Aromatisch würzen Frische Kräuter (1)

Renaissance der frischen Kräuter: Sie geben Speisen den letzten Pfiff, unterstreichen oder intensivieren den Geschmack, verschönern die Optik vieler Gerichte. Infos, wie Sie Ihrer O-+G-Abteilung die richtige Würze geben.

Donnerstag, 24. März 2011 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Frische Kräuter (1)
Bildquelle: Gartenbauzentrale Papenburg

Frische Kräuter sind in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen Küche geworden. Durch die mediterranen Einflüsse auf unsere Kochgewohnheiten fanden Sorten wie Basilikum, Oregano oder Thymian Einzug in vielerlei Rezepte und ergänzen heute altbekannte, klassische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch. Selbst exotische Kräuter wie Zitronengras oder Thaibasilikum erobern die heimischen Küchen. Daneben lässt auch das gestiegene Gesundheitsbewusstsein den Verbraucher verstärkt zu frischen Kräutern greifen: Kräuter sind ein hervorragender „Ersatz" bei einer kochsalzarmen Ernährung und machen künstliche Geschmacksverstärker oft überflüssig. Außerdem kann man mit ihnen die Optik vieler Gerichte verschönern.

Viele traditionelle Kräuter wie Petersilie, Basilikum, Bohnenkraut und Co. wurden in früheren Zeiten wegen ihrer Heilwirkung gesammelt, später dann in Klostergärten kultiviert. Die Zusätze „officinalis" oder „officinale" (=Arznei) im botanischen Namen vieler Kräuter weisen noch heute darauf hin. Durch die moderne Pharmazie verloren sie eine Zeit lang ihre Bedeutung als Heilkräuter. Heute stehen manche als Naturheilmittel wieder hoch im Kurs, wie etwa Salbei, Fenchel oder Anis (die in getrockneter Form auch als Tee erhältlich sind).

Diese Warenverkaufskunde beschreibt Kräuter als Lebensmittel und gibt in zwei Folgen einen Überblick über die derzeit wichtigsten Vertreter in der Obst- und Gemüse-Abteilung.
Unter dem Begriff „frische Kräuter" versteht man laut Definition Pflanzen- oder Pflanzenteile, die Speisen in Bezug auf Geschmack, Geruch oder Farbe beeinflussen. Sie werden frisch verwendet und in der O-+G-Abteilung angeboten. In getrockneter Form findet man sie dann als Gewürz im Gewürzregal.

Nicht nur das Sortiment hat sich in den letzten Jahren gewandelt, auch die Angebotsform. Heute stehen Töpfe im Vordergrund, wobei der Handel zwischen verschiedenen Größen wählen kann.

Der Vorteil: Die Ware ist vergleichsweise lange haltbar. Daneben gibt es eine große Auswahl von geschnittenen Kräutern, die im Flowpack oder in wiederverschließbaren Schalen offeriert werden.

{tab=Buchtipp}

„Neues aus der Gemüseküche, 100 kreative Rezepte. Frische Kräuter. Knackiges Gemüse. Saftiges Obst" von Silvia Maritsch-Rager, Pichler-Verlag, erschienen 03/11, 24,95 Euro

{tab=Frage:}

  1. Was unterscheidet Kräuter von Gewürzen?
  2. Sollte man generell alle Kräuter mitkochen?
  3. Was ist „Maggikraut"?

{tab=Antwort:}

  1. Kräuter werden frisch in der O-+G-Abteilung angeboten. Gewürze findet man in getrockneter Form im entsprechenden Regal.
  2. Nein, einige verlieren dann ihren Geschmack (Bsp.: Basilikum, Dill, Kerbel).
  3. Liebstöckel wird auch Maggikraut genannt. Der Geruch erinnert stark an die Würzsauce.

{tab=Impressum}

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis
Redaktion: Heidrun Mittler
Wir danken der Gartenbauzentrale Papenburg, Papenburg (www.gbz-papenburg.de), für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.
Folge 2 erscheint in der LP 7/11.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Renaissance der frischen Kräuter.
Bild öffnen Unter dem Begriff „frische Kräuter
Bild öffnen Kräutergarten
Bild öffnen Bärlauch: Der Shooting-Star unter den Kräutern! Er hat das typische Knoblauch-Aroma, aber ohne den oft unterwünschten Geruch. Saisonartikel, nur im Frühjahr und -sommer erhältlich.
Bild öffnen Basilikum: Pizza, Pasta und italienische Saucen verlangen immer nach Basilikum. Grundlage für Pesto. Das Kraut verliert beim Kochen sein Aroma, deshalb erst am Ende dazugeben.
Bild öffnen Beifuß: Das intensiv-bittere Kraut eignet sich zum Würzen fetter Speisen wie Gänse- oder Hammelbraten und macht Schlachtplatten bekömmlicher.
Bild öffnen Bohnenkraut: Der Name nennt den Verwendungszweck: würzig-pfeffrige Beigabe zu grünen Bohnen. Auch einsetzbar in Suppen oder Füllungen. Nicht empfohlen in Salaten und Rohkost.
Bild öffnen Borretsch: Klassisches Würzmittel für Gurkensalat. Bestandteil der Frankfurter Grünen Sauce, neben Dill, Kerbel, Pimpernelle, Petersilie, Sauerampfer und Schnittlauch.
Bild öffnen Dill: Die zarten Triebe geben (Gurken-)Salaten Aroma, außerdem Lachs und anderen Fischen. Schmeckt auch im Kräuterquark, im Frischkäse oder zu Rührei. Niemals mitkochen!
Bild öffnen Estragon: Intensiver Geschmack, schon wenige Blättchen genügen, um eine Sauce béarnaise zu aromatisieren. Gibt Kräuteressigen Geschmack, ebenso Ragouts, Eierspeisen und Pfifferlingen.
Bild öffnen Kerbel: Herzstück der Kerbelsuppe, Bestandteil der Grünen Sauce oder Salsa verde. Für Eier- und Kartoffelspeisen. Ähnlich wie Petersilie, aber weniger intensiv im Geschmack.
Bild öffnen Koriander: Mit dem gemahlenen Samen verfeinert man seit jeher Brot, Gebäck und Lebkuchen. Die fein geschnittenen Blätter verwendet man in der thailändischen und indischen Küche.
Bild öffnen Liebstöckel: „Maggikraut

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