EU-Parlament Fleischfreie Produkte nicht als Schnitzel verkaufen

Das EU-Parlament fordert Klarheit bei Bezeichnungen von Fleischprodukten im Supermarktregal. In Zeiten von zunehmenden Fleischersatzprodukten, veganen Burger-Angeboten und Retorten-Fleisch-Imitaten, drängt das Europäische Parlament (EP) auf eindeutige Kennzeichnungen bei Fleischprodukten.

Dienstag, 18. Juni 2019 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis
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Der französische EP-Berichterstatter für den Verordnungsvorschlag zur Gemeinsamen Marktordnung, Eric Andrieu, hat sich in seiner parlamentarischen Stellungnahme zur künftigen Marktordnung ab 2020 dafür ausgesprochen, dass ebenso wie bei Milcherzeugnissen auch für Fleisch und Fleischerzeugnisse ein EU-weiter Produktschutz festgeschrieben wird.

Insbesondere bei den Bezeichnungen Steak, Schnitzel und Burger bedürfe es nach Ansicht der sozialistischen EU-Abgeordneten aus Frankreich einer für den Verbraucher klar verständlichen Produktbezeichnung. Als Steak oder Schnitzel dürfe nur bezeichnet werden was tatsächlich vom Rind oder vom Schwein stamme, so Andrieu.

Der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Fleischer-Verband (DFV) und der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) unterstützen die EP-Initiative für einen EU-weiten Bezeichnungsschutz für Fleischwaren.

In einem gemeinsamen Schreiben wenden sich die drei Verbände an Bundesernährungsministerin Julia Klöckner mit dem Appel, die Initiative des EU-Parlamentes zu unterstützen: „Als Erzeuger und Verarbeiter von Fleisch stehen wir für die Echtheit unserer Produkte ein. Gleichzeitig sind wir dem Grundsatz der Wahrheit und Klarheit in der Kennzeichnung verpflichtet. Daher ist es aus unserer Sicht nicht akzeptabel, wenn fleischfreie Lebensmittel mit Bezeichnungen benannt werden, die üblicherweise für Fleisch und Fleischwaren verwendet werden“, heißt es in einer Presserklärung zu Beginn dieser Woche.

Von EU-Korrespondent Thomas A. Friedrich

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