Dies lässt sich auch an der Entwicklung im Discount ablesen: Nach sehr gutem Start litten die Discounter mit dem Ausbruch der EHEC-Krise unter einem Vertrauensverlust und verlangsamten ihr Wachstum vorübergehend drastisch. Dennoch legten sie im Bio-Sortiment im Gesamtjahr immer noch mehr als dreimal so schnell zu wie bei konventionellen Produkten und sicherten sich bereits ein gutes Viertel des gesamten Bio-Umsatzkuchens. Schließlich waren es aber – übers Jahr gesehen – die kleinen Verbrauchermärkte, die sich mit einer Wachstumsrate von 15 Prozent vor den Discountern (11,4 Prozent) an die Spitze setzten. Bei den großen Verbrauchermärkten blieb das Bio-Wachstum leicht unterdurchschnittlich (9,2 Prozent). Auch Drogeriemärkte (7,7 Prozent) und Supermärkte (6,7 Prozent) konnten das Gesamtmarktwachstum mittragen.
Bio-Produkte werden immer mehr zur Speerspitze im Verdrängungswettbewerb der Vertriebsschienen. Wachstumspotenzial ist weiterhin vorhanden. Zentraler Ansatzpunkt ist der Verbraucher. Ergebnisse der Nielsen Global Survey zeigen, dass die Glaubwürdigkeit weiter ausbaufähig ist, denn bisher vertrauen 68 Prozent den entsprechenden Verpackungsangaben „nur manchmal“. Ein weiteres Thema bleibt laut Nielsen die Preisgestaltung bei den Herstellermarken, die sich im Handelsmarken- und Discountwachstum hierzulande niederschlage. Drei von fünf Bundesbürgern würden mehr umweltfreundliche Produkte kaufen, wenn diese preisgünstiger wären. Im europäischen Vergleich ist die Bereitschaft der deutschen Verbraucher in Deutschland, für diese Produkte mehr Geld auszugeben, relativ gering ausgeprägt.
*Weiße Linie, Trockenfertigprodukte, Babynahrung, alkoholfreie Getränke, Gelbe Linie SB/Theke, Heißgetränke, Süßwaren, Tiefkühlkost, Fette/ Öle, Nassfertigprodukte, Brotaufstriche, Wein/Sekt, Spirituosen, Bier, Feinkost, Gesundheits- und Fitnessprodukte, Brot und Backwaren, Wurst und Schinken.