Warenverkaufskunde Bordeaux - WVK: Bordeaux Teil 2

Der Bordeaux ist das größte Anbaugebiet Frankreichs. Klima und Böden liefern eine große Vielfalt von Trauben, die dem Winzer ein breites Profilierungsfeld bieten.

Mittwoch, 30. März 2016 - Warenkunden
Lebensmittel Praxis
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Egal ob trocken oder süß: weiße Reben aus dem Bordelais.
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Geschenk der Natur

Der Name Bordeaux steht nicht umsonst für die Premier-League des französischen Weins: Das Weinbaugebiet gilt dank Lage, Klima und der Böden als herausragend.

Das Bordelaiser Weinbaugebiet ist mit 112.600 ha das größte AOC-Weinbaugebiet Frankreichs. AOC steht dabei für „Appellation d’Origine Contrôlée“, was so viel wie „kontrollierte Herkunft“ bedeutet. Aber nicht nur die Größe macht den Bordeaux so besonders: Das Gebiet gilt mit seiner Lage, der Beschaffenheit der Böden und dem Rebsortenbestand als wahres Geschenk der Natur. Das Gebiet liegt am 45. Breitengrad, an der Küste Aquitaniens verläuft der Golfstrom. Diese aus der Karibik stammende warme Strömung verstärkt ein gemäßigt ozeanisches Klima. Das Bordelais, so nennt man die Landschaft um Bordeaux im Südwesten Frankreichs, liegt zudem auf einem Kalksockel mit kieselsäurereichen sowie kies- und sandhaltigen Anschwemmungen und profitiert damit von geologisch vielfältigen Terroirs, die sich besonders gut für Weinbau eignen. Zahlreiche Rebsorten werden in dem Gebiet angebaut, aber zu den wichtigsten gehören Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc (alle rot) sowie Sémi llon, Sauvignon Blanc und Muscadelle (weiß).

Neben der geographischen Beschaffenheit ist die Assemblage eine herausstechende Besonderheit der Bordeauxweine. Hinter diesem Begriff verbirgt sich, im Gegensatz zum einfachen Verschnitt bei billigen Produkten, das hochwertige und wohl dosierte Mischen verschiedener Weine oder Moste gleichen Ursprungs, um eine einheitliche Cuvée zu erhalten oder den Geschmack weiter zu verbessern. Dadurch erhält jeder Wein, je nach Terroir und Weingut, seinen ganz eigenen Charakter.

Die Assemblage erfordert viel Fingerspitzengefühl und eine perfekte Zusammenarbeit von Winzer, Kellermeister und Önologen. So werden jährlich bis zu 6 Mio. hl (rund 700 Mio. Flaschen) produziert. Bordeaux wird gemeinhin mit schweren Rotweinen assoziiert, und in der Tat machen die dunklen Reben 88 Prozent der Produktion aus. Allerdings hat Bordeaux-Wein noch mehr zu bieten und gerade in den vergangenen Jahren werden auch edle Weißweine (trocken und süß) bei der Vermarktung forciert. Insgesamt gibt es 60 „Appellationen“. Dabei handelt es sich um genau definierte Anbauflächen. Das deutsche Pendant hierzu sind die Einzellagen. Die einzelnen Flächen können in insgesamt sechs Kategorien unterteilt werden, die auf einer Kombination aus geografischer Lage und Weinstil beruhen.

Wein-Familien
Sechs Bordeaux-Gruppen

  • Die Gruppe Bordeaux und Bordeaux Supérieur macht fast die Hälfte der Gesamtproduktion des Bordelais aus. Die Weine sind mehrheitlich aus Merlot bestehende Assemblagen.
  • Côtes de Bordeaux: Die „Côtes“ ist eine Region kleiner familiengeführter Weingüter, die Tradition und moderne Techniken verbinden.
  • Die Hänge der Weinfamilie Saint-Émilion, Pomerol und Fronsac befinden sich rund um das historische Dorf Saint-Émilion.
  • Die Weine aus Médocs und der Graves bestehen aus den roten Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Malbec und Petit Verdot.
  • Die Gruppe der trockenen Weißweine des Bordelais bestehen fast ausschließlich aus dem Sémillon, dem Sauvignon Blanc und der Muscadelle.
  • Die weißen Süßweine werden hauptsächlich südlich der Stadt Bordeaux hergestellt, wobei die berühmtesten Erzeugnisse aus Sauternes und Barsac kommen.
Was ist eigentlich ein Château?

Im Bordelais bezeichnet der Begriff „Château“ nicht unbedingt ein echtes Schloss, sondern vielmehr ein Weingut. Unabhängig davon, ob ein Château klassifiziert ist oder nicht, ist der auf ihm produzierte Wein das Ergebnis eines Zusammenspiels von Klima, Böden, Rebsorten und natürlich der Erfahrung des Winzers, das heißt der von ihm angewandten Verfahren undTraditionen. Das „Château“ ist somit auch häufig als Synonym für eine Marke zu sehen, wie beispielsweisedas Château Mouton- Rothschild.

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Bild öffnen Egal ob trocken oder süß: weiße Reben aus dem Bordelais.
Bild öffnen 88 % der Bordeaux- Produktion entfallen auf Rotwein.
Bild öffnen Der assemblierte Wein lagert schließlich in Stahltanks oder Holzfässern.
Bild öffnen Egal ob rot, weiß, rosé oder Clairet, trocken oder süß, still oder perlend, leicht oder lagerfähig: Bordeaux-Weine zeichnen sich durch ihre Vielfalt aus.
Bild öffnen Hochwertige Weine brauchen eine entsprechende Präsentation.

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