Warenverkaufskunde Weihnachtsbäume

Der Verkauf von Weihnachtsbäumen und allem, was dazugehört, verspricht, richtig inszeniert, gute Zusatzumsätze. Das Geschäft beginnt für Profis vor Allerheiligen und endet erst im Januar.

Freitag, 10. November 2023 - Warenkunden
Christina Steinhausen
Artikelbild Weihnachtsbäume

Warum Allerheiligen, das ist ja der 1. November, dann ist bis Weihnachten doch alles vertrocknet? Stimmt, aber die Friedhofsbesuche an diesem katholischen Feiertag führen zu Gräbern, die Gestecke zieren, oft aus Tannengrün. Das Grün und auch die Gestecke (verkaufen Sie z. B. Steckschwämme, Kerzen, Trockenblumen, Moos, Zapfen, Bastelklammern, Heißklebepistolen) können den Auftakt zum Weihnachtsgeschäft darstellen. Sie bilden quasi die Vorsaison. Und da man an Allerheiligen auch häufig seine lebenden Verwandten besucht, wäre ein Mitbringsel wie Tannen-Pesto, Tannen-Gin oder Tannen-Seife eine Idee. Für Verkaufseinsteiger wird das schnell zu viel. Entwickeln Sie Routinen und professionelles Marketing Schritt für Schritt, und schulen Sie Ihre Mitarbeiter.

Zahlen und Fakten

25

Millionen Weihnachtsbäume kaufen die Deutschen pro Jahr.

21–29

Euro kostet der Laufmeter Nordmanntanne.

2.000

Erzeuger von Weihnachtsbäumen und zwei Verbände gibt es.

Kennen Sie Tannen-Gin?
Einer, der sich mit der Inszenierung von Weihnachtsbäumen hervorragend auskennt, ist Dr. Christian Mai (Lieblingstanne.de). Zusammen mit seiner Frau bewirtschaftet der ehemalige Lidl-Manager drei Baum-Betriebe in der Nähe von Hamburg, Berlin und in Thüringen.

Und als er vor zwei Jahren in die Fußstapfen seines Vaters trat, wusste er, auf das Storytelling kommt es an und auf die emotionale Ansprache der Kunden. Seine Verkäufer kennen die Unterschiede zwischen den Baumsorten, die sie verkaufen, auch zwischen wurzelnackten Bäumen, solchen mit Wurzelballen und geschlagenen sowie Mietmodellen. Außerdem können sie Pflegetipps und Hinweise zur Deko geben, sind voll im Thema und am Umsatz beteiligt. Ihre Motivation ist hoch.

Gondelkopf, Regal oder gar Insel?
Bei 100 Kaufland-Filialen stehen Mais Mitarbeiter auf dem Parkplatz, wie jedes Jahr. Dafür zahlt Mai Miete. Erstmals bietet die Truppe auch die weiterverarbeiteten Tannenprodukte wie Pasta, Honig, Konfitüren oder Likör draußen an. Ob auch drinnen was geht, wird noch verhandelt.

Ein Gondelkopf, ein Regal oder gar eine ganze Verkaufsinsel sind denkbar, wenn noch die klassischen Weihnachtsprodukte wie Lichterketten, Baumschmuck, Weihnachtsbaumständer oder Räuchermännchen hinzukommen. Selbstständige Kaufleute können hier Sortimentskompetenz zeigen.

Anfänger starten am besten erst mit dem eigentlichen Weihnachtsbaumverkauf einige Tage vor Totensonntag (26. November 2023). Dann, zur Hauptsaison, kaufen auch schon viele Unternehmen und Verwaltungen Weihnachtsbäume. Und warum endet die Saison erst im Januar? Weil das orthodoxe Weihnachtsfest am 6./7. Januar gefeiert wird – eigentlich ohne Weihnachtsbaum, aber das ändert sich allmählich.

So profitieren sie doppelt vom Baumverkauf 

  1. Parkplatz-Mieter
    Im ersten Jahr verkaufen Sie die Bäume besser noch nicht selber, vermieten Sie Stellfläche an einen Erzeuger.
  2. Kompetenz aneignen
    Lernen Sie, welche Bäume was benötigen. Checken Sie die Konkurrenz, Verkaufs
formen, Preise. Planen Sie fürs nächste Jahr.
  3. Präsentation
    Entscheiden Sie sich in dieser Saison für eine Verkaufsinsel, einen Gondelkopf oder ein Regal. Bewerben Sie die Präsentation.
  4. Produkte-Muss
    Baumschmuck, Lichterketten, Kerzen, Räuchermännchen, Wunderkerzen, 
Weihnachtsbäckerei, Weihnachtsliteratur.
  5. Produkte-Kann
    Tannenprodukte wie Gelee, Gin, Honig, Kosmetika, Likör, Pasta, Pesto, Pflegepro­dukte, Rauchsalz, Seife, Sirup, Tee, Wurst. Ein Verkostungsabend oder Event wäre gut.

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