Nachhaltiges Wirtschaften Rückenwind fürs Klima

Rohstoffengpässe, Kostenexplosion, neue Gesetze in Sachen Nachhaltigkeit und dann noch der Fachkräftemangel – was für einige kaum zu bewältigen scheint, nennen andere den perfekten Sturm für Veränderungen. Über Hürden und Beschleuniger der grünen Transformation.

Freitag, 23. September 2022 - Management
Bettina Röttig

Extremwetter, Dürre-Perioden, Erntebeeinträchtigungen. Der Klimawandel ist mittlerweile in deutschen Sommern spürbar und zeigt keinen Respekt vor Krieg und Pandemien. Mindestens wöchentlich rechnet ein neuer Forschungsbericht vor, dass die ersten Kipppunkte für das Weltklima schon in wenigen Jahren überschritten werden könnten. „Die Klima-Uhr tickt, und wir alle müssen Zeit aufholen und deshalb noch mehr tun“, bringt es Johannes Ehrnsperger, Geschäftsführer des Bio-Pioniers Neumarkter Lammsbräu, auf den Punkt.

„Alle“ heißt: Wirtschaft, Politik und Verbraucher. Doch in Zeiten von Inflation, Kostenexplosionen sowie Unsicherheiten infolge des Krieges in der Ukraine ändert sich das Konsumverhalten. Gewann während der ersten beiden Corona-Jahre das Thema Nachhaltigkeit bei deutschen Verbrauchern noch an Bedeutung und bescherte unter anderem dem Bio-Sektor Rekordumsätze, wird in den vergangenen Monaten für Aspekte wie Tierwohl oder ökologischen Anbau weniger Geld ausgegeben. Mit Folgen: Ersten Tierwohl-Schweinehaltern wurden Verträge gekündigt, die schrumpfenden Bio-Umsätze bringen erste Naturkostfachhändler in die Bredouille.

Grüne Budgets schrumpfen
Stellt sich die Frage: Fällt Nachhaltigkeit als Kaufargument hinten runter? Extreme Einbrüche bei nachhaltigeren Sortimenten verzeichnet der Handel nicht, ergab eine Blitz-Umfrage der Lebensmittel Praxis. Auch sieht die Branche keinen Grund für Schwarzmalerei.

Tegut-Chef Thomas Gutberlet beobachtet, dass Kunden weiter ökologisch und mit Bedacht auf Tierwohl kaufen, aber günstigere Varianten. „Wenn ich zuvor Steak vom Rhöner Biosphärenrind gekauft habe, dann greife ich derzeit zum Landprimus Schweinesteak. Keiner geht drei Schritte zurück, schaut aber, wo er ein wenig sparen kann“, betont er. Nicola Tanaskovic, Bereichsleiterin Corporate Responsibility bei der Rewe Group, hält es für zu früh, um Trends zu erkennen. Es zeichne sich ab, dass die Kunden beim Einkauf sehr genau darauf achteten, was das eigene Budget noch hergebe. „Dennoch sehen wir sowohl bei Rewe als auch bei Penny die nachhaltigeren Sortimente als unverzichtbaren Bestandteil unseres Angebots. Wir werden hier sicher nicht in einen Krisenmodus verfallen“, so Tanaskovic. Die Rewe Group bleibe für ihre Lieferanten ein verlässlicher Partner und biete weiterhin attraktive Nachhaltigkeitssortimente an.

Gutberlet macht die Bio-Entwicklung wenig Sorgen, keine Entwicklung sei linear. Kopfzerbrechen bereitet ihm jedoch, „dass uns aufgrund der enormen Kostensteigerungen viel engere Budgets bleiben, um Zukunfts-Projekte zu entwickeln“. In Zeiten des Fachkräftemangels die richtigen Leute hierfür zu bekommen sei eine weitere Herausforderung. „Die Ressourcenknappheit auf verschiedenen Ebenen ist daher viel mehr der Feind von neuen Entwicklungen und Nachhaltigkeitsprojekten“, betont er. Tegut habe keine speziellen grünen Vorhaben gestoppt, das Unternehmen schaffe es aber derzeit nicht, neue anzustoßen (mehr im Interview).

