Tiefkühlmarkt Weiter auf Wachstumskurs

Nach einer Prognose des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) wird der Absatz von Tiefkühlprodukten in 2017 erneut um 2 Prozent zunehmen. Die steigende Nachfrage werde vor allem dadurch begünstigt, dass in Privathaushalten immer weniger selbst gekocht werde, und durch den zunehmenden Außer-Haus-Verzehr.

Dienstag, 19. September 2017 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Hoppen

Der Absatz von Tiefkühl-Lebensmitteln könnte 2017 demnach von 3,632 Mio. Tonnen auf 3,704 Tonnen steigen. Die Angaben umfassen die Absatzmengen tiefgekühlter Produkte im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), bei den Heimdiensten und im Außer-Haus-Markt (AHM), heißt es weiter.

Der Umsatz mit Tiefkühlprodukten in Deutschland wird sich nach dti-Prognose 2017 mit einem Wachstum von 3 Prozent auf 14,2 Mrd. Euro (2016: 13,805 Mrd. Euro) erhöhen. Nach Einschätzung des Instituts werde der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch tiefgekühlter Produkte von bisher 45,4 Kilogramm in 2016 auf mehr als 46,3 Kilogramm 2017 steigen.

Jeder private Haushalt greift nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Jahr 34 Mal in die Tiefkühltruhe im Handel und gibt pro Jahr rund 168 Euro für TK-Produkte und Speiseeis aus.

TK-Backwaren besonders gefragt

Damit seien TK-Produkte ein wichtiger Frequenzbringer im LEH. Besonders gefragt waren im 1. Halbjahr 2017 die TK-Backwaren, aber auch TK-Fischstäbchen und TK-Kartoffelprodukte sowie TK-Obst zeigten einen deutlichen Aufwärtstrend. TK biete eine lange Haltbarkeit ohne künstliche Konservierungsstoffe. TK-Obst sei bei jungen Konsumenten sehr beliebt und erleichtert eine bewusste, gesunde Ernährung zu jeder Saison im Jahr.

Als weiteren wichtigen Treiber habe das dti in einer Branchenbefragung die zunehmende Nachfrage nach Premiumprodukten und die Erweiterung des TK-Sortiments um sogenannte "free-from"-Produkte identifiziert.
Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder Zutaten ist für viele Menschen Ausdruck einer bestimmten Lebenshaltung. Der Veggie- und Vegan-Trend steht z.B. für das Bekenntnis zu bewusstem Verzicht auf Fleisch. Der Trend kann von der TK-Kategorie durch Produkte zum Selber Kochen und durch Fertiggerichte bestens bedient werden.

Regionalität weiter vorn

Der „Free from“-Trend zeige sich auch an der zunehmenden Zahl gluten-oder laktosefreier Produkte im Sortiment. Viele Unternehmen ergänzten ihr Angebot um entsprechende Produktvarianten. Anhaltendes Interesse zeigen die Konsumenten laut dti an regionalen Lebensmitteln.

Regionalität sei daher für TK ein spannender Trend, der in traditionellen Rezepturen und mit dem Einsatz regional erzeugter Rohstoffe mehr und mehr umgesetzt wird, zum Beispiel im Gemüse- und Kartoffelbereich

Der bewusste Umgang mit Lebensmitteln führt bei vielen Menschen auch zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Thema Lebensmittelverschwendung, heißt es weiter. Gerade hier zeige sich der Vorteil von TK-Produkten, die bedarfsgerecht portioniert werden könnten, die durch lange Haltbarkeit mehr Flexibilität und Saisonunabhängigkeit schafften und daher kaum weggeworfen würden. Ein steigender Verbrauch sorge so auch für mehr Nachhaltigkeit beim Lebensmittelkonsum.

TK in der Gastronomie

Der Außer-Haus-Markt habe sich auch 2017 weiter positiv entwickelt. Die zunehmenden Ausgaben und die steigenden Besuchszahlen sorgten laut npdgroup Deutschland im zweiten Quartal 2017 für ein Plus von 3 Prozent für die Gastronomie-Branche. TK sei für Profis unverzichtbar, von dem Anstieg der Gästezahlen zur Frühstückszeit dürften daher beispielsweise erneut die TK-Backwaren profitiert haben.

2016 habe der Absatz von Tiefkühlprodukten in der Gastronomie erstmals den Absatz im LEH überflügelt und einen Marktanteil von 50,3 Prozent erreicht. Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen werde der Außer-Haus-Verzehr zukünftig eine noch bedeutendere Rolle spielen, mit großem Potenzial für die TK-Branche.

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