Tegut Wir testen die Besten - Wir testen die Besten Tegut: Teil 3

Frische, Bio, Kundenorientierung – das waren die Pluspunkte die dem Tegut-Markt in Bad Hersfeld 2017 zur Auszeichnung „Fleisch-Star“ verhalfen. Die LP-Tester kauften dort ein, um zu sehen, ob Markt und Theke auch 2018 noch top sind.

Donnerstag, 05. Juli 2018, 22:52 Uhr
Reiner Mihr
Artikelbild Wir testen die Besten - Wir testen die Besten Tegut: Teil 3
Bildquelle: Reiner Mihr, Mirco Moskopp, Stefan Mugrauer

Im Markt
Wir erleben einen großzügigen, gut geschnittenen Markt, der gut sortiert ist. Tegut-konform sehen wir viele Bio-Artikel, die in der jeweiligen Warengruppe platziert sind. Das finden wir gut, denn auch Nicht-Bio-Käufer kaufen ab und zu Bioware. Die Preisschilder müssen wir loben, sie sind gut gestaltet. Über dem Regalschienenschild gibt es einen kleinen „Aufsatz“. Zum Beispiel mit den Hinweisen „Bio“ oder „kleinster Preis“. Gefällt uns, weil es nicht überladen wirkt und die Wortwahl beim Preis origineller ist, als „Dauerniedrigpreis“, „im Preis gesenkt“ oder gar „discountbillig“.

In der Getränkeabteilung, die auch über einen eigenen Zugang verfügt, sprechen wir einen Mitarbeiter an. Wir wollen wissen, ob es von Rabenhorst auch den Saft „Sehkraft“ oder vielleicht die Limonade „Lemonaid“ gibt. Der Angesprochene sagt ehrlich, dass er es nicht weiß und zeigt auf einen nicht weit entfernt auspackenden Kollegen. Da gehen wir hin und fragen nochmal. Davon hat aber auch er noch nie gehört. Ungläubigem Schauen folgt der Gang zum Saftregal und die Suche nach dem Unbekannten. Leider erfolglos. „Haben wir nicht.“ Danke, aber das haben die Tester auch schon gesehen.

Dass man Lemonaid nicht kennt, macht eigentlich nichts, aber gut wäre schon, wenn dem Kunden etwas anderes empfohlen wird. Auch könnte man sich erkundigen, ob es bestellbar ist. Leider machen wir gleich eine ähnliche Erfahrung in der Weinabteilung. Da störten wir die Mitarbeiterin ganz offensichtlich beim Bestellen. Da darf man auch keine Antwort erwarten (Wir wollen unverschämterweise einen Wein aus Sardinien). Wir sind als Tester natürlich sehr kritisch, aber es muss gesagt sein: Sowohl die Getränke- inklusive der Weinabteilung sind zum Besuchszeitpunkt nicht in Schuss. Wer hier und heute Getränke kauft, kommt wahrscheinlich nicht wieder.

Dass es anders geht, erleben wir im Mopro-Bereich. Die Standardfrage nach dem Ayran wird super beantwortet, ohne dass wir den Namen des gesuchten Produktes nennen müssen. Der Mitarbeiter ist sofort zur Stelle, weiß Bescheid, zeigt uns das Getränk. Super.

Frische SB + O/G
Bereits beim Betreten des Marktes hat der Kunde den Rund-um-Blick über die gesamte O+G-Abteilung. Hier stört kein hohes Regal, wir können alles gut überblicken. Eingestimmt werden wir mit Kräutertöpfen in Holzstiegen rechts vor dem Zugang. Dahinter geht es weiter mit Kräutern. Super gefallen uns die wiederverschließbaren Kräuterschachteln mit Deckel, auch wenn Plastik nicht von jedem gemocht wird. Für die Verkostung steht hier ein super stummer Diener mit Früchten, kleinen Spießern und einem „Müllbehälter“ bereit. Warum gibt es die nicht überall?

Eine weitere Sonderplatzierung fällt uns auf: Hier stehen spezielle DIN-A4-Ordner (käuflich zu erwerben), in denen man die wöchentlich ausliegenden neuen Rezepte einordnen kann. Das Hauptgericht in der Woche 14/2018: Pizza Primavera mit Basilikum. Gefällt uns. Und es stellt sich die Frage, warum hat nur Tegut das so kundenorientiert gelöst?

Die Abteilung ist sehr gut sortiert, die Frische und Qualität überzeugt voll und ganz. Ein Arbeitsplatz fürs Personal (kleiner Tisch) ist integriert und das Handwaschbecken ist auch für Kunden zugänglich. Papierhandtücher liegen bereit. Für Kunden, die mehr über Obst und Gemüse wissen wollen, gibt es ein kleines Büchlein für 1,99 Euro, das mitten in der Warenauslage seinen Platz hat. Zum Verpacken finden wir ökologische Tüten aus Plastik von der Rolle. Wären hier nicht Papiertüten glaubwürdiger? Eine Salatbar gibt es nicht.

Im Markt

Inneneindruck: 70,8 % - 3 LP-Punkte
Food/Nonfood/SB. 52,4 % - 1 LP-Punkt
Frische SB 90,9 % - 5 LP-Punkte

Bedienung: Frische
Die Bedienungsabteilung beginnt mit Fisch, einer Käse-Cabrio-Truhe, Wurst und Fleisch. Die Theken überzeugen mit Frische, Qualität und Präsentation. Die Käsepräsentation gefällt uns weniger, denn die Ware ist fast komplett vorportioniert. Ist das noch Bedienung?

Als Einziges stört uns in der Theke die zu kurz geratenen Trenner zwischen Fleisch und Geflügel. Die Theken sind präsent und personell ausreichend besetzt und das Personal sieht mit der Dienstkleidung ansprechend aus. Auch die Zuordnung in puncto Preisschilder und Ware ist bestens. Dass eine Mitarbeiterin mit langem Messer in der Luft herumfuchtelt und dabei auf die daneben stehende Kollegin einredet, halten wir für durchaus gefährlich und es wirkt auf uns etwas unprofessionell. Und Kaugummi kauen ist vielleicht gesund und fördert auch das Denkvermögen, aber uns Fischkäufer stört es und wir wünschen uns etwas mehr Respekt.

Ein Ordner mit allen notwendigen Informationen zu den Waren liegt vor der Theke frei einsehbar aus. Eingepackt wird die Ware in Pergamentpapier. Aber warum wird des Eingepackte dann nochmal in eine Plastiktüte versenkt und nicht in eine dementsprechend gleichwertige Papiertüte?

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