Wie so ein Brand ohne Alkohol eigentlich hergestellt wird, wollten wir von Gerald Koenen, Mitgründer und Geschäftsführer der Rheinland Distillers (Siegfried Gin), wissen. „Alkoholfreier Gin darf sich rechtlich nicht ‚Gin‘ nennen, da dies nach der Spirituosenverordnung ein geschützter Begriff ist“, so der Experte (Rheinland Distillers haben mit Siegfried Wonderleaf 2018 den ersten alkoholfreien Gin Deutschlands auf den Markt gebracht). Beim echten Wacholderbrand muss der Mindestalkoholgehalt 37,5 Volumenprozent betragen. Daher wird bei den alkoholfreien Varianten häufig die Bezeichnung Destillat, alkoholfreie Spirituose oder einfach „Alternative“ verwendet.

1. Destillation

Die Wasserdampfdestillation ist sehr ähnlich wie eine „normale“ Herstellung – eben nur mit Wasser statt Alkohol.

2. Brennblase

Man verwendet hierfür ebenfalls eine klassische Brennblase, die mit Wasser gefüllt wird.

3. Botanicals

Die Botanicals werden in sogenannte Aromakörbe gelegt, die sich oberhalb der Flüssigkeit befinden.

4. Haltbarkeit

Durch die Zugabe von natürlichen Konservierungsmitteln oder Pasteurisation wird Haltbarkeit garantiert.

Bei der Herstellung gibt es verschiedene Ansätze. „Entalkoholisierung von alkoholischem Gin wäre eine Option, spielt aber in der Praxis keine Rolle, da dies viel zu teuer wäre“, erklärt Koenen. Auch eine reine Zugabe von Aromen zu Wasser wäre grundsätzlich eine Möglichkeit, aber dann würde man nicht über ein wertiges Destillat sprechen. Die Methode der Wahl ist eine Wasserdampfdestillation. „Sie ist sehr ähnlich wie eine ‚normale‘ Gin-Herstellung – eben nur mit Wasser statt mit Alkohol“, so der Chef der Rheinland Distillers. Bei der Wasserdampfdestillation entzieht man den Botanicals die Aromen, bindet sie an Wasser und trennt die Feststoffe von der Flüssigkeit. „Botanicals“ ist ein Begriff für pflanzliche, natürliche Stoffe wie Kräuter, Wurzeln, Früchte, Blüten oder Blätter.

Für die Destillation verwendet man eine klassische Brennblase, die mit Wasser gefüllt wird. Die Botanicals werden in Aromakörbe gelegt, die sich oberhalb der Flüssigkeit befinden. So wird gewährleistet, dass der erhitzte Wasserdampf aufsteigt, durch die Botanicals strömt und die Aromen bindet. Dann wird der Dampf durch Kondensation abgefangen und die Flüssigkeit wieder aufgefangen. Danach erfolgt die Haltbarmachung. „Dies geschieht durch die Zugabe von Konservierungsmitteln oder durch kalte oder heiße Pasteurisation“, sagt Koenen.

Die Abfüllung kommt zum Schluss. Erfolgt eine klassische heiße Pasteurisation, wird die Flasche erhitzt. Alkoholfreie Spirituosen können in der Regel nicht einen echten Gin, Whisky oder Rum imitieren und werden vor allem für den Mix in Cocktails empfohlen. Wer auf der Höhe der Zeit sein will, nennt das Ganze Mocktail.

Empfehlungen der Rheinland Distillers für Cocktail-Rezepte

Als weltweit erster und bislang einziger Spirituosenhersteller decken wir im Gin-Segment alle Alkoholstärken ab (dazu gehören in der Kategorie der nicht-flavored Spirituosen der klassische “Siegfried Rheinland Dry Gin”, der alkoholfreie “Siegfried Wonderleaf” und “Siegfried Easy - Classic Dry”). Der Clou: Alle Rezepte, die Gin als hochwertige Zutat verwenden, können so in drei verschiedenen Stärken zubereitet werden - traditionell, leicht wie ein Bier oder alkoholfrei.

Wenn es um Rezeptempfehlungen geht, da ist natürlich erlaubt, was gefällt. Der beliebteste Drink ist und bleibt Gin Tonic - das gilt auch für die alkoholfreie Alternative “Wonderleaf Tonic”:

Rezept "Wonderleaf Tonic"

Weitere Rezepte, die einfach umzusetzen sind:

Rezept "Wonderleaf Mint Julep"

Rezept "Wonderleaf Rosé Tonic"

Weitere Rezepte

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