Länderreport Österreich Gipfelstürmer

Noch nie wurden so viele Lebensmittel von Österreich nach Deutschland exportiert wie im vergangenen Jahr. Aus Preisschlachten halten sich die Hersteller raus, sie fokussieren auf Qualität. Für den Handel werden zahlreiche Schulungsaktionen angeboten.

Mittwoch, 22. Februar 2012 - Länderreports
Elke Häberle
Artikelbild Gipfelstürmer
Bildquelle: Aivia

1. Der Export von Käseprodukten nach Deutschland legte im Wert um 14,6 Prozent zu und übersprang in der Menge zum ersten Mal die 50.000-t-Marke. Das kleine Nachbarland ist damit nach den Niederlanden, Frankreich und Dänemark die Nr. 4 bei den Käseimporteuren. Im Beliebtheitsranking der österreichischen Käse führen Schnittkäse knapp vor Hartkäse wie beispielsweise dem Bergkäse.

2. Bei Wurst, Schinken und Speck wiederum, kletterte das Exportbarometer um 4 Prozent auf mehr als 54.000 t – das gab es zuvor auch erst ein Mal. Interessant auch hier: Ist die Menge fast gleich geblieben, hat sich der Wert gegenüber dem Jahr 2010 um 4,2 Prozent auf 227 Mio. Euro erhöht. Es scheint, dass selbst die als überaus – positiv formuliert – preisbewusst geltenden Deutschen mitunter doch bereit sind, für Geschmack und Qualität mehr zu bezahlen.

Schulungen für den Handel

Im Handel findet sich die rot-weiß-rote Genusswelt dabei gleichmäßig in allen Handelsgruppen wieder. Dem eigenen Qualitäts- und Frischeanspruch Rechnung tragend, wird aber natürlich die Bedientheke besonders forciert. „Neben den Schulungen für die Thekenkräfte im Handel gibt es auch zahlreiche Konsumentenseminare, die sich gezielt an die Endverbraucher wenden. Weiteres Marketinginstrument ist auch die Präsenz der Hersteller auf diversen internationalen Messen, wo die Einkäufer mit den beworbenen Produkten vertraut gemacht werden“, fasst Mikinovic das umfangreiche Marketing-Paket zusammen.

Im Bereich Schulungen beispielsweise lädt die AMA beziehungsweise deren Mitglieder pro Jahr an die 2.000 Thekenkräfte nach Österreich ein, die dort über mehrere Tage hinweg in die österreichische Genusswelt eintauchen können und Wissenswertes für ihre Theken erfahren. Ergänzt und flankiert werden die Fachschulungen durch Konsumentenseminare, die ebenfalls über Qualität und Vielfalt österreichischer Lebensmittel aufklären. Wie wirkungsvoll der gezielte Einsatz dieser Kombi ist, zeigt das Beispiel Käse. In den vergangenen Jahren wurde dieses Segment forciert – und nun entsprechend die Früchte eingefahren, wie die oben erwähnte Exportstatistik eindrucksvoll unterstreicht.

Weiter unterstützt die AMA den deutschen Handel bei der Organisation und Durchführung bei den regelmäßig stattfindenden Österreichwochen. „Die wichtigste Plattform für unsere Produkte ist der Lebensmittelhandel. Daher fördern wir hier ganz besonders die Kommunikation zwischen dem Einkauf und den Herstellern in Form von Österreich-Schwerpunkten in den einzelnen Märkten“, unterstreicht Richard Schuster, Exportmanager bei der AMA. Über diese Schiene gelinge es auch am besten, die Konsumenten von der Vielfalt und Qualität österreichischer Lebensmittel zu überzeugen. „Außerdem denkt der Handel wieder serviceorientierter und hat die ’direkte Kundenansprache’ als Kundenbindungsmechanismus wiederentdeckt“, freut sich der Manager über die Abkehr des Handels von der reinen Preisorientierung. Wie sehr sich die Marketinggesellschaft zur Unterstützung des Handels in Deutschland in den vergangenen Jahren ins Zeug gelegt hat, zeigt folgende Zahl: Im Feb ruar lief in einer deutschen Feinkostkette die 1.000 Lebensmittel-Woche der AMA vom Stapel. Hinzu kommen unzählige Einsätze von Werbedamen, Verkostungen, Inserate und PR-Berichten in Fachmedien und Tageszeitungen, die laut Manager Mikinovic „viel dazu beigetragen haben, das regionale Image österreichischer Waren weiter zu prägen“.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen
Bild öffnen