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„Entscheidend für den Erfolg des Qualitätszeichen Baden-Württemberg ist es, den Nutzen für Zeichennutzer und Erzeuger nachhaltig zu erhöhen“, so Dr. Alexander Wirsig, seit April 2012 Geschäftsführer der MBW. Die Durchsetzung der höheren Futterkosten bzw. des erhöhten Aufwand am Markt sei dabei eine wichtige Herausforderung. Eine weitere Herausforderung sei die für den Verbraucher mittlerweile nicht mehr überschaubare Vielzahl von Siegeln. Das QZBW decke bereits eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsaspekten ab, welche mit Hinblick auf die veränderten Verbraucheranforderungen zukünftig stärker kommuniziert würden. Auch seien Initiativen zur Bündelung des Angebots auf der Erfassungsstufe im Bereich des QZBW als gemeinsame Plattform für die zahlreichen Regionalinitiativen geplant. Die Einbindung des QZBW in die Gastronomie, welche bereits seit 1998 über ein transparentes System mit neutralen Kontrollen bei mittlerweile mehr als 240 „Schmeck-den-Süden“-Gastronomen gewährleistet sei, werde weiter intensiviert.
Die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland gibt nach Angaben der Europäischen Kommission an, dass ihnen beim Kauf von Nahrungsmitteln die Qualität (98 Prozent) und der Preis (83 Prozent) wichtig sind, während eine bedeutende Mehrheit (74 Prozent) der Herkunft von Lebensmitteln Bedeutung beimisst. Traditionell hat Süddeutschland im nationalen Vergleich die höchste Dichte an EU-weit anerkannten regionalen Spezialitäten, Weinen und Spirituosen mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g. U.) oder geschützter geografischer Angabe (g. g. A.). Nach Angaben der Europäischen Kommission summieren sich die Umsätze mit geschützten regionalen Spezialitäten in Deutschland auf mehr als 3,6 Mrd. Euro. Unter den derzeit 66 eingetragenen Spezialitäten finden sich zahlreiche Gemüse- Teigwaren- und Käsespezialitäten aus Baden-Württemberg.
Nicht zu vergessen dabei sind die geschützten Herkunftsangaben nach der EU-Spirituosenverordnung, wie beispielsweise Schwarzwälder Kirschwasser. „Geschützte Regionale Spezialitäten aus Baden-Württemberg bieten für den Handel die Chance zur Profilierung und Differenzierung. Sie signalisieren zudem eine kontrollierte Qualität und ermöglichen ihm eine Positionierung im Hochpreissegment“ erläutert Wirsig.
Ein weiteres Augenmerk im Marketing liegt 2013 auf dem Biozeichen Baden-Württemberg. Eine repräsentative Verbraucherbefragung im Bundesland im MBW-Auftrag ergab, dass bei Biolebensmitteln 88 Prozent der Befragten Biolebensmittel aus Baden-Württemberg anderen Herkünften vorziehen. 62 Prozent der Befragten haben großes bis sehr großes Vertrauen in das Biozeichen Baden-Württemberg. Dabei ist es 47 Prozent der Befragten wichtig bis sehr wichtig, dass Produkte mit dem „Biozeichen Baden-Württemberg“ in den Verkaufsstellen auch angeboten werden. MBW-Chef Wirsig: „Bio + regional = optimal! Das gut eingeführte Qualitätszeichen gewährleistet, dass Bioprodukte in Baden-Württemberg erzeugt und verarbeitet werden – dies zahlt sich am Markt aus.“ Die Instrumente und Angebote im Marketing und der Absatzförderung sollen mit den Akteuren aus der Produktions-, der Vermarktungs- und der Verarbeitungsstufe weiterentwickelt und verbreitert werden. Die MBW Marketinggesellschaft Baden-Württemberg wird dazu ihre Kompetenzen zusammen mit der Wirtsch aft noch stärker im Ökobereich einsetzen und Maßnahmen zum Ausbau der Produktion und Vermarktung von Ökoerzeugnissen aus Baden-Württemberg entwickeln.