Dass mehr und mehr Nachhaltigkeitsstrategien und -investitionen der Ernährungswirtschaft explodierenden Kosten und schrumpfenden Budgets zum Opfer fallen könnten, das sieht Dr. Axel Kölle – gemeinsam mit Dr. Christian Geßner Gründer und Leiter des ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke, nicht.

Positive Kriseneffekte
Die momentane Marktsituation stelle Unternehmen vor nie da gewesene Herausforderungen, man verfolge aber weiter mit Nachdruck die definierten Nachhaltigkeitsziele, heißt es prompt aus dem Hause Unilever. „Dies resultiert aus der Überzeugung, dass ein nachhaltiges Geschäftsmodell die Voraussetzung für langfristiges Wachstum ist.“

„Trotz oder gerade wegen der aktuellen Rahmenbedingungen merken Unternehmen, dass sie etwas tun müssen, auch um die Abhängigkeit von Putins Gas abzubauen“, ist sich Kölle sicher. Das bestätigt die aktuelle Händler-Umfrage der LP. Demnach wollen 93 Prozent der Befragten in Maßnahmen zur Reduzierung von Energie investieren.

Grüne Beschleuniger
Die Drogeriemarktkette dm sieht die herausfordernde wirtschaftliche Lage als Katalysator für Nachhaltigkeit. „Wir bei dm versuchen, die aktuelle Situation und die damit verbundenen Herausforderungen immer als Chance zu betrachten, uns neue Möglichkeiten zu erarbeiten und in zukunftsfähige Projekte zu investieren“, so Sebastian Bayer, dm-Geschäftsführer für Marketing und Beschaffung. Beispielsweise führe die Rohstoffknappheit in einzelnen Bereichen dazu, dass Alternativen gesucht würden oder „wir den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen schneller voranbringen und gleichzeitig Energie einsparen müssen. Den Fokus auf Nachhaltigkeit zu setzen kann in diesen Fällen auch Motor für Innovationen oder Alternativen sein“, betont er. Zum Beispiel würden nachhaltige Produkte, wie Wasch- und Reinigungsmittel mit kaltaktiven Rezepturen, für Kunden interessanter, da sie beim Energiesparen helfen würden. Nachfüllkonzepte sowie ergiebigere feste Produkte könnten zudem den Geldbeutel entlasten.

„Das Thema Nachhaltigkeit geht für uns gefühlt durch die Decke, die gesamte Wirtschaft ist im Aufbruch“, so Kölle. Grund hierfür sei eine ganze „Gemengelage“. Erstens: neue Gesetze, die nachhaltigeres Wirtschaften erforderlich machten. Zweitens: veränderte Rahmenbedingungen wie Rohstoffengpässe, Kostenexplosionen bei Energie, Logistikprobleme infolge der Corona-Pandemie und Putins Krieg gegen die Ukraine. Drittens: der demografische Wandel mit einem massiven Fachkräftemangel und der Notwendigkeit, sich gerade bei jüngeren Talenten als nachhaltiges Unternehmen zu profilieren. Den „perfekten Sturm“ nennt dies Nikolaus Schmidt, Mitgründer und Managing Partner von Klaiton, einer digitalen Plattform für die Vermittlung von Unternehmensberatungen mit Fokus auf Nachhaltigkeit. Er verzeichnet derzeit eine große Nachfrage nach Unterstützung rund um die Umsetzung neuer gesetzlicher Anforderungen.

Davon gibt es gleich eine ganze Reihe auf nationaler und EU-Ebene: von Lieferkettengesetzen über die Berichtspflicht (CSRD – Corporate Sustainability Reporting Directive) bis zur Taxonomie-Verordnung.

Irrgarten der Regulierungen
Diese sollen eine einheitliche Nachhaltigkeitsdefinition etablieren, für Unternehmen Rechtssicherheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen und für Verbraucher und Anleger mehr Transparenz bringen. Zudem sollen sie den ökologischen Wandel vorantreiben und Menschenrechte schützen.

Die Branche spricht sich für die Regulierungen aus. „Grundsätzlich begrüßen wir die Berichtspflicht, da sie zu einer besseren Vergleichbarkeit von Unternehmen führt und dazu anregt, bestehende Ambitionsniveaus im Nachhaltigkeitsengagement zu überdenken“, meint Rewe-Nachhaltigkeitsexpertin Tanaskovic. Auf der anderen Seite müssten Anforderungen und Aufwand immer auch für alle – insbesondere KMU – umsetzbar bleiben.

