Aromatisch würzen Frische Kräuter (2)

Teil 2 der Warenverkaufskunde informiert über den richtigen Umgang mit der Ware in der Abteilung. Zudem beschreibt sie die wichtigsten Produkte im Handel – in dieser Folge die Kräuter von Majoran bis Waldmeister.

Donnerstag, 07. April 2011 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Frische Kräuter (2)
...frischen Kräutern
Bildquelle: Gartenbauzentrale Papenburg

Wie haltbar sind frische Kräuter? Bei der Antwort muss man unterscheiden, ob es sich um geschnittene oder solche im Topf handelt. Geschnittene Ware sollte möglichst schnell verkauft werden, sie wird innerhalb weniger Tage welk. Die Aufbewahrung erfolgt am besten in der Originalverpackung (meist Frischepack) in der Pluskühlung.

Wesentlich länger sind Kräuter in Töpfen haltbar. Bei guter Pflege können diese einige Wochen und sogar Monate auf der Fensterbank des Verbrauchers gedeihen. Außerdem kann man den Konsumenten dahingehend beraten, dass Thymian oder Liebstöckel auch gut in den eigenen Garten umgepflanzt werden können. Gleiches gilt für Estragon, Lavendel, Salbei, Schnittlauch oder Pfefferminze – sie alle sind mehrjährig und halten sich lange Zeit im Garten oder auf der Terrasse.

Auch wenn jede Sorte ihre Eigenheit hat, gilt generell, dass die Pflanzen vorzugsweise hell und in Zimmertemperatur stehen sollten. Zugluft sollte man auf jeden Fall vermeiden. Im Frühjahr und Sommer bietet es sich an, die Töpfe (gern auch in den dafür vorgesehenen Displays) auf einer Fläche vor dem Markt zu präsentieren. Bitte beachten: Pfefferminze, Petersilie, Kerbel, Borretsch, Liebstöckel und Salbei halten sich länger, wenn sie im Halbschatten stehen. Und Schnittlauch hält sich länger und wächst langsamer, wenn er im Kühlregal platziert wird. Wenn die Kräuter zu starkem Licht ausgesetzt werden, können die Blätter Sonnenbrand bekommen.

Eine Anmerkung zum Wasser: Sowohl im Handel als auch zu Hause wird es oft zu gut gemeint, die Kräuter werden ertränkt. Ein Hinweis darauf, ist, wenn die Blätter anfangen zu welken. Man erkennt schnell, wenn die Pflanzen zu trocken sind: Dann hängen die Blätter herab. Bei Überwässerung kann es zu Schimmelbildung kommen – diese Schicht sollte dann vorsichtig abgetragen werden. Grundsätzlich sollten die Töpfe nicht in einer Wasserpfütze stehen, dann gehen sie schnell kaputt.

Der Kunde kann die Kräuter ernten, falls er keine Möglichkeit hat, die Töpfe aufzubewahren. Am besten friert man die geschnittenen Kräuter ein, das verlängert die Haltbarkeit um einige Wochen.

{tab=Info}

Die wichtigsten Gartenkräuter, Rangfolge nach Absatz:

  • Petersilie
  • Basilikum
  • Schnittlauch
  • Kresse
  • Dill

Die wichtigsten Aufsteiger:
Rosmarin (zum Grillen!) und Koriander (asiatische Küche)

{tab=Mehr Infos}

Download einer Broschüre mit Verwendungstipps und Rezepten, die man auch an Verbraucher weitergeben kann:
www.gartenbauzentrale.com/2011/Kraeuter.pdf

{tab=Frage:}

  1. Welche Angebotsformen unterscheidet man bei frischen Kräutern? Bei welcher halten die Kräuter länger?
  2. Nennen Sie eine Faustregel, wie Topfkräuter in Handel und Haushalt platziert werden sollten!

{tab=Antwort:}

  1. Geschnittene Ware (meist im Frischepack) oder Kräuter in Töpfen (länger haltbar).
  2. Vorzugsweise hell und bei Zimmertemperatur, aber nicht unbedingt in der prallen Sonne.

{tab=Impressum}

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis
Redaktion: Heidrun Mittler
Wir danken der Gartenbauzentrale Papenburg, www.gbz-papenburg.de, für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial: Fotos: Mugrauer (S. 1), Hoppen (S. 2)

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Bild öffnen Majoran: Ein Allrounder in der Küche, dank seines kräftigen Aromas. Wird verwendet für Pizza und Pasta sowie für Suppen und Eintöpfe. Kann ohne Aromaverlust mitkochen.
Bild öffnen Melisse: Auch Zitronenmelisse genannt. Zitronenartiges Aroma, das speziell für Desserts, Bowlen, Obstsalate gefragt ist. Interessant ist das Kraut als Dekorationselement (Cocktails).
Bild öffnen Minze: Eine robuste Pflanze, die es in mehreren Formen gibt. Bekannt als Tee (Pfefferminze), grüne Minze braucht man für Marmeladen, Saucen, Nachspeisen, Cocktails (Garnierung).
Bild öffnen Oregano: Typisch für die Mittelmeer-Küche: für Pizza, Tomaten, Auberginen, Muscheln, Fisch, Fleisch, Bestandteil der Kräuterbutter. Kann (sparsam!) frisch genutzt oder mit gekocht werden.
Bild öffnen Petersilie: Standard in der Küche, die Blättchen werden klein gehackt und passen zu Kartoffeln, Kräuterquark, Suppen, Salaten, Eierspeisen. Glatte Petersilie schmeckt kräftiger als krause.
Bild öffnen Rosmarin: Der intensive, kampferartige Duft passt zu rustikalen Fleischgerichten, Grillmarinaden und zu Kartoffeln in der Schale. Man nutzt ganze Triebe und entfernt sie vor dem Servieren.
Bild öffnen Salbei: Würzt Fisch, Schweinefleisch, Kaninchen, Lamm. Entfaltet seinen herben Geschmack am besten beim Garen. Wirkt als Tee entzündungshemmend, z. B. gegen Halsschmerzen.
Bild öffnen Schnittlauch: Winterhartes Kraut. Man erntet die oberirdischen Röhrenblätter, hackt sie in feine Röllchen und verwendet sie ausschließlich roh. Für Kräuterquark, Salate, Eierspeisen, Gemüse.
Bild öffnen Thymian: Verzehrt werden die Blätter, Blüten und das nicht verholzte Kraut. Das würzige Aroma kommt gut bei dunklen Fleischsorten zur Geltung, außerdem bei Grillmarinaden und -saucen.
Bild öffnen Waldmeister: Das Kraut verströmt den Duft, den man aus der Brause kennt, nur zart. Bestandteil der Maibowle – nur 20 Minuten ziehen lassen, sonst gibt es Kopfschmerzen (wegen des Cumarins).

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