Ausbildung behinderte Jugendliche - Metro Group „Ganz normal!“ - Seite 2

Integration statt Fürsorge: Die Metro Group bildet behinderte Jugendliche aus. Das nutzt beiden Seiten, dem Arbeitgeber und den Menschen mit Handicap.

Montag, 06. September 2010 - Management
Heidrun Mittler

Arbeiten in der Gruppe: Birgit von Elmpt-Hybel weiß: „Die jungen Leute sind froh, dass sie hier in der Ausbildung endlich einmal in ein ‚normales’ Umfeld integriert werden.“ Die meisten Menschen mit Behinderungen haben vorher spezialisierte Einrichtungen besucht – angefangen von der Kita bis zu Sonderschulen. Doch hier in der verzahnten Ausbildung leben die Azubis nicht in einem gesonderten, wenn auch behütetem Raum, sie spielen keine Sonderrolle, sondern arbeiten in der Gemeinschaft mit. Das mag sich für Nicht-Behinderte banal anhören, ist aber für viele Menschen mit Handicap existenziell: Sie wollen Integration statt Fürsorge.

Mit gutem Beispiel voran: Die Metro Group zählt auf Arbeitgeberseite unbestritten zu den Vorreitern im Handel, wenn es um die Ausbildung von behinderten Mitarbeitern geht. Der Konzern hat das Vamb-Projekt vor sechs Jahren angeschoben, auf politischer Ebene unverdrossen dafür gekämpft und mittlerweile auch viele andere Unternehmen von der Notwendigkeit überzeugt. Dr. Jürgen Pfister und Olaf Stieper, die „geistigen Väter“ der Initiative innerhalb der Metro AG, sind stolz, dass ihr Unternehmen mittlerweile bereits 201 behinderte junge Menschen ausgebildet hat, inklusive bestandener IHK-Prüfung. „Wir haben bei diesen jungen Menschen riesige Entwicklungssprünge beobachtet“, berichtet Olaf Stieper. Natürlich hat sich das Projekt ebenfalls weiter entwickelt, anders als zu Beginn stehen heute Unterlagen wie Ausbildungspläne, Musterzeugnisse und Checklisten im Internet zur Verfügung. Längst machen neben der Metro andere Handelsunternehmen mit: Edeka, Rewe, Karstadt oder Plus, um nur einige Beispiele zu nennen.