Bio-Produkte Deutliches Wachstum

Bio-Produkte in den von Nielsen erfassten Warengruppen* waren – nach leichtem Rückgang im Vorjahr – 2011 wieder auf Wachstumskurs. Der Umsatz im Lebensmittelhandel und in den Drogeriemärkten stieg zwischen Januar und Dezember um 9,9 Prozent auf rund 2,5 Mrd. Euro, bei einem Mengenplus von 7,9 Prozent.

Dienstag, 07. Februar 2012 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Deutliches Wachstum
Bildquelle: Stefan Mugrauer
Der Umsatzanteil von Bio-Produkten am Food-Umsatz in den genannten Warengruppen stieg damit auf 3,19 Prozent. Von dem starken Wachstum profitierten Hersteller- wie auch Handelsmarken; derzeit stehen beide in ihrer wertmäßigen Marktbedeutung etwa in einem Verhältnis 60:40. Allerdings legten Handelsmarken durchweg zweistellig und im Jahresverlauf 2011 deutlich schneller zu als die Herstellermarken. Lediglich während der so genannten EHEC-Krise im zweiten Quartal schwächte sich ihr Wachstum zugunsten der Herstellermarken ab.

Dies lässt sich auch an der Entwicklung im Discount ablesen: Nach sehr gutem Start litten die Discounter mit dem Ausbruch der EHEC-Krise unter einem Vertrauensverlust und verlangsamten ihr Wachstum vorübergehend drastisch. Dennoch legten sie im Bio-Sortiment im Gesamtjahr immer noch mehr als dreimal so schnell zu wie bei konventionellen Produkten und sicherten sich bereits ein gutes Viertel des gesamten Bio-Umsatzkuchens. Schließlich waren es aber – übers Jahr gesehen – die kleinen Verbrauchermärkte, die sich mit einer Wachstumsrate von 15 Prozent vor den Discountern (11,4 Prozent) an die Spitze setzten. Bei den großen Verbrauchermärkten blieb das Bio-Wachstum leicht unterdurchschnittlich (9,2 Prozent). Auch Drogeriemärkte (7,7 Prozent) und Supermärkte (6,7 Prozent) konnten das Gesamtmarktwachstum mittragen.

Bio-Produkte werden immer mehr zur Speerspitze im Verdrängungswettbewerb der Vertriebsschienen. Wachstumspotenzial ist weiterhin vorhanden. Zentraler Ansatzpunkt ist der Verbraucher. Ergebnisse der Nielsen Global Survey zeigen, dass die Glaubwürdigkeit weiter ausbaufähig ist, denn bisher vertrauen 68 Prozent den entsprechenden Verpackungsangaben „nur manchmal“. Ein weiteres Thema bleibt laut Nielsen die Preisgestaltung bei den Herstellermarken, die sich im Handelsmarken- und Discountwachstum hierzulande niederschlage. Drei von fünf Bundesbürgern würden mehr umweltfreundliche Produkte kaufen, wenn diese preisgünstiger wären. Im europäischen Vergleich ist die Bereitschaft der deutschen Verbraucher in Deutschland, für diese Produkte mehr Geld auszugeben, relativ gering ausgeprägt.

*Weiße Linie, Trockenfertigprodukte, Babynahrung, alkoholfreie Getränke, Gelbe Linie SB/Theke, Heißgetränke, Süßwaren, Tiefkühlkost, Fette/ Öle, Nassfertigprodukte, Brotaufstriche, Wein/Sekt, Spirituosen, Bier, Feinkost, Gesundheits- und Fitnessprodukte, Brot und Backwaren, Wurst und Schinken.

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