Wenn man das Dürrejahr 2018 außer Acht lasse, seien das im Vergleich zum Durchschnitt der Ernten 2013 bis 2017 rund sechs Prozent weniger, teilte der Verband mit. Auch in diesem Jahr hätten Hitze und Trockenheit in Teilen des Landes zu Einbußen geführt, war bereits Ende Juli mitgeteilt worden. Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der Deutschen Presse-Agentur, im Juni und Juli habe es in einigen Regionen Tage mit bis zu 40 Grad gegeben. „Das drückt natürlich am Ende Erträge.“ Andere Regionen hätten dagegen genügend Niederschlag gehabt. „In Summe stellen wir fest, dass die Wetterextreme zunehmen“, sagt er.
Ministerin Julia Klöckner (CDU) hatte die Ernteschäden 2018 als Ereignis „nationalen Ausmaßes“ eingestuft. Stark betroffen waren der Norden und Osten. Bauern mit existenzbedrohenden Finanznöten wegen dieser Dürre haben inzwischen rund 228 Millionen Euro staatliche Hilfen bekommen. Die größte Einzelsumme aus dem Bund-Länder-Programm entfiel mit Stand 31. Juli auf Brandenburg mit 69,7 Millionen Euro. Auszahlungen sind noch bis 31. August möglich. Bund und Länder hatten Hilfen von jeweils bis zu 170 Millionen Euro zugesagt. Daran beteiligten sich 14 Länder. Auch in diesem Jahr sollen Viehhalter mit knappen Futtervorräten wegen Trockenheit wieder zusätzliche Flächen nutzen können. Das Ministerium wird seinen Erntebericht am 29. August vorlegen.
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter forderte Klöckner auf, eine Ackerbaustrategie vorzulegen. „Viele Bäuerinnen und Bauern stehen das zweite Jahr in Folge vor einer existenzbedrohenden Situation, während Agrarministerin Klöckner mit leeren Händen dasteht“, sagte Hofreiter der Neuen Osnabrücker Zeitung. Spätestens nach dem Dürresommer 2018 hätte das Landwirtschaftsministerium „alle Register ziehen müssen, um schnell einen Plan für einen zukunftsfähigen, klimarobusten Ackerbau vorzulegen“.