Warenverkaufskunde Olivenöl - WVK Olivenöl: Teil 2

Olivenöl wird oft als „flüssiges Gold“ bezeichnet. Damit es seinem Namen alle Ehre macht, muss es schon einiges bieten. Lesen Sie, was ein hochwertiges Olivenöl ausmacht, wie man es den Kunden schmackhaft macht und wie es in der Küche verwendet wird.

Dienstag, 26. Juni 2018 - Warenkunden
Hedda Thielking
Artikelbild Olivenöl - WVK Olivenöl: Teil 2
Bildquelle: Importhaus Wilms, Gettyimages.

Qualitätsstufen
Olivenöl wird in folgenden Güteklassen angeboten:

  • Natives Olivenöl Extra (extra virgin) mit dem Hinweis „erste Güteklasse, direkt aus Oliven, ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen“ ist das hochwertigste Öl. Der Anteil an freien Fettsäuren darf nicht mehr als 0,8 g pro 100 g betragen. Extra Natives Olivenöl muss in Geruch und Geschmack einwandfrei sein.
  • Natives Olivenöl (virgin) mit dem Hinweis „direkt aus Oliven, ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnen“ entspricht in der Qualität weitgehend dem nativen Olivenöl extra. Es dürfen aber minimale Fehlattribute vorhanden sein. Dieses Öl darf einen Anteil von bis zu 2,0 g freie Fettsäuren pro 100 g besitzen. Es verfügt über einen guten Geschmack.
  • Olivenöl besteht aus raffiniertem und Nativem Olivenöl und trägt den Hinweis „enthält ausschließlich raffiniertes Olivenöl und direkt ausOliven gewonnenes Öl“. Es hat einen maximalen Fettsäureanteil von 1,0 g pro 100 g.
  • Oliventresteröl (Olio di sansa) ist eine Mischung von Oliventresteröl und Nativem Olivenöl). Es wird im Handel weniger angeboten. Für „Natives Olivenöl Extra“ und „Natives Olivenöl“ gelten eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Eine allgemeine Ursprungsangabe beschränkt sich in der Regel auf die Bezeichnung der EU, eines Mitgliedstaats oder eines Drittlandes, aus dem das Öl stammt.

Eine weitergehende, regionale Ursprungsangabe wie „Toscana“ oder „Kreta“ ist nur bei Olivenölen zulässig, die das DOP- oder das IGP-Siegel tragen.

Gesundes Öl
in gutes Olivenöl ist Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Es enthält die fettlöslichen Vitamine A, E und K sowie lebensnotwendige Fettsäuren. Im Rahmen einer mediterranen Kost mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und wenig Fleisch kann es das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen senken.

Olivenöl ist zudem reich an Polyphenolen. Sie zählen zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, denen gesundheitsfördernde Eigenschaften (antioxidative Wirkung) nachgesagt wird. Ein Natives Olivenöl extra mit garantierter regionaler Herkunft (DOP) hat in der Regel eine hohen Polyphenolgehalt.

Verkostung planen
Olivenöl lässt sich vor allem in den Sommermonaten, wenn die Kunden (noch) in Urlaubsstimmung sind, verkaufsfördernd vermarkten. So sorgen Aktionen zu den Themen „Flüssiges Gold“,„Spanisch kulinarisch“, „Antipasta trifft Olivenöl“ oder „Mediterrane Küche“ mit hochwertigen Olivenölen für Aufmerksamkeit.

Mit einer Verkostung kann man die Kunden vom Geschmack und von der Qualität des Olivenöls überzeugen. Die muss jedoch gut geplant sein. Das fängt schon mit dem Standort im Markt an. Hier gilt: Je näher der Probierstand an der Verwendung des Verbrauchers ist, desto besser. Soll heißen: Da Olivenöl gerne für Salatdressings verwendet wird, passt der Stand zum Beispiel gut in die Gemüseabteilung. Aber auch am Speiseölregal oder in der Feinkostabteilung ist eine Verkostung möglich. Am Probierstand sollte man höchstens drei hochwertige Olivenöle anbieten. Am besten füllt man etwas Öl in kleine Schälchen und reicht kleine mundgerechte Weißbrotoder Baguettestückchen dazu. So können die Kunden die Brotstücke in das Olivenöl dippen und direkt probieren. Ein fachkundiger Mitarbeiter sollte die besonderen Eigenschaften dieser Öle kennen. Zusätzlich können Verwendungsmöglichkeiten und Rezepte Kaufanreize schaffen. Olivenöl lässt sich auch gut mit passenden Verbundartikeln wie Essig, Senf, Salz und frischen Kräuter auf Aktionsflächen platzieren.

Mögliche Qualitätskriterien für hochwertiges Olivenöl
  • Kaltgepresstes Öl (mindestens Natives Olivenöl, besser Natives Olivenöl extra)
  • Säuregehalt unter 0,4 g /100 g (je weniger Säure desto besser)
  • Frische (Ernte in 2017/2018, je jünger desto besser)
  • Gesicherte Herkunft (DOP, IGP)
  • Verpackung (dunkle Glasflaschen schützen das Öl vor Oxidation, keine hellen Plastikflaschen)
  • Preis (hochwertige Olivenöle sind oft teurer)
  • Bio
  • Auszeichnungen
  • usgewogene Mischung aus fruchtigen, bitteren und scharfe Geschmacksnoten (letztendlich entscheidet aber immer der persönliche Geschmack)

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