Warenverkaufskunde Wintergemüse - WVK Wintergemüse: Teil 3

Lange waren sie in Vergessenheit geraten, aber jetzt sind sie wieder im Trend: Wirsing, Rote Bete und Co. Tipps, warum und wie man sie dem Kunden näherbringt.

Freitag, 15. Januar 2016 - Warenkunden
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Wintergemüse - WVK Wintergemüse: Teil 3
Auf diesem Feld werden Schwarzwurzeln angebaut.
Bildquelle: Pressebüro deutsches Obst und Gemüse, Shutterstock

Kühl und dunkel lagern
Im Gemüsefach halten sich Wirsing & Co. problemlos mehrere Tage frisch. Was sonst noch wichtig ist für das Verkaufsgespräch.

Traditionell bezeichnet man mit dem Begriff Wintergemüse solche Produkte, die im Winter geerntet werden und aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit während der Wintersaison verzehrt werden. In der Zeit, bevor Kühlschränke oder gar die Tiefkühlung zur Verfügung standen, sorgte das Wintergemüse dafür, dass die Bevölkerung während der kalten Jahreszeit überhaupt frische Ware und damit auch viele Vitamine essen konnte.

Heute ist der Handel mit Obst und Gemüse globalisiert: Sogar zu Weihnachten wird frischer Spargel gehandelt, dann eben aus Ländern wie Peru. In der Fruchtbranche gibt es für dieses Phänomen sogar einen eigenen Begriff, die Fachleute sprechen von Off-Season-Produkten. Wenn auf der Südhalbkugel Spätsommer/Herbst herrscht, wird beispielsweise in Südafrika Obst geerntet und frisch zu uns transportiert. So kommt es, dass in den Regalen des Handels im (deutschen) Winter frische Trauben oder Pflaumen liegen.

Doch zurück zum Wintergemüse: Gerade die Kohlsorten sind nach wie vor länger haltbar als andere Gemüse, wenn man sie mit Paprika, Tomaten oder gar Spargel vergleicht. Aber wenn man sie – wie früher – einlagern wollte, benötigte man einen dunklen und frostfreien Keller, mit einer konstanten, niedrigen Temperatur und gleichbleibender Luftfeuchtigkeit. Ein solcher Ort zum „Einkellern“ ist heute kaum noch in einem Haus zu finden. Daher sollte der Kunde sein Wintergemüse im Kühlschrank lagern, am besten im Gemüsefach. Hier behält es einige Tage lang seine Frische.

Was hat wann Saison?
Frisch vom Acker auf den Tisch – das gelingt am besten, wenn das Gemüse auf heimischen Äckern angepflanzt wird und nur kurze Wege zum Vermarkter hat. Der Saisonkalender zeigt, wann welches Gemüse bei uns in ausreichend großen Mengen als Frischware verfügbar ist – eben, wenn bei uns Saison für das Produkt ist. Hinzu kommt ausländische Ware.
Auf einen Blick

Verschiedene Kohlsorten, Wurzelgemüse und Salate sorgen im Winter für Frische auf dem Teller.

Viele Wintergemüse sind in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten, erleben aktuell aber wieder eine Renaissance. Darin liegt für den Handel eine Chance, denn er kann die wenig bekannten Gemüse seinen Kunden näherbringen, mit einer aufmerksamkeitsstarken Präsentation, persönlichen Empfehlungen und Rezepttipps.

Zu den wichtigsten Vertretern der Wintergemüse zählen die Kohlsorten, die bei uns im Winter geerntet werden und frisch auf den Tisch kommen. Dabei sind vor allem Weiß-, Rotkohl und Wirsing zu nennen, nicht zu vergessen Rotkohl und Grünkohl.

Wurzel- und Rübengemüse bereichern ebenfalls im Winter unseren Speiseplan. In diese Aufzählung gehören Rote Bete, Steckrüben und Schwarzwurzeln. Außerdem Pastinaken und Petersilienwurzeln, die man unkompliziert – vergleichbar mit Möhren – in der Küche einsetzen kann.

Komplettiert wird das Angebot durch einige Salate, die kalten Temperaturen trotzen (und teilweise unter Glas angebaut werden): Populär sind Feldsalat und Endivien. Als Trendprodukt wird in einigen kulinarischen Rezeptzeitschriften derzeit Winterportulak gehandelt.

Wissens-Check

Einige Fragen zu Wintergemüse.

{tab=Fragen}

  1. Warum kennen so wenige Kunden typische Wintergemüse?
  2. Nennen Sie Zielgruppen, für die Wintergemüse genau das Richtige ist!
  3. Kann der Verbraucher zu Hause die Produkte den ganzen Winter über einlagern?

{tab=Antworten}

  1. Heute sind viele Sorten ganzjährig erhältlich, durch das Angebot von TK-Ware, Konserven oder den globalisierten Handel.
  2. Gesundheitsbewusste, Vegetarier, Veganer, Hobbyköche...
  3. Nein, die Gemüse gehören in den Kühlschrank und sollen schnell verzehrt werden.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) für den fachlichen Rat und das zur Verfügung gestellte Material.

 

 

 

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Pastinaken, noch in der Erde
Bild öffnen Auf diesem Feld werden Schwarzwurzeln angebaut.
Bild öffnen Gemüse ist lecker – eine wichtige Botschaft für den Nachwuchs.
Bild öffnen Rosenkohl kurz vor der Ernte
Bild öffnen Zu Wurzel- und Rübengemüse gehören Rote Bete, Steckrüben, Schwarzwurzeln, Pastinaken und Petersilienwurzeln.
Bild öffnen Schwarzwurzeln, mit deutlich sichtbaren Milchröhren.
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