Warenverkaufskunde Bordeaux - WVK: Bordeaux Teil 3

Der Bordeaux ist das größte Anbaugebiet Frankreichs. Klima und Böden liefern eine große Vielfalt von Trauben, die dem Winzer ein breites Profilierungsfeld bieten.

Mittwoch, 30. März 2016 - Warenkunden
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Bordeaux - WVK: Bordeaux Teil 3
Egal ob trocken oder süß: weiße Reben aus dem Bordelais.
Bildquelle: Fotolia, Shutterstock, CIVB
Auf einen Blick

Der Name Bordeaux wird gemeinhin mit lagerfähigen Rotweinen assoziiert. Das größte Anbaugebiet Frankreichs hat aber noch viel mehr zu bieten.

Mit 112.000 ha ist das Bordelaiser Weinbaugebiet das mit Abstand größte in Frankreich (gefolgt vom Rhône-Tal mit 70.400 ha). Die Weine verdanken ihr hohes Ansehen der Vielfalt der Böden, des Klimas und der Rebsorten. Rund 700 Mio. Flaschen werden jedes Jahr produziert. Den größten Anteil (88 Prozent) machen dabei Rotweine aus, wobei die Vermarktung von Rosé und Weißwein zunehmend forciert wird.

Eine Besonderheit ist die sogenannte Assemblage. Die Kunst dieser Technik besteht darin, die verschiedenen Rebsorten im Bemühen um Qualität, Finesse, Ausgewogenheit und Eleganz harmonisch miteinander zu kombinieren. Die sechs wichtigsten Rebsorten sind Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc (rot) sowie Sémillon, Sauvignon Blanc und Muscadelle (weiß). Insgesamt gibt es 60 „Appellationen“. Dabei handelt es sich um genau definierte Anbauflächen. Die einzelnen Flächen können in insgesamt sechs Kategorien unterteilt werden, die auf einer Kombination aus geografischer Lage und Weinstil beruhen. Dazu zählen „Bordeaux und Bordeaux Supérieur“, „Côtes de Bordeaux“, „Saint-Émilion“, „Pomerol und Fronsac“ sowie „Médocs und Graves“, die Gruppe der „trockenen Weißweine“ und die „weißen Süßweine“. Bordeaux-Weine sind bekannt dafür, dass sie durch Lagerung im Weinkeller an Qualität hinzugewinnen können. Sollte ein Kunde besonde res Interesse an diesem Thema haben, gilt: Ein Weinkeller sollte die Raumfeuchtigkeit das ganze Jahr über konstant bei 70 bis 80 Prozent haben. Die Temperatur sollte zwischen 12 und 14 °C liegen. Die ideale Trinktemperatur für einen reifen, roten Bordeaux liegt schließlich bei 15 bis 17 °C.

Lagern
In einem guten Weinkeller sollte die Raumfeuchtigkeit das ganze Jahr über konstant bei 70 bis 80 Prozent liegen. Unter diesem Wert besteht die Gefahr, dass die Korken austrocknen. Bei einer höheren Luftfeuchte können sowohl die Korken als auch die Etiketten beschädigt werden. Die Temperatur sollte zwischen 12 und 14 °C liegen. Eine zu hohe Temperatur führt zu einer schnelleren Entwicklung des Weines. Das Licht sollte gedämpft sein.

Dekantieren
Eine Technik für ältere Weine nennt man Dekantieren. Dabei sollen die Ablagerungen, die bei der Lagerung entstehen können, vom Wein getrennt werden. Dazu wird er vorsichtig in eine spezielle Dekantierkaraffe umgefüllt. Bei jüngeren Weinen spricht man von Karaffieren. In den speziellen Glasbehältern ist die Oberfläche des (jungen) Weines, die Kontakt zur Luft hat, sehr groß. Durch die Oxidation werden die Tannine weicher und der Geschmack des Weines angenehmer.

Servieren
Schneiden Sie die Kapsel unterhalb der Verdickung des Flaschenhalses ab. Der Wein darf nicht mit dem Metall in Berührung kommen. Drehen Sie den Spindel des Korkenziehers in der Mitte ein und achten Sie darauf, ihn nicht zu durchbohren. Wenn Sie den Korken gezogen haben, riechen Sie an ihm, um unangenehme Gerüche auszuschließen. Achten Sie auf die Temperatur! Ein reifer, roter Bordeaux-Wein kommt am besten bei 15 bis 17 °C zur Geltung.

Schmecken
Nehmen Sie einen Schluck Wein in den Mund und „kauen“ Sie ihn, das heißt, bewegen Sie ihn durch den gesamten Mund. Währenddessen ziehen Sie einwenig Luft durch die Lippen und atmen Sie diese Luft durch die Nase wieder aus. Das ermöglicht, die unterschiedlichen Aromen besser voneinander zu unterscheiden. Spucken Sie den Wein wieder aus und messen Sie, wie lange die Geschmackseindrücke anhalten. Untersuchen Sie auch die Qualität des Abgangs.

Wissen checken

Wer aufmerksam gelesen hat, kann die folgenden Fragen beantworten.

{tab=Fragen}

  1. Wie hoch ist der Rotweinanteil bei Bordeaux?
  2. Welche drei Faktoren definieren das Bordelais?
  3. Welche Technik der Winzer ist charakteristisch?

 {tab=Antworten}

  1. Rund 88 Prozent.
  2. Das Klima, die Böden und der Rebsortenbestand.
  3. Die sogenannt Assemblage, wobei mehrere Rebsorten miteinander kombiniert werden

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken dem Fachverband der Bordeaux-Weine – Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux (CIVB) für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Material.

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Bild öffnen Egal ob trocken oder süß: weiße Reben aus dem Bordelais.
Bild öffnen 88 % der Bordeaux- Produktion entfallen auf Rotwein.
Bild öffnen Der assemblierte Wein lagert schließlich in Stahltanks oder Holzfässern.
Bild öffnen Egal ob rot, weiß, rosé oder Clairet, trocken oder süß, still oder perlend, leicht oder lagerfähig: Bordeaux-Weine zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus.
Bild öffnen Hochwertige Weine brauchen eine entsprechende Präsentation.

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