Mobile Marketing App die Plätze, fertig, los - Seite 3

Mobile Marketing: Das nächste Rennen um die Gunst des Kunden hat begonnen. Wie kann der deutsche Handel davon profitieren?

Mittwoch, 29. September 2010 - Management
Christin Kunze
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Wenn ein Händler eine personalisierte App anbieten möchte, muss er den Nutzer immer und vor allem im Voraus über die Verwendung der Daten aufklären und eine Einwilligung zur Nutzung einholen“, sagt Hagen Hild, Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz und IT-Recht der Kanzlei Hild & Kollegen. Vor allem wenn es sich um E-Commerce drehe, seien alle gesetzlichen Informationspflichten zu beachten. Allein schon die Ortung des Handys mit GPS verlange eine Einwilligung. Nach Einschätzung von Hild werden die auf den Nutzer zugeschnittenen Anwendungen zunehmen. Dabei entstehen für den Verbraucher nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile, wie die Datenschutzdiskussion bereits zeigt. „Der Nutzer sollte wissen, was mit seinen Daten passiert. Transparenz ist überaus wichtig“, so Hild.

Der Kunde entscheide letztlich selbst, ob, wann und wie oft er diese Lösung in Anspruch nehmen möchte. „Der Pullansatz wird sich besonders im Mobile Marketing durchsetzen“, schätzt Patrick Rohrbasser, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Emnos GmbH ein, die Unternehmen dabei hilft ihre Kunden in den Mittelpunkt ihres unternehmerischen Handels zu stellen (siehe Interview unten).
Im sportlichen Wettkampf besagt eine Regel, dass man seine Kräfte gut einteilen und im Endspurt bündeln sollte. Aber auch die ersten Schrite sind wichtig. Doch ein falscher Schritt und man strauchelt und die Konkurrenz zieht vorbei. Der Kunde kauft woanders ein.
„Was passiert mit den Daten – Transparenz ist überaus wichtig.“

Couponing in Deutschland

„Gutscheine verleiten Kunden dazu, sich in Geschäfte zu begeben“, sagt Josef Kuffer, Geschäftsführer Kuffer Marketing GmbH und Herausgeber von Gutscheinbuch.de. Daher spielen Coupons im Mobile Marketing eine entscheidende Rolle und existieren auf dem deutschen Markt bereits von mehreren Anbietern. Auch wenn sich für den Kunden das Einlösen nicht immer lohnt. Kuffer sammelte seit Jahren mit dem Gutscheinbuch für deutsche Städte CouponingErfahrungen und erweiterte sein Portfolio um eine iPhone-Gutschein-App. Der Kunde könne sich diese kostenlos herunterladen und habe die Möglichkeit aus über 7.500 Gutscheinen im Food- und Nonfood-Bereich zu wählen, für das Einlösen sei jedoch eine Gebühr von 50 Cent zu zahlen. „Die Nachfrage aus dem Handel ist sehr hoch. Wir rennen im Moment offene Türen ein“, so Kuffer.

Die Gutscheine würden personalisiert und regionalisiert herausgegeben. Den Umkreis könne der Nutzer in einem Filter auf 5 km genau einstellen. „Dies ist besonders interessant für regionale Händler, denn diese erreichen somit genau ihre Zielgruppe“, so der Unternehmer. Man stehe derzeit in Verhandlungen mit einem großen deutschen Handelsunternehmen, heißt es. Von Händlerseite biete man bereits Reno Gutscheine. Als weiterer Anbieter hat das Loyaltyprogramm Payback eine App auf den Markt gebracht, die das Einlösen von Coupons direkt in der jeweiligen Filiale ermöglicht. Technologisch ließe sich eine solche Couponing-Lösung so ausbauen, dass der Kunde einen Gutschein erhält, sobald er einen bestimmten Regalbereich betritt. Quelle: Gutscheinbuch.de, Emnos GmbH