Naturdärme Weltweit große Nachfrage

2011 generierte der Naturdarm-Handel einen Gesamtaußenhandelsumsatz von 882 Mio. Euro (+19 Prozent zu 2010). Teurer werdende Rohstoffe und abnehmende Schlachtbestände konnten das Resultat nicht trüben. Die Nachfrage nach Därmen ist in der EU sowie in Asien groß.

Donnerstag, 18. Oktober 2012 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis

Mit einer Exportmenge von 107.354 t (397 Mio. Euro; + 18 Prozent) übertraf der Naturdarm-Handel das Vorjahresergebnis um 13,2 Prozent. Das Plus ist auf gestiegene Rohstoffpreise und ein höheres Exportvolumen im Vergleich zu 2010 zurückzuführen. Die wichtigsten Handelspartner sind die EU-Länder. So wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 71.060 t (+ 12 Prozent) im Wert von 284 Mio. Euro (+22,4 Prozent) in die EU exportiert. Bedingt durch ihre Bedeutung als Transitland, nahmen die Niederlande erneut den Spitzenplatz mit 18.428 t ein, gefolgt von Polen (12.711 t). Neben Frankreich (8.601 t) nehmen auch Italien (4.833 t) und Spanien (5.722 t) zunehmend Naturdärme ab. „In Süden Europas wird traditionell viel und gern Wurst gegessen. Die Mehrheit der Würste steckt in natürlichen Hüllen, die auch importiert werden müssen", so Heike Molkenthin, Vorsitzende des Zentralverbands. Großes Umsatzpotenzial für die Naturdarm-Branche sieht sie in den Ernährungstrends Snacking und Grillen.

In Drittländer wurden 2011 36.293 t Naturdarm im Wert von 113 Mio. Euro exportiert. Mit einem Volumen von über 25.000 t haben Hongkong und China einen großen Anteil daran. Der Warenverkehr nach Brasilien hat 2010 hingegen einen Dämpfer erfahren: Der Export sank (um 23 Prozent) auf 4.191 t. Zum einen ist die Selbstversorgung aufgrund der zunehmenden Schweineproduktion weitestgehend gesichert, zum anderen erwirbt Brasilien stetig mehr Därme direkt aus den Ursprungsländern. Die Exportmenge nach Russland sank um 1,3 Prozent.

Im Gegensatz zum Vorjahr konnte der Naturdarm-Handel 2011 die Einfuhrmenge steigern. Importiert wurden 61.232 t Naturdärme (+ 5,8 Prozent), der Umsatz belief sich auf 458 Mio. Euro (+ 20,3 Prozent). Gut ein Drittel der Ware stammt aus China, die Niederlande sind zweitwichtigster Handelspartner. Dahinter folgen Polen (4.325 t) und Uruguay (1.301 t). Die Preise für Rinder- und Schweinedärme blieben stabil. Der Bestand an Schafen ist durch sich verändernden klimatischen Bedingungen, Naturkatastrophen und Dürreperioden konstant rückläufig. Laut Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat sich der Preis für Lämmer in Deutschland 2011 um 13,1 Prozent erhöht.

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