Vor allem Regulierungen im Finanzbereich durch die Taxonomie-Verordnung sieht Kölle als wirksames Instrument, um nachhaltigeres Wirtschaften zu beschleunigen: „Banken und Finanzdienstleister müssen Details zu den Nachhaltigkeitskriterien der Gewerbekunden abfragen; tun sie dies nicht, müssen sie mehr Eigenkapital hinter die Kreditsumme legen. Kann ein Gewerbekunde sein Nachhaltigkeitsengagement zum Beispiel gemäß ZNU-Standard über unabhängige Zertifizierungen von TÜV, Dekra und Co. belegen, bekommt er bessere Kreditkonditionen – das ist DER Hebel für nachhaltigeres Wirtschaften.“

Klarheit fehlt
Die größte Herausforderung aktuell: Die Vorbereitung auf die neuen Nachhaltigkeitsgesetze und -verordnungen sind zum Großteil ein Blick in die Glaskugel. Details zur Berichtspflicht (CSRD) sind für November/Dezember 2022 angekündigt. Auch in Sachen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder bei anderen drohenden Regulierungen tappen Unternehmen weiter zum guten Teil im Dunkeln. „Vieles ist noch unklar, auch gibt es noch keine festgeschriebene Herangehensweise für Wirtschaftsprüfer“, bestätigt ZNU-Gründer Kölle.

Auch dm-Geschäftsführer Bayer beklagt die Unklarheiten in Bezug auf die Umsetzung der gesetzlichen Regulierungen und geht „von einem erhöhten administrativen Aufwand für die Unternehmen aus“. Dieser Mehraufwand komme dabei nicht direkt in Form von Investitionen den betroffenen Menschen zugute, gibt er zu bedenken. „Grundsätzlich sehen wir im Gesetz aber auch eine Chance, gemeinsam mit anderen Unternehmen und Händlern nach Lösungen zu suchen, die Arbeits- und Lebensbedingungen in globalen Lieferketten zu verbessern.“

Einheitliche Regeln und Vorgaben würden Unternehmen wie Verbrauchern helfen, meint auch Fritz Konz, Leiter Qualität und Umwelt bei Tegut. Zugleich werde aber auch der kreative Freiraum eingeschränkt, und Ressourcen würden gebunden. „Ich hoffe sehr, dass der hohe Ressourceneinsatz der Unternehmen nicht dazu führen wird, dass es nur einen schönen Report gibt und nicht genug Impact generiert wird. Wenn ich von einem Euro 80 Cent in die Dokumentation stecken müsste, könnten nur 20 Cent in Projekte fließen,“ sagt er. Tegut hat für die Dokumentation eine neue Stelle geschaffen. „Meine Erfahrung mit den Ämtern ist: Nicht dokumentiert ist gleichbedeutend mit nicht gemacht. Wir arbeiten sehr akribisch unser Sortiment durch, priorisieren und decken auch Lücken auf“, erläutert Konz. So sei Getreide neu auf die Liste der Problemrohstoffe gerückt.

Unterstützung nötig
Konz wünscht sich eine zügigere Bereitstellung von Handreichungen mit dem nötigen Detailgrad. Zum Beispiel dazu, wie konkret ein Nachhaltigkeitsbericht künftig auszusehen habe und welche Kennzahlen Unternehmen liefern müssten. „Im Moment denke ich mir alles selbst aus. Ich muss ein System implementieren, das den eigenen Geschäftsbereich, direkte und indirekte Lieferanten einbezieht, ohne zu wissen, welche Kennzahlen ich dazu abliefern muss“, umreißt er das Problem.
Nicht jedes Unternehmen schafft es ohne externe Hilfe durch den Dschungel von Regulierungen: Immer mehr Unternehmen und Verbände der FMCG-Branche, aber auch Finanz- und Automobildienstleister sowie Unternehmen aus der Mode- und Sportbranche suchten sich Unterstützung beim ZNU und dessen Standard sowie dem ausgegründeten Beratungsunternehmen Fjol, erzählt Kölle. Auch mit Landwirtschaftskammern spreche man. „Die Unternehmen und Organisationen sind auf der Suche nach einem strukturierten Ansatz, um sich für die aktuellen und anstehenden Regulierungen zu rüsten, insbesondere das Lieferkettengesetz, die Berichtspflicht CSRD und die Taxonomie-Verordnung“, so Kölle.

