EuroCis In allen Kanälen

Das Smartphone revolutioniert die IT-Technologie im Handel und eröffnet den Handelsunternehmen neue Zielgruppen und Vertriebschancen.

Dienstag, 30. November 1999, 00:00 Uhr
Udo Mett
Artikelbild In allen Kanälen
Die neuesten Lösungen fürs Multichanneling wurden bei der Messe EuroCIS in Düsseldorf vorgestellt.
Bildquelle: Messe Du00fcrsseldorf

Die zunehmende Verbreitung von Smartphones treibt die technologische Entwicklung im Handel. Bei der Messe EuroCIS in Düsseldorf gab es die neuesten Lösungen fürs Handeln in allen Kanälen, dem Multichanneling, zu sehen.

Mit der Botschaft „QR Code war gestern“ stellte die Online Software AG die App „Kim“ vor. Der Nutzer scannt per Smartphone Bilder und Symbole. „Kim ermöglicht die geschickte Weitergabe kundenrelevanter Informationen und spannende Aktionen, die hinter optisch ansprechenden Plakaten versteckt werden“, verspricht der Softwarehersteller. Kim arbeitet mit Informationen, die über die Software „Prestige Enterprise“ vom Händler selbst gepflegt werden können. Neben den QR-Bausteinen bietet Kim u. a. einen Einkaufszettel, eine Schokologie von Nestlé, ein Käse-ABC und einen Infobaustein für Lebensmittelzusätze.

NCR baut auf den vernetzten (konvergenten) Einsatz der unterschiedlichen Anwendungen für Multi-Channel. „C-Tailing“ ist eine solche Lösung. Herzstück bildet die Handelslösung „Retail Transaction Services“, die Einzelhändler in die Lage versetzt, einfach und kostengünstig Produkte, Preise und Werbeaktionen einheitlich über alle Vertriebskanäle hinweg zu verwalten.

Bei den Handelsunternehmen nimmt der Bedarf deutlich zu, Daten über Kundeninteraktionen unter Marketing- und Vertriebsaspekten systematisch auszuwerten. Das berichtet der Data-Warehouse-Spezialist Teradata . Zu den neuen Datenquellen gehören Onlineshops, Social Media und mobile Endgeräte, die tiefe Einblicke in das veränderte Einkaufsverhalten des „Connected Customer“ eröffnen. „Will der Handel hier Schritt halten, muss er Online- und Filialgeschäft so eng verzahnen, dass er einen durchgängigen Service bieten kann. Er muss zudem schneller denn je erkennen, was ein passendes Angebot wäre und zu welchem Zeitpunkt er dies unterbreiten sollte“, sagt Geschäftsführer Andreas Geissler.

Von der zentralen Steuerung und Kontrolle der Filiallandschaft über neue Möglichkeiten der Kundenbindung und die Verbesserung des Kundenservice und der Arbeitsprozesse in den Filialen durch neue, teilweise mobile Lösungen reicht das Spektrum der „TP Application Suite“ von Wincor Nixdorf. In der Filiale liefert die „TP Store Application“ maßgeschneiderte Lösungen. Von der kundenbedienten Kasse bis zum Self-Check-out, vom Cash-Automaten bis zum traditionellen Kassenarbeitsplatz, von mobilen Service-Leistungen in der Filiale bis zur mobilen Kasse außer Haus: Die flexible Gestaltung des Check-out-Prozesses ermöglicht einen optimalen Personaleinsatz und kommt dem Wunsch der Kunden entgegen, schnell und bequem einzukaufen.


Torex zeigte Lösungen für die Einsatzbereiche Social-Media-Integration, Cross-Channel-Management, Guided Selling und mobiles Kassieren. „kachng!“ ist eine Cloud-basierte HTML5-Lösung für den PoS. Sie wird per Browser bedient und lässt sich kostengünstig auf mobilen Systemen betreiben. Die Lösung dient Mitarbeitern im Verkauf als mobiler Einkaufsberater, über die sie Kunden in der Filiale unabhängig von stationären Kassensystemen beraten, detaillierte Produktbeschreibungen aufrufen, die Verfügbarkeit von Waren überprüfen und gleich Bestellungen für angeschlossene Online-Shops aufnehmen können. Mit „Snapper“ planen und steuern Einzelhändler Promotions- und Marketing-Kampagnen über Social-Media-Kanäle hinweg und überwachen ihre Reputation in den sozialen Netzwerken.

Unter dem Motto „Combining Security and Store Performance“ zeigte ADT Security Deutschland wie Warensicherungs- und Sicherheitslösungen im intelligenten Verbund einen wesentlichen Beitrag zu mehr Sicherheit, Transparenz und Effizienz leisten können. Echtzeitdaten, welche die einzelnen, integrierten Systeme aus verschiedenen operativen Bereichen liefern, werden IT-gestützt analysiert und interpretiert. Der Händler erhält so wertvolle Entscheidungs- und Handlungsgrundlagen rund um Warenbestand, Mitarbeiter, Kunden und Filialen – ob für die Inventurtransparenz oder Schwundreduktion, die Personaleinsatzplanung, die Kundenfrequenzmessung, die Warteschlangenreduktion an den Kassen oder Laufwegeanalyse.

Kiosk-Systeme dienen zunehmend der Kundenkommunikation am PoS. Die Lösungen von Toshiba sind mit bis zu 42 Zoll großen Touch-screen-Terminals, Druckern und optional mit Scanner oder Kartenleser ausgestattet. Unterschiedliche Display-Technologien und Anzeigensysteme können mit einer speziellen Softwarelösung für Intelligent Signage auf einer gemeinsamen Plattform betrieben werden.

Kassen-Trends 
  • Die Verbreitung von unterschiedlichen Self-Check-out- und Self-Scanning-Systemen im Lebensmittelhandel verläuft in Deutschland nach wie vor weniger dynamisch als in anderen europäischen Ländern. 19 Prozent der Studienteilnehmer planen den Einsatz von Self-Check-out- und/oder Self-Scanning-Systemen. 
  • Das durchschnittliche Alter der Kassen-Hardware hat sich im Vergleich zu 2010 geringfügig auf ca. 5,4 Jahre erhöht. 
  • Die durchschnittliche Laufzeit einer Kassensoftware beträgt etwa sieben Jahre. 
  • Jedes dritte Unternehmen plant die Ablösung des bisherigen ?Systems. 
  • Die Bedeutung des Touchscreens als Eingabemedium nimmt weiter zu. Kein Unternehmen will künftig darauf verzichten. 
  • Mehr als 80 Prozent der Unternehmen geben an, dass das Design der Kasse bei der Auswahl der Kassen-Hardware wichtig oder sogar entscheidend ist.
  • 34 Prozent der Unternehmen, die Thermopapier für den Bon-Druck nutzen, verwenden Papier, das frei ist von Bisphenol A und Bisphenol S.
Quelle: EHI Retail Institut
  Bildquelle: Messe Düsseldorf

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Die neuesten Lösungen fürs Multichanneling wurden bei der Messe EuroCIS in Düsseldorf vorgestellt.
Bild öffnen Ohne Smartphone geht im Handel bald nichts mehr.
Bild öffnen Ebenfalls Trend auf der EuroCIS: Touchscreens.