Mit Fjol Digital wurde zudem eine Software für Unternehmen geschaffen, die keine zusätzlichen personellen Ressourcen im Nachhaltigkeitsmanagement aufbauen können. Die Software bündelt alle wesentlichen Nachhaltigkeitsanforderungen: von der Status-quo-Analyse über eine individuelle Nachhaltigkeitsstrategie sowie Umsetzung und Erfolgsmessung bis hin zur Kommunikation, zum Beispiel nach Standards wie GRI (Global Reporting Initiative), DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex) oder zukünftig auch CSRD. Teilbranchenlösungen entwickeln ZNU und Fjol mit Verbänden, um nachhaltigeres Wirtschaften schneller in der Breite zu etablieren. Ein Beispiel hierfür ist laut Kölle ein Projekt mit Pilotbrauereien und dem Bayerischen Brauerbund (BBB): „Brauereien haben zu 90 Prozent die gleichen Themen und Voraussetzungen. Hier lassen sich Branchenlösungen erarbeiten.“ Die Brauereien könnten die – gemeinsam mit dem BBB angepasste – Software von Fjol Digital nutzen, inklusive Lernpfaden und der Entwicklung von Wesentlichkeitsanalysen, konkreten Maßnahmen und Berichtstool.

Kampf gegen Greenwashing
Ein Ziel der neuen Regulierungen ist es, Greenwashing zu bekämpfen und ihm vorzubeugen. Schon bevor eine Green-Claims-Verordnung verabschiedet ist, beschäftigen sich Gerichte in Bezug auf Klimawerbung mit Vorwürfen der Verbrauchertäuschung. Klimaneutral, umweltneutral, CO2-positiv: In der Kommunikation und in ihren Maßnahmen verfolgen Unternehmen unterschiedliche Strategien. Eine klare Definition und somit Rechtssicherheit gab es bisher nicht. Wird es richtig gemacht, stehen hinter solchen Begriffen Maßnahmen zur Reduktion und Vermeidung von CO2-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette und zum Schluss die Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen durch Klimaschutzprojekte.

Organisationen wie Foodwatch und Deutsche Umwelthilfe haben sich jedoch eingeschossen auf das Konzept der Klimaneutralität über Kompensationsmodelle und lassen Klimawerbung als „irreführend“ abmahnen – auch in der Konsumgüterbranche. Das jüngste Urteil spricht Verbrauchern zu, den Mechanismus durchaus zu verstehen. Auch sind nach Angaben der Organisation Climate Partner die Kritikpunkte an Kompensationsprojekten nicht gerechtfertigt. „Wir sind vom positiven Beitrag unserer Projekte zum Klimaschutz überzeugt und konnten alle bislang erhobenen Vorwürfe, die diesen anzweifeln, widerlegen“, heißt es von Climate Partner. Detaillierte Richtigstellungen stellt die Organisation online zur Verfügung.

Dennoch sind mittlerweile Unternehmen wie die Rewe Group und Neumarkter Lammsbräu davon abgerückt, Klimaneutralität auszuloben. Dies befeuert die Debatte um den Mechanismus, hat jedoch auch den Effekt, dass Unternehmen und Organisationen bei Maßnahmen und Kontrollen nachschärfen und mehr in Klima- und Umweltschutz investieren – auch um den Kirchturm. „CO2-Kompensation ist richtig und wichtig, aber erst der dritte Schritt nach Vermeiden und Reduzieren“, betont Johannes Ehrnsperger, Geschäftsführer Neumarkter Lammsbräu.

Nicht mehr nur kompensieren
In der Realität werde jedoch oft erst in Kompensationsprojekte investiert, da die Preise für Zertifikate in der Regel billiger seien als die Kosten für Maßnahmen zur Reduktion und Vermeidung von Klimagasen. Ein weiterer Kritikpunkt: Hinter CO2-Zertifikaten stünden Schätzwerte zu CO2-Kompensationsmengen. „In Scope 1 und 2 kann ich hingegen mit Primärdaten rechnen und konkrete Einspareffekte sehen. Daher gebe ich volle Power in das Reduzieren und Vermeiden“, so der Brauer. Bedeutet: Alle finanziellen Ressourcen, die das Unternehmen normalerweise für Zertifikate ausgegeben hätte, legt es in einem grünen Fonds an, aus dem zusätzliche Vermeidungs- und Reduktions-Maßnahmen finanziert werden. Darüber hinaus investiert Ehrnsperger in Pilotprojekte zum Humusaufbau als CO2-Senke.

Klimaschutz vor der Haustür
„Es gibt keine Produkte, die keine Klimawirkung haben“, meint dm-Geschäftsführer Bayer. dm kompensiert die verbleibende Klimawirkung von Produkten und geht darüber hinaus. „Mit den umweltneutralen Pro-Climate-Produkten gehen wir noch einen Schritt weiter und betrachten neben den Treibhausgasemissionen auch die Umweltkategorien Überdüngung, Versauerung, Sommersmog und Ozonabbau.“

Bei der Produktentwicklung wurden die Umweltauswirkungen deutlich reduziert. Die verbleibenden Umweltwirkungen werden von Wissenschaftlern der TU Berlin ermittelt, in Umweltkosten nach anerkannten Methoden des Umweltbundesamts umgerechnet und in Renaturierungsprojekte auf ehemaligen Industrieflächen in Deutschland des Unternehmens Heimaterbe investiert.

Saftspezialist Voelkel setzt zum Teil auf Überkompensation und eigene Kontrollen, um abzusichern, dass ein Mehr an Klimaschutz geleistet wird. Jurek Voelkel, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, gibt ein Beispiel: „Unsere Einskommafünfgrad-Eistees sind ,klimapositiv‘, also doppelt kompensiert, weil wir um die Unzulänglichkeit des Begriffes ,klimaneutral‘ wissen.“ 5 Cent pro verkauftem Produkt gingen darüber hinaus an die Klimaschutzorganisation Germanzero, um nicht nur die Wirkung, sondern auch die Ursache auf politischer Ebene anzugehen, betont er. Voelkel fördere mit Erträgen aus dem Produkt Biozisch Mate ein Agroforst-Projekt, bei dem eine ehemalige Soja-Monokultur in einen regenwaldähnlichen Mischwald umgewandelt werde. „Wie bei allen Voelkel-Projekten überprüfen und begleiten wir diese vor allem durch intensiven persönlichen Kontakt.“ Senior-Chef Stefan Voelkel hat besagtes Projekt bereits zweimal persönlich besucht.

Auch Organisationen legen in ihrem Nachhaltigkeitsengagement eine Schippe drauf. So hat das ZNU seine Strategie „ZNU goes Zero“ um ein Plus hinter der Zielmarke „Klimaneutralität“ erweitert. Die Klimaschutzstrategie der ZNU-Partner endet damit nicht mehr bei der Kompensation der unvermeidbaren Emissionen. Stattdessen wird die Unterstützung von Projekten zur Förderung der klimaschutzrelevanten Bildung und des zusätzlichen Aufbaus von Biomasse gefordert, um das global angehäufte CO2 in der Atmosphäre zu binden.

„Im Zuge unseres Teamausbaus erweitern wir auch die Bereiche, die sich mit der Qualitätssicherung bei der Projektarbeit befassen“, teilt Climate Partner auf Anfrage mit. Dies umfasse unter anderem die Auswertung von satellitengestützten Geodaten durch das Earth-Observation-Team von Climate Partner, intensivierte Vor-Ort-Besuche und Vorab-Prüfungen. Der Ausgleich von CO2-Emissionen über Klimaschutzprojekte sei ein anerkannter und weiterhin unverzichtbarer Beitrag. Um hierfür auch mehr Transparenz zu schaffen, werde Climate Partner sein System aus Label und ID-Tracking erweitern. Die Reduktion von Emissionen, die man bislang nur empfehlen konnte, werde dann ein verpflichtendes Element sein